Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Max Verstappen nach Abu Dhabi-Sieg: «Unfassbar!»

Von Mathias Brunner
Max Verstappen einsame Klasse, wieder einmal

Max Verstappen einsame Klasse, wieder einmal

​Weltmeister Max Verstappen erobert beim WM-Finale von Abu Dhabi den Sieg. Der Red Bull Racing-Starr zeigt eine makellose Leistung und sagt nach dem Nachtrennen: «Eine tolle Leistung der ganzen Mannschaft.»

Das ist ein Saisonfinale nach Mass für Weltmeister Max Verstappen: Sieg beim Grossen Preis von Abu Dhabi, sein 54. Triumph in der Königsklasse, sein 19. in der GP-Saison 2023, sein vierter in Folge auf dem Yas Marina Circuit.

Für seinen Rennstall Red Bull Racing ist es der 113. GP-Sieg, der 21. in dieser Saison (von 22 Rennen) und der siebte auf der teuersten Rennstrecke der Welt (vier Siege Max, drei Siege von Sebastian Vettel).

Der 26-jährige Niederländer sagt nach seiner 98. Podestplatzierung in der Formel 1: «Die ganze Mannschaft darf so stolz sein auf unsere Leistung, was für ein unglaubliches Jahr! Vielen Dank an alle und ein besonderer Gruss an Franz Tost, der heute sein letztes Rennen als Teamchef hatte. Viele von uns sind unter Franz gewachsen und wissen seine Schule zu schätzen.»

«19 Siege, klingt das nicht unfassbar? Während der Auslaufrunde wurde ich richtig emotional, denn ich wusste – dass ist die letzte Runde, die ich mit diesem wunderbaren Rennauto fahren darf. Ich war selber ein wenig überrascht, wie mit das berührt.»

«Einfach ein riesengrosses Dankeschön an alle im Team. Ich sage ja immer, das Ziel muss darin bestehen, mich von Jahr zu Jahr verbessern, aber jetzt mal Hand aufs Herz – ich weiss nicht, wie ich da in der nächsten Saison noch einen draufsetzen soll. Die ganze Mannschaft darf total stolz sein auf ihre Arbeit.»

«Im Rennwagenwerk wird schon mit Volldampf am 2024er Wagen gearbeitet, aber mir ist klar – die Gegner schlafen nicht, sie wollen uns in der kommenden Saison einholen, und wir werden uns gewaltig strecken müssen, um den Vorsprung zu konservieren.»

So lief das Rennen

Beim Start vor 60.000 Zuschauern kam Leclerc zunächst besser weg als Verstappen, aber dann stach der Champion unwiderstehlich in die erste Kurve – Führung. Leclerc quetschte sich am Ende der Gegengeraden vorbei, Verstappen konterte. Dann nochmals ein Angriff des Monegassen, vor der überhöhten Linkskurve, aber Max positionierte seinen Wagen ganz geschickt und blieb vorne. Die beiden gaben sich respektvoll Platz.

Hamilton war in Kurve 1 rechts kurz neben der Bahn und kam vor Pérez auf die Bahn zurück, der Mexikaner holte sich später Rang 9, Hamilton liess ihn ziehen. Stand nach drei Runden: Verstappen, Leclerc, Norris, Piastri, Russell, Tsunoda, Alonso, Gasly, Pérez und Hamilton. McLaren holte Norris vor Piastri, um Leclerc anzugreifen.

Russell machte Druck auf Piastri, war zwei Mal vorbei, aber beide Male konnte der Australier kontern. Daniel Ricciardo musste den AlphaTauri-Renner früh an die Box bringen – ein Abreissvisier hatte sich im Lufteinlass der linken Vorderbremse verfangen.

In Runde 11 war Russell endlich an Piastri vorbei. Vorne an der Spitze fuhr Verstappen genau so schnell, wie es notwendig war, um die Reifen halbwegs am Leben zu erhalten. Pérez schnappte sich von Gasly Rang 8.

Alonso, dann Piastri holten sich in den Runden 13 und 14 frische Reifen ab. Dann kamen Norris und Russell herein. Aber kein guter Stopp bei Norris, daher Russell nun vor Lando. Hamilton stubste Gaslys Alpine an, als der Franzose sich verbremste. Auch Hamilton holte sich frische Reifen ab, aber der Frontflügel wurde nicht gewechselt.

In Runde 17 dann Leader Verstappen an der Box, daher Leclerc in Führung, für eine Runde, dann kam auch der Monegasse herein.

Stand in Runde 19: Tsunoda (zweiter Japaner in Führung eines Formel-1-Rennens nach Takuma Sato 2004 auf dem Nürburgring), Stroll, Verstappen, Leclerc, Russell, Bottas, Norris, Piastri und Alonso.

Ferrari holte Leclerc vor Sainz (der Spanier noch ohne Stopp), während Verstappen sich auf Jagd nach Tsunoda machte. Yukis Reifen hatten in Runde 22 genug.

Nach Runde 24 hatten 19 von 20 Autos frische Reifen erhalten (nur Bottas nicht), Stand: Verstappen, Leclerc, Russell, Norris, Piastri, Alonso, Pérez, Ricciardo, Hamilton, Tsunoda, Sainz nur 16.

Zweite Reifenstoppwelle ab Runde 35, Russell, dann Norris, dann Leclerc, dann Hamilton. Stand in Runde 37: Verstappen, Pérez, Tsunoda, Leclerc, Russell, Norris, Stroll, Ocon, Sainz und Piastri, dann Hamilton und Alonso, der schimpfte: «Wir haben das langsamste Auto auf den Geraden. Mit Abstand.» Was Alonso nicht daran hinterte, Ränge gutzumachen.

In Runde 42 Pérez an der Box, dann auch Verstappen. Max danach wieder vor Leclerc, dann Russell, Norris, Pérez, Tsunoda, Piastri, Sainz, Alonso und Hamilton.

Pérez drängelte sich an Norris vorbei, Berührung. Lando: «Er fuhr in mich hinein.» Sergio: «Er fuhr in mich hinein.» Pérez gab die Position preis, fing dann aber nochmals vorbei. Norris nölte weiter: «Das ist gefährliches Fahren, er hatte doch so viel Platz.»

Runde 48: Verstappen vor Leclerc, dann Russell, Pérez, Norris, Piastri, Tsunoda, Alonso, Hamilton und Sainz.

Die FIA verfügte: 5 Sekunden Strafe für Sergio Pérez. Wegen der Kollision mit Norris. Der Mexikaner nicht amüsiert: «Wieso bekomme ich eine Strafe? Ich lag doch vorne.»

Leclerc liess Pérez dann vorbeischlüpfen, um die fünf Sekunden Strafe gemessen an Russell zu tilgen. Aber das reichte nicht, damit Ferrari Mercedes im Konstrukteurs-Pokal schlägt. Also Verstappen vor Leclerc und Russell.

Abu Dhabi-GP, Yas Marina Circuit

01. Max Verstappen (NL), Red Bull, 1:27:02,624 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +17,993 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +20,328
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +21,453
05. Lando Norris (GB), McLaren, +24,284
06. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +31,487
07. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +39,512
08. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +43,088
09. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +44,424
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, + 55,632
11. Daniel Ricciardo (AUS), AlphaTauri, +56,229
12. Esteban Ocon (F), Alpine, +1:06,373 min
13. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:10,360
14. Alex Albon (T), Williams, +1:13,184
15. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1:23,696
16. Logan Sargeant (USA), Williams, +1:27,791
17. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1:29,422
18. Carlos Sainz (E), Ferrari, +1,Runde
19. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
20. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde


WM-Stand (nach 22 von 22 Grand Prix, inkl. 6 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 575 Punkte
02. Pérez 285
03. Hamilton 234
04. Alonso 206
05. Leclerc 206
06. Norris 205
07. Sainz 200
08. Russell 175
09. Piastri 97
10. Stroll 74
11. Gasly 62
12. Ocon 58
13. Albon 27
14. Tsunoda 17
15. Bottas 10
16. Hülkenberg 9
17. Ricciardo 6
18. Zhou 6
19. Magnussen 3
20. Lawson 2
21. Sargeant 1
22. De Vries 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 860 Punkte
02. Mercedes 409
03. Ferrari 406
04. McLaren 302
05. Aston Martin 280
06. Alpine 120
07. Williams 28
08. AlphaTauri 25
09. Alfa Romeo 16
10. Haas 12

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Crash, Boom, Bang: Sturzkönige und Kuriositäten

Von Michael Scott
Eine sturzeiche MotoGP-Saison 2024 ging Mitte November in Barcelona zu Ende. Überraschenderweise waren es die erfahrenen Piloten der Königsklasse, die über alle Kategorien hinweg die meisten Crashs fabrizierten.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Sa. 14.12., 09:50, SPORT1+
    Motorsport: Michelin Le Mans Cup
  • Sa. 14.12., 10:15, SPORT1+
    Motorsport: Michelin Le Mans Cup
  • Sa. 14.12., 10:15, Hamburg 1
    car port
  • Sa. 14.12., 12:40, Motorvision TV
    King of the Roads
  • Sa. 14.12., 13:30, Motorvision TV
    Superbike: Australian Championship
  • Sa. 14.12., 14:20, Motorvision TV
    FIM Sidecarcross World Championship
  • Sa. 14.12., 15:05, Motorvision TV
    FIM X-Trial World Championship
  • Sa. 14.12., 16:00, Motorvision TV
    All Wheel Drive Safari Challenge
  • Sa. 14.12., 16:25, Motorvision TV
    Australian Drag Racing Championship
  • Sa. 14.12., 17:20, Motorvision TV
    Monster Jam Championship Series
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C1412054514 | 6