Fernando Alonso: Das beste Überholmanöver 2023
Fernando Alonso vor Sergio Pérez
Der Spanier Fernando Alonso hat mit Aston Martin eine hervorragende Saison gezeigt. Der 32-fache GP-Sieger stand acht Mal auf dem Siegerpodest (zuletzt als Dritter in Brasilien) und stuft seine Leistung so ein: «Das ist meine beste Saison in der Formel 1, auf gleichem Niveau wie 2012 mit Ferrari.»
Wo immer es Präsentationen der Fahrer gab, fiel auf: Neben den Heimpiloten erhielten immer die gleichen drei Fahrer am meisten Applaus – Weltmeister Max Verstappen, Mercedes-Star Lewis Hamilton und der scheinbar ewig junge Alonso.
Im Rahmen der FIA-Gala in Baku wurden die ersten drei Fahrer der Formel-1-WM ausgezeichnet, also Max Verstappen, Sergio Pérez und Lewis Hamilton. Aber auch Alonso ging nicht leer aus: Der F1-Weltmeister von 2005 und 2006 sowie Sportwagen-Champion von 2019 erhielt eine Auszeichnung für das beste Überholmanöver des Jahres.
Vor der Preisverleihung in Aserbaidschan konnten die Fans online ihre Stimme abgeben. Und die GP-Anhänger fanden: Wie sich Alonso beim Grossen Preis von São Paulo Rang 3 zurückholte von Pérez, das war nicht zu toppen.
Alonso meldete sich per Videobotschaft und sagte: «Ein riesiges Dankeschön an alle Fans, die meinen Zweikampf mit Sergio zu schätzen wissen. Ich möchte diesen Preis gerne mit ‘Checo’ teilen, denn nur dank ihm wurde dieses feine Duell möglich.»
«Ein solches Rad an Rad-Duell klappt nur, wenn beide Piloten mitmachen. Was Sergio und ich gezeigt haben, das sollte ein Vorbild dafür sein, wie man hart, aber sauber und ohne Berührung kämpft.»
Meisterleistung in Brasilien
Jetzt mal Hand aufs Herz: Wer sonst als Fernando Alonso hätte das in Brasilien so hingekriegt? Nicht nur, dass sich der zweifache Formel-1-Champion mit seinem Aston Martin-Rennwagen weltmeisterlich gegen Sergio Pérez im klar schnelleren Auto von Red Bull Racing verteidigte. Als Pérez dann endlich vorbei war, konterte Alonso, holte sich Rang 3 zurück und kam mit dem Vorsprung von 53 Tausendstelsekunden ins Ziel. Zu diesem Zeitpunkt hielt es im Autodrom niemanden mehr auf den Sitzen.
Der 42-jährige Spanier strahlte nach seinem 106. Podestplatz in der Königsklasse, seinem achten in dieser Saison und seinem ersten seit Zandvoort: «Ob dies das süsseste Siegerpodest ist meiner Karriere? Keine Ahnung, aber ich kann mit Bestimmtheit sagen – knapper geht es nicht!»
«Das war alles unfassbar intensiv, wie ich verteidigen musste, was ich den Reifen zumuten darf, wie ich die Batterie gegen Pérez einsetzen muss, um vorne zu bleiben.»
«Im letzten Renndrittel hatte ich zunächst den Eindruck, dass ich das alles im Griff habe. Fünf Runden vor Schluss legte ich Tempo zu, ich wusste, dass da noch Leben in meinen Reifen ist. Leider hatte auch Checo seine Reifen geschont und konnte noch schneller machen.»
«Auf einmal war er ganz nahe an mir dran. Und zwei Runden vor Schluss ging er an mir vorbei. Im ersten Moment schoss mir durch den Kopf – okay, jetzt ist Platz 3 halt flöten. Aber dann fand ich: Eigentlich geht das so nicht. Ich merkte auch schnell, dass er mir nicht gleich wegzieht, sondern dass ich dranbleiben kann. Also griff ich an und holte mir den dritten Platz zurück. Was für ein Gefühl!»