Charles Leclerc (Ferrari/2.): «Ich bin durcheinander»
Charles Leclerc
Zwei Sekunden fehlten Charles Leclerc zum Sieg in den Strassen von Las Vegas, aber der Ferrari-Fahrer weiss: Eine echte Siegchance gab es gegen den scheinbar übermächtigen Max Verstappen nicht. Aus diesem Grund finden wir nach dem überaus unterhaltsamen Rennen auf dem Las Vegas Strip Circuit einen zufriedenen, wenn auch müden Leclerc, der weiss – Platz 2 war an diesem Abend eben das Maximum.
Für viele Fans ist Leclerc gewissermassen der Sieger der Herzen, denn die Fans jubelten über seine angriffige Fahrt. Vor allem zum Schluss, als er sich Sergio Pérez krallte und so einen Red Bull Racing-Doppelsieg vereitelte, das war Extraklasse.
Nach seinem 29. Podestplatz in der Formel 1 (dem fünften in der GP-Saison 2023) stöhnte Leclerc: «Was für ein Rennen, ich bin komplett platt! Diese ständigen zweiten Ränge machen mich zwar fertig, aber ganz ehrlich – mehr als Rang 2 war heute einfach nicht drin.»
Die Ferrari-Strategen hatten keinen einfachen Abend: Eine Safety Car-Phase kam für Leclerc zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Charles sagt: «Wäre ich hereingeholt worden, hätte ich danach sehr viele Ränge gutmachen müssen. Also haben wir uns für Position auf der Bahn entschieden, aber natürlich hatte ich dabei einen schweren Stand gegen die Fahrer mit frischeren Reifen.»
«Was mir Freude macht: Endlich mal waren wir nicht nur in der Quali stark, sondern wir hatten auch im Rennen einen guten Speed. Nicht ganz gut genug, um den Grand Prix zu gewinnen, aber gut genug, um zum Schluss noch den zweiten Platz zu erobern.»
«Im Moment bin ich ganz durcheinander. Ich bin auf der einen Seite ernüchtert, denn ich weiss – ohne diese blöde Safety Car-Phase hätte ich gewinnen können. Aber auf der anderen Seite hatte ich ein tolles Rennen, und ich konnte kurz vor Schluss noch den zweiten Platz erobern.»
«Der letzte Teil des Rennens hat so viel Spass gemacht, da fühlst du richtiggehend das Adrenalin durch deinen Körper pumpen.»
«Mein Start war nicht so gut, auf einmal war Max neben mir. Er drückte mich neben die Bahn und hat dafür eine Strafe erhalten, das ist in Ordnung. Aber Verstappen kam nach dem Rennen sofort zu mir und hat erklärt, dass er in dieser Situation nur Passagier war, mit einem geradeaus rutschenden Auto, also ist das für mich abgehakt.»
Rennen, Las Vegas
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:29:08,289 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +2,070 sec
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +2,241
04. Esteban Ocon (F), Alpine, +18,665
05. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +20,067
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, +20,834
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +21,755
08. George Russell (GB), Mercedes, +23,091
09. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +24,964
10. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +29,496
11. Pierre Gasly (F), Alpine, +34,270
12. Alex Albon (T), Williams, +43,398
13. Kevin Magnussen (DK), Haas, +44,825
14. Daniel Ricciardo (AUS), AlphaTauri, +38,525
15. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +50,162
16. Logan Sargeant (USA), Williams, +50,882
17. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1:24,350 min
Out
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, Getriebedefekt
Nico Hülkenberg (D), Haas, Antriebsschaden
Lando Norris (GB), McLaren, Unfall
WM-Stand (nach 21 von 22 Grand Prix)
Fahrer
01. Verstappen 549 Punkte
02. Pérez 273
03. Hamilton 232
04. Sainz 200
05. Alonso 200
06. Norris 195
07. Leclerc 188
08. Russell 160
09. Piastri 89
10. Stroll 73
11. Gasly 62
12. Ocon 58
13. Albon 27
14. Tsunoda 13
15. Bottas 10
16. Hülkenberg 9
17. Ricciardo 6
18. Zhou 6
19. Magnussen 3
20. Lawson 2
21. Sargeant 1
22. De Vries 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 822 Punkte
02. Mercedes 392
03. Ferrari 388
04. McLaren 284
05. Aston Martin 273
06. Alpine 120
07. Williams 28
08. AlphaTauri 21
09. Alfa Romeo 16
10. Haas 12