Carlos Sainz, Ferrari: Las Vegas-Sieg, Trophäe futsch
Carlos Sainz (links) kurz vor dem Pokal-Zwischenfall
Netflix liess sich für die Formel 1 in Las Vegas etwas Besonderes einfallen: Grand-Prix-Piloten an der Seite von Golf-Profis in einem kleinen Turnier beim Casino-Hotel Wynn, also quasi «Drive to Survive» gegen «Full Swing», beides Sport-Dokus von Netflix. Dabei Carlos Sainz mit Justin Thomas gegen Lando Norris und Rickie Fowler sowie Alex Albon und Max Homa gegen Pierre Gasly und Tony Finau. Das Ganze wurde von Netflix gestreamt – als erste Sportveranstaltung überhaupt.
Nach einer nicht ganz ernst zu nehmenden Achtloch-Runde (etwa Tee-Shots aller vier Mannschaften gleichzeitig und dann Sprint um zu sehen, wer als Erster einlocht) hatten Sainz und der ebenfalls 29-jährige US-Amerikaner Thomas das bessere Ende für sich, sie stemmten stolz den Netflix-Cup in die Höhe – und der Ferrari-Fahrer liess den Pokal prompt fallen, der in vier Teile zerbrach.
Thomas, ohne mit der Wimper zu zucken: «Carlos, ich schätze, du musst diese Bühne jetzt verlassen.» Sainz stand da wie ein begossener Pudel, da nützte auch die Jacke mit Zielflaggenmuster nichts mehr.
Der diesjährige Singapur-GP-Sieger Sainz – erstmals in seinem Leben in der Glitzerstadt – dazu im Fahrerlager des Las Vegas Strip Circuit: «Der Netflix-Cup war lustig, für mich als Golf-Süchtiger eine grandiose Sache. Es war auch schön, dass so viele Fans gekommen sind. Es war ziemlich peinlich, die Trophäe zu zerbrechen. Aber ich hatte eh mehr Freude an der Jacke als am Pokal.»
«Was die Bahn angeht, so habe ich viele Runden im Simulator gedreht. Und ich werde mir anschauen, wie das Safety-Car hier Runden dreht. Da lernst du immer etwas. Ich rechne mir Einiges aus. Wir waren schnell in Singapur, also sollten wir auch schnell hier sein.»
«Die Kombination der Kurven 1 bis 3 finde ich interessant, und in den Kurven 6/7 ist es knifflig, den richtigen Bremspunkt zu finden. Abgesehen davon musst du viel Vertrauen auf der Bremse haben, nach der langen Geraden. Und du darfst nicht davor zurückschrecken, den Mauern nahe zu kommen.»