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Audi-CEO Gernot Döller: Bekenntnis zur Formel 1

Von Mathias Brunner
​Das Nachrichtenmagazin Spiegel hatte berichtet, der Formel-1-Einstieg von Audi 2026 werde nochmals überprüft. Nun sagt Audi-CEO Gernot Döllner: «Der Plan zum Formel-1-Einstieg steht.»

Am 26. August 2022 bestätigte Audi: Die Marke mit den vier Ringen steigt 2026 in die Formel 1 ein. Markus Duesmann, seit April 2020 Audi-Konzernchef, wird das nicht mehr auf seinem Posten erleben, Ende Juni 2023 verkündete Audi, dass Duesmann ab 1. September durch Gernot Döllner ersetzt wird.

Duesmann war der grosse Befürworter des Audi-F1-Projekts, und mit seiner Entmachtung kam schnell das Gerücht auf: Der Einstieg in die Königsklasse gerate konzernintern nochmals auf den Prüfstand. Audi dementierte postwendend: «Der Formel-1-Einstieg basiert auf einem Vorstandsbeschluss, Projekt und Zeitplan bleiben unverändert.»

Aber das Nachrichtenmagazin Spiegel berichtete, aufgrund des Chefwechsels und anstehender Sparmaßnahmen werde der Einstieg nochmals überprüft. Alle Ressourcen, so soll im Vorstand besprochen worden sein, sollen auf die Produktion konzentriert werden.

Der Spiegel berief sich auf Informationen aus Kreisen des Mutterkonzerns Volkswagen, wonach die Einstiegspläne nicht sorgfältig bis zum Ende durchgerechnet worden seien. Die Entscheidung zum Einstieg sei daher nicht unantastbar.

Doch Gernot Döllner sagt nun in seinem ersten grossen Interview im Handelsblatt: «Es gibt eine klare Entscheidung vom Vorstand sowie von den Aufsichtsräten von Audi und Volkswagen, dass Audi 2026 in die Formel 1 einsteigt. Dieser Plan steht.»

Döllner will mit Audi vor allem in Amerika Gas geben, also genau dort, wo die Formel 1 derzeit einen Boom erlebt wie noch nie. Der Audi-CEO weiter im Handelsblatt: «Wir wollen in den USA und auf anderen Märkten deutlich mehr Autos verkaufen. Aktuell setzen wir in den USA etwa 230.000 Fahrzeuge ab. In China sind es rund 700.000, und grosse Wachstumsschübe sehen wir dort nicht. Wir wollen daher Nordamerika neben Europa und China als drittes Standbein stärken.»

Audi: Motor-Prototyp im Test

Im Rahmen des Grossen Preises von Belgien 2022 gab Audi bekannt: Die Premium-Marke kommt in die Königsklasse, schrittweise wird der Sauber-Rennstall übernommen, ab 2026 stehen in der Formel 1 zwei Audi-Boliden am Start.

Am Nachmittag des 29. Juni hat der Aufsichtsrat des Volkswagen-Konzerns beschlossen – Chef Duesmann muss seinen Posten bei der VW-Tochter Audi räumen. Duesmann wurde ab 1. September durch Gernot Döllner ersetzt, der zuletzt für die Gesamtstrategie des VW-Konzerns zuständig war. Davor leitete Döllner die Konzept-Entwicklung von Porsche und war dabei beispielsweise zuständig für die Baureihe Panamera.

Was ist damals passiert? Der Spiegel berichtete von interner Kritik an Duesmann. Nicht alle waren wohl von seinen Umbauplänen überzeugt, auf dem wichtigen Markt China schwächelte der Absatz, der Fortschritt im Elektroauto-Bereich geht dem VW-Konzern zu wenig flott vorwärts. Die Beziehung von Duesmann zu VW-Chef Oliver Blume galt als belastet. Döllner hingegen wird als enger Vertrauter des Porsche- und VW-Chefs Blume bezeichnet.

Duesmann eckte an, er verkündete zum Beispiel vorschnell die Abkehr vom Verbrennungsmotor, was viele langjährige Audi-Kunden verstimmte. Auch Aussagen über zu Tempobegrenzungen oder autofreien Tagen erzeugte Unmut.

Gegenwärtig übernimmt Audi schrittweise Anteile am Sauber-Rennstall. Der Aufbau der Mannschaft unter dem Dach der eigens gegründeten Audi Formula Racing GmbH am Standort in Neuburg an der Donau läuft weiter auf Hochtouren.

Das Entwicklungsteam besteht im Kern aus erfahrenen Mitarbeitenden von Audi Sport und Audi, die über langjähriges und vielfältiges Know-how im elektrifizierten Motorsport verfügen. Dazu kommen Formel-1-Spezialisten von extern, die das Team gezielt verstärken. Bis zum Jahresende soll der Personalaufbau abgeschlossen sein und die Mannschaft aus mehr als 300 Mitarbeitenden bestehen.

Parallel wird das Kompetenz-Center Motorsport in Neuburg für das Formel-1-Projekt ausgebaut: In einem Neubau mit einer Grundfläche von rund 3000 qm wurden ab dem zweiten Halbjahr weitere Prüfstände für die Entwicklung der Power-Unit installiert.

Eine Modulbauweise erlaubt es, die hochmodernen Prüfstände bereits in Betrieb zu nehmen, noch bevor das Gebäude Anfang 2024 fertiggestellt sein wird.

Wertvolle Erkenntnisse in der Entwicklung, für den Prüfstandaufbau und die Validierung der Messinstrumente lieferte ein Einzylinder-Motor, der seit Ende 2022 im Testbetrieb war. Die erste Hybrid-Antriebseinheit, bestehend aus Verbrennungsmotor, Elektromotor, Batterie und Steuerungselektronik, soll noch in diesem Jahr auf dem Prüfstand laufen und die Basis für das zukünftige Fahrzeugkonzept bilden.

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