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Ferrari 2023: Nur ein Sieg, neues Konzept kommt

Von Mathias Brunner
​Ferrari wollte 2023 ein Wörtchen um den WM-Titel mitreden, konnte aber nur einmal gewinnen, mit Carlos Sainz in Singapur. Sportchef Diego Ioverno gibt zu, wie sehr das die italienische Seele schmerzt.

Seit Jahren müssen die treuen Tifosi stark sein: Ferrari ist seit 2007 ohne Fahrer-WM-Titel (damals gewann Kimi Räikkönen), und der letzte Konstrukteurs-Pokal wurde 2008 gewonnen.

Danach schrammten Fernando Alonso und Sebastian Vettel knapp an Titeln in Rot vorbei, die Herausforderung von Charles Leclerc 2022 verpuffte wegen zu vieler strategischer Fehler, aufgrund von Patzern des Monegassen, wegen mangelnder Entwicklung und Unvermögen bei den Reifenwechseln.

Ferrari wollte 2023 vom ersten Rennen an auf Augenhöhe mit Red Bull Racing fahren, aber das hat nicht geklappt. Der Wagen von Charles Leclerc und Carlos Sainz war in vielen Trainings sauschnell, aber meist zu wenig konkurrenzfähig über die Renndistanz, letztlich konnten die Italiener nur einmal triumphieren, in der Nacht von Singapur, dank einer Meisterleistung von Carlos Sainz.

Für Ferrari-Sportchef Diego Ioverno ist es ein schwacher Trost, dass Ferrari das einzige Team ist, das 2023 Red Bull Racing eine Niederlage zufügen konnte. Der Bologneser gibt zu, dass es in der Seele schmerzt, wenn Ferrari nicht regelmässig gewinnen kann: «Tief in unserer Seele ist dieses Verlangen nach Sieg. Ferrari muss um den Titel mitreden können, und wenn uns das nicht gelingt, haben wir letztlich verloren.»

«Bisweilen haben wir gute Leistungen gezeigt. Es gab manches Wochenende, an welchen das ganze Team makellos gearbeitet hat. Und klar sind wir stolz auf unseren Sieg in Singapur. Aber es bleibt immer das nagende Gefühl, dass wir unser grosses Ziel nicht erreicht haben, und das muss sich ändern.»

Ferrari-F1-Projektleiter Enrico Cardile ergänzt: «Das Modell 2023 war eine logische Weiterentwicklung des Rennwagens von 2022. Das wird sich ändern. Beim Modell 2024 wird es sich um ein komplett neues Auto handeln, das eine andere Philosophie verfolgt und daher ganz anders aussehen wird.»

«Wir wissen genau, was wir mit dem Auto von 2023 falsch gemacht haben. Wir mussten uns eingestehen – das bestehende Konzept bietet letztlich zu wenig Entwicklungsspielraum und schränkt uns ein. Und wir packen auch das Thema an, dass unsere Leistungsfähigkeit von Strecke zu Strecke zu stark variiert.»

«Keiner kann schönreden, dass die Ergebnisse unter unseren Erwartungen geblieben sind. Daher war klar – es muss sich etwas ändern, und das wird der 2024er Wagen mit einer komplett neuen Hinterachse sein. Die neue Fahrzeugarchitektur wird den Aerodynamikern mehr Raum für frische Ideen geben. Das Ziel muss darin bestehen, schon 2024 den Leader Red Bull Racing unter Druck zu setzen.»

Die wichtigsten Ferrari-Rekorde

Fahrer-WM-Titel (15)
Alberto Ascari 1952 und 1953
Juan Manuel Fangio 1956
Mike Hawthorn 1958
Phil Hill 1961
John Surtees 1964
Niki Lauda 1975 und 1977
Jody Scheckter 1979
Michael Schumacher 2000 bis 2004
Kimi Räikkönen 2007

Konstrukteurs-Pokale (16)
1961
1964
1975
1976
1977
1979
1982
1983
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2007
2008

Grand Prix-Einsätze (1074)

Pole-Positions (249)

Schnellste Rennrunden (259)

Siege (243)

Doppelsiege (85)

Dreifachsiege (8)

Vierfachsiege (2)

Siege von der Pole-Position aus (135)

Siege in Folge (14)
Von der Schweiz 1952 bis Schweiz 1953

Podestränge (807)

WM-Punkte (9672)

Führungsrunden (15.696)

Treuster Fahrer
Michael Schumacher (180 GP)

Siegreichster Fahrer
Michael Schumacher (72 Siege)


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