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Mika Häkkinen: Was Max Verstappen auszeichnet

Von Mathias Brunner
Mika Häkkinen

Mika Häkkinen

​Der zweifache Formel-1-Champion Mika Häkkinen (55) spricht über die Gründe, wieso Max Verstappen und Red Bull Racing in der GP-Saison so dominiert haben – 19 Siege des Niederländers in 22 Rennen.

Eine solche Dominanz hat es in der Königsklasse noch nie gegeben: Wir haben 22 WM-Läufe erlebt, und 21 Mal davon durfte die Red Bull Racing-Mannschaft feiern. Max Verstappen verteidigte mit 19 Saisonsiegen seinen Titel erfolgreich und ist zum dritten Mal in Folge Weltmeister geworden. Das hat einen anderen F1-Weltmeister zum Nachdenken gebracht.

Mika Häkkinen, von Phoenix 1991 bis Suzuka 2001 in 161 Rennen am Start, 20 Mal siegreich, Formel-1-Champion 1998 und 1999 mit McLaren-Mercedes, erklärt als Unibet-Botschafter, was Max Verstappen so auszeichnet.

Für den finnischen Champion gründet Formel-1-Erfolg in Konstanz. «Ich weiss aus eigener Erfahrung, wie wichtig Konstanz ist, und wir haben das in der Königsklasse immer wieder erlebt. Sagen wir, ein Fahrer verbringt drei oder vier Jahre im gleichen Team. Sagen wir weiter, dieser Pilot zeigt anhaltend fantastischen Speed und ist in der Lage, auf höchstem Niveau mit seinen Ingenieuren zu kommunizieren. Haben wird darüber hinaus ein stabiles Reglement, so können die Techniker den Wagen perfekt auf die Bedürfnisse des Fahrers trimmen. Dann kommt am Ende heraus, was wir derzeit mit Max Verstappen und Red Bull Racing erleben.»

«Es passt alles perfekt zusammen: Ein Top-Team mit Top-Leuten, dazu präzise Aussagen eines überragenden Piloten, das führt zu einem Auto, das massgeschneidert ist für Max. Ich erkenne da keine Schwäche: Motor, Bremsen, Kraftübertragung, Anpassungsfähigkeit auf verschiedene Rennstrecken, aerodynamische Effizienz, ferner die Fähigkeit, den Wagen ins perfekte Arbeitsfenster der Reifen zu bringen und auch dort zu bleiben – RBR und Verstappen haben ein Niveau gefunden, da kommt selbst sein Stallgefährte Sergio Pérez nicht mehr mit.»

«Aber es müssen alle Elemente stimmen. Ich kenne Fahrer, die kommen am ersten Tag in mässiger Laune zu einem Test, am zweiten sind sie dann auf Speed, am dritten aber leider schon müde, am vierten würden sie am liebsten nach Haus fahren. So lernen Ingenieure nicht, was der Fahrer von seinem Auto braucht, sie lernen zu wenig über ihr Auto, und das mündet in eine inkonstante Entwicklung und zu verzögerter Problemlösung.»

«Bei Verstappen und Red Bull Racing sehe ich nichts davon. Jeder weiss, wie kräfteraubend das Programm 2023 gewesen ist, aber Max scheint dieser ganze Druck kaum etwas auszumachen. Du musst schon eine überaus hohe Konzentrationsfähigkeit besitzen, um diese Ergebnisse auf solche einem Level zu erreichen, immer und immer wieder. Und da reicht es nicht, ein überdurchschnittlich gutes Team und gute Leute zu haben – du brauchst dazu dieses besondere Stückchen Extra vom Fahrer.»

«Es gibt noch einen weiteren, wichtigen Punkt. Wir haben in der Formel 1 abgesehen von der Saisonvorbereitung kaum mehr Testfahrten. Früher haben die Fahrer ständig getestet, heute sind es pro Pilot vielleicht noch vier bis sechs Tage, je nach Programm. Umso wichtiger ist die Arbeit im Rennsimulator, und da kommt es darauf an, wie ernst ein Pilot das nimmt.»

Ein Schlüsselmoment in der Saison von Max Verstappen aus Sicht von Mika Häkkinen: «Ich denke zurück ans GP-Wochenende von Miami. Max hat sich nicht so gut wie sonst qualifiziert, er war Neunter. Und dann hat er im Rennen alles in Grund und Boden gefahren, einschliesslich Pérez, der vom besten Startplatz losgebraust war. Da hat er das Selbstvertrauen von Sergio ausradiert.»

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