Vasseur zu FIA-Untersuchung: «Ziemlich peinlich»
Toto Wolff und Fred Vasseur
Von wegen besinnliche Winterpause! Normalerweise bietet die Formel 1 in den Wochen nach dem Finale nur ganz kleines Kino. Man lässt die vergangene Saison Revue passieren, bringt ein paar Dinge in die Spur und feiert sich bei der Gala des Automobil-Weltverbandes FIA selbst.
Alles ganz locker, alles easy, alles entspannt. Doch in diesem Jahr ist das anders, wofür die FIA selbst gesorgt hat. Denn die Untersuchungen gegen Toto und Susie Wolff wegen eines möglichen Interessenkonflikts haben die Formel 1 nicht nur in Aufruhr versetzt, sondern mehr Fragen aufgeworfen als Antworten geliefert.
Unter dem Strich hat sich der Weltverband ziemlich blamiert, indem er vollkommen unnötig ein riesiges Fass aufmachte und die Untersuchungen zwei Tage nach Eröffnung kleinlaut wieder einstellte.
Die Reaktion von Mercedes, Susie Wolff, der Formel 1 und den Rennställen fiel heftig aus. Toto Wolff forderte eine volle Transparenz der Geschehnisse.
Auch Ferrari-Teamchef Fred Vasseur lässt kein gutes Haar an der Vorgehensweise.
«Ich denke, diese Geschichte ist ziemlich peinlich für unseren Sport», sagte der Franzose übereinstimmenden Medienberichten zufolge bei einer Veranstaltung in Maranello. «Die Geschichte begann mit einem Artikel in einer Zeitung, ich weiß nicht, ob Zeitung das richtige Wort ist. In dieser Situation, wenn man über eine Person spricht, muss man aufpassen, was man sagt.»
Nach Vasseurs Einschätzung wäre es «von der FIA angemessen gewesen», wenn sie die Zeit rund um die Ankündigung der Ermittlungen genutzt hätte, «um falsche Schlüsse zu vermeiden.»
Vasseur sieht aber auch Positives, denn die Teams haben in der Sache mit schnellen und deutlichen Statements öffentlich zusammengehalten. «Die erste Schlussfolgerung für mich ist, dass wir in der Lage waren, gemeinsam zu handeln. Und es kommt nicht oft vor, dass sogar Red Bull Toto unterstützt», sagte Vasseur, der meinte, «dass es ein guter Punkt für uns ist, Position zu beziehen und mit den anderen Beteiligten zu diskutieren.»