Speedway: Trauer um Andrey Kudryashov

Viel Wirbel um Alpine: Franzosen nicht mutig genug

Von Adam Cooper
​Der französische Alpine-Rennstall trennte sich Ende Juli 2023 von Teamchef Szafnauer und Sportchef Permane. Die Franzosen fielen im Konstrukteurs-Pokal zurück auf den sechsten Schlussrang.

Turbulente Zeiten bei Alpine. Im Sommer 2023 wurde Alpine-CEO Laurent Rossi zur Seite versetzt, dann bestätigte die Renault-Tochter: Formel-1-Teamchef Otmar Szafnauer in Belgien zum letzten Mal für die Blauen an der Boxenmauer, danach verlässt er den Rennstall. Der in Rumänien geborene US-Amerikaner war im Februar 2022 von Aston Martin zu Alpine gekommen, um die Blauen nach vorne zu bringen.

Der Formel-1-Rennstall aus Enstone – 2005 und 2006 als Renault Weltmeister mit Fernando Alonso – trennte sich zudem von Alan Permane, der 34 Jahre lang für den GP-Rennstall tätig war. Auch für ihn war Belgien das letzte Rennen. Am Sonntag nach dem Grand Prix gab es bei Alpine Tränen, als Permane das Fahrerlager verliess.

Gleichzeitig bestätigte Alpine, dass der erfahrene Formel-1-Techniker Pat Fry weggeht. Er zog zu Williams und sagte danach: «Ich habe das Engagement bei Alpine vermisst, zur Weltspitze aufzusteigen.»

Die Leitung des GP-Rennstalls mit Pierre Gasly und Esteban Ocon hat Bruno Famin übernommen, Vizepräsident von Alpine Motorsports. Übergangsmässiger Sportchef wurde Julian Rouse (Leiter der Fahrer-Akademie von Alpine), leitender Techniker Matt Harman.

2022 war Alpine im Konstrukteurs-Pokal Vierter geworden hinter Red Bull Racing, Ferrari und Mercedes, 2023 lag nur noch Rang 6 drin – hinter Red Bull Racing, Mercedes, Ferrari, McLaren und Aston Martin. 2022 konnten noch 173 Punkte eingefahren werden (von Fernando Alonso und Esteban Ocon), 2023 waren es nur noch 120 (von Ocon und Pierre Gasly).

Der Rennwagen vom Typ A523 war 2023 eine Wundertüte: mal sauschnell, mal unerklärlich blass. Highlights: Rang 3 von Esteban Ocon in Monaco und von Pierre Gasly in Zandvoort.

Im Rahmen des WM-Finales von Abu Dhabi bilanziert Bruno Famin: «Natürlich sind wir nicht dort, wo wir gerne sein würden. Aber die ganzen Änderungen zur Saisonmitte wurden eingeleitet, um mehr aus den Menschen zu holen. Die Leute sind freier, Vorschläge einzubringen. Ich erkannte sofort eine andere Einstellung der Fachkräfte an der Rennstrecke.»

«Wir waren in der ersten Saisonhälfte in vielen Belangen nicht mutig genug, das musste sich ändern. Und das zeigte sich auch bei der Punktebeute.»

«Wenn wir uns ansehen, wie enorm die Leistungsdichte in der Formel 1 ist, dann musst du an jedem GP-Wochenende das Beste aus den Menschen und dem Material holen. Und das haben wir nicht getan. Ich weiss, dass wir bezüglich Infrastruktur und Fachwissen alle Grundlagen haben, um deutlich erfolgreicher zu sein. Das Talent ist da. Wir müssen es nur schaffen, dieses hohe Niveau an Begabung in ein besseres Rennauto umzusetzen.»

Aber wann soll aus Alpine ein Team werden, das für Renault ein Wörtchen um den WM-Titel mitredet? Der frühere Teamchef Cyril Abiteboul gab der Mannschaft aus Enstone (Chassis) und Viry-Chatillon (Motor) fünf Jahre. Ziel verpasst, Abiteboul musste gehen. Otmar Szafnauer erhielt von Renault-Chef Luca de Meo eine Frist von 100 Rennen. Ziel verpasst, auch Szafanauer weg.

Bruno Famin sagt: «Ich kann das Ziel nicht an eine Zahl knüpfen. Ich weiss nicht, wie lange es dauert. Wir müssen Enstone und Viry in Einklang bringen und das Beste aus dem Menschen holen. Wie lange das dauert? Keine Ahnung.»

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