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Addio Alfa Romeo: Hintertür für F1-Comeback offen

Von Mathias Brunner
Alfa Romeo geht – wieder einmal

Alfa Romeo geht – wieder einmal

​Für einen letzten Grand Prix heisst der von Peter Sauber gegründete Rennstall Alfa Romeo, 2024 wohl wieder Sauber, ab 2026 Audi. Alfa Romeo-CEO Jean-Philippe Imparato schliesst ein F1-Comeback nicht aus.

Im Juli 2022 wurde ein Abkommen zwischen Alfa Romeo und dem Sauber-Rennstall verlängert. Aber schon damals zeichnete sich ab: Weil Sauber Chassis-Partner von Audi wird, beenden die Italiener die Kooperation mit den Schweizern auf Ende 2023. Ein weiteres Kapitel Alfa Romeo in der Formel 1 geht in Abu Dhabi zu Ende.

Alfa Romeo-Geschäftsleiter Jean-Philippe Imparato erklärte: «Jeden Juli haben wir die Situation neu abgewogen. Mir war klar – so lange ich für Alfa Romeo einen Gewinn erkenne, machen wir weiter.» Und so wurde das Abkommen bis Ende 2023 verlängert.

Imparato weiter: «Als wir 2017 in die Königsklasse zurückkamen, hatten wir einen langfristigen Plan. Im Juli 2022 haben wir die Partnerschaft mit Sauber verlängert – basierend auf ermutigenden Ergebnissen in der ersten Saisonhälfte, nicht nur auf der Rennstrecke, sondern auch in Sachen Marketing. Alfa Romeo hat inzwischen die wirtschaftliche Wende geschafft, und so mussten wir entscheiden, wie unsere Marke künftig im Sport positioniert werden soll.»

«Alfa Romeo existiert seit 112 Jahren, die Welt steht uns offen. Wir arbeiten seit 2021 wieder mit Gewinn und sehen uns nicht im Druck, bald eine Entscheidung zu treffen, wie es im Sport weitergeht.»

Die Mailänder Automarke Alfa Romeo, Teil des Konzerns Stellantis, wurde im Dezember 2017 Titelsponsor von Sauber: Die Farben rot und weiss passen nicht nur hervorragend zum Schweizer Rennstall, sondern auch zum Wappen der Alfa Romeo-Heimatstadt Mailand. Ein komplett rotes Auto hingegen kam für den damaligen der Fiat/Chrysler-Konzernchef Sergio Marchionne nicht in Frage, weil das Ferrari zu ähnlich gewesen wäre.

Marchionne plante damals sogar, Alfa Romeo bei Sauber zu platzieren und Maserati bei Haas. Aber Rennstallbesitzer Gene Haas wollte seine Renner nicht Maserati nennen.

2018 vertiefte der Fiat/Chrysler-Konzern die Kooperation mit dem Zürcher Rennwagenhersteller: Der Name Sauber verschwand, der Rennstall trat nun als «Alfa Romeo Racing» an. Dieses Abkommen wurde bis Ende 2021 ausgelegt und dann zwei Mal um je ein Jahr verlängert.

Wo Alfa Romeo draufsteht, ist Ferrari drin – der Vertrag mit FCA sah vor, dass Sauber mit Ferrari-Motoren fährt und Ferrari das Recht hat, einen Platz bei den Schweizern zu besetzen. Den hielt bis Ende 2021 Ferrari-Junior Antonio Giovinazzi. Für 2022 verfiel dieses Recht. Weder Valtteri Bottas noch Guanyu Zhou haben Verbindungen zu Ferrari.

Nun sagt Imparato: «Wir konnten Alfa Romeo in die weltweite Auslage stellen, selten habe ich für ein Engagement im Sport eine solche Kapitalrendite erlebt. Das hatte positive Auswirkungen weit über die Marke Alfa Romeo hinaus, sondern vielmehr für die ganze Stallantis-Gruppe.»

Alfa Romeo trat drei Mal in der Formel 1 auf: Anfang der 1950er Jahre, von 1979 bis 1985 sowie von 2019 bis Ende 2023. Und nun? Jean-Philippe Imparato: «Der Motorsport ist fester Bestandteil der DNA von Alfa Romeo – wir werden die Fans wieder entzücken, sofern die Bedingungen stimmen.»

Die C43-Rennwagen von Bottas und Zhou fahren beim WM-Finale von Abu Dhabi mit dem Slogan «Alfa Romeo nei nostri cuori» (Alfa Romeo in unseren Herzen) und in der gleichen schwarzen Lackierung wie in Las Vegas.

Sportlich ist die Marke unter den Erwartungen geblieben. Highlight war der sechste Schlussrang im Konstrukteurs-Pokal 2022, 2019 und 2020 wurde Alfa Romeo Achter, 2021 Neunter, derzeit liegt der Rennstall ebenfalls auf dem neunten Zwischenrang.


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