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GP-Saison 2024: Soll das die richtige Mischung sein?

Von Mathias Brunner
Spa-Francorchamps: Ein Dauerbrenner in der Formel 1, von den 1950er Jahren bis heute

Spa-Francorchamps: Ein Dauerbrenner in der Formel 1, von den 1950er Jahren bis heute

​Die Formel 1 folgt dem Ruf des Geldes, siehe Saudi-Arabien und Katar, Miami und Las Vegas. Die vergangenen Jahrzehnte zeigen, wie sehr der GP-Sport sein Gesicht in Sachen Austragungsorte geändert hat.

Der frühere BMW-Motorsportchef Dr. Mario Theissen hat einst vielen GP-Fans aus dem Herzen gesprochen: «Die Formel 1 muss eine Mischung bleiben aus traditionellen Rennstrecken und aufregenden neuen Kursen in Wachstumsmärkten.»

Als 2017 die Ära Bernie Ecclestone zu Ende ging, nahmen die Nachfolger als Formel-1-CEO, Chase Carey und Stefano Domenicali, andere Ziele ins Visier, darunter den Ausbau des WM-Programms in Asien, Nordamerika sowie im Mittleren Osten.

Die kommende GP-Saison ist so umfangreich wie noch nie – 24 WM-Läufe sind geplant! Und die teilen sich so auf: Neun in Europa, sechs in Asien/Ozeanien, je vier in Nordamerika und im Mittleren Osten sowie ein Rennen in Südamerika.

2015: Die richtige Mischung?
Ein Blick ins WM-Programm 2015 zeigt, was sich in den vergangenen neun Jahren verändert hat: Von 20 Rennen fanden damals acht GP in Europa statt, sechs in Asien/Ozeanien, drei in Nordamerika, eines in Südamerika sowie zwei im Mittleren Osten. Aber wie war das zehn Jahre zuvor?

2005: Einige Sorgenkinder
Die WM bestand aus 19 WM-Läufen. Damals waren es jedoch zehn in Europa, fünf in Asien/Ozeanien, zwei in Nordamerika, einer in Südamerika und einer im Mittleren Osten. Damals noch im WM-Angebot, heute verschwunden: die Großen Preise von Deutschland und Frankreich.

1995: Ganz anderes Bild
17 Rennen, die sich wie folgt aufteilten: Gleich elf Rennen in Europa (also 64 Prozent der WM, Anteil 2024 noch 37,5 Prozent!), drei in Asien und Ozeanien, nur eines in Nordamerika, zwei in Südamerika und basta. Im Mittleren Osten wurde damals von einem Grand Prix nur geträumt, die Südamerika-Tournee bestand aus Brasilien und Argentinien, in Japan gab es gleich zwei Grands Prix (neben dem fabelhaften Suzuka der eher peinliche TI-Circuit in Aida), und in Australien wurde damals in Adelaide gefahren, nicht in Melbourne. Die Europäer freuten sich über einen WM-Lauf in Portugal, zusätzlich zu den genannten Rennen auf europäischem Boden oder jenen WM-Läufen, die auch im aktuellen Programm enthalten sind.

1985: Schon damals kein New-York-GP
Vor dreißig Jahren gab es 16 WM-Läufe. Mit elf von sechzehn Rennen lag der Anteil von Europa bei stattlichen 68,75 Prozent, ergänzt wurde die WM durch ein Rennen in Brasilien (damals in Rio), eines in Australien (erster Grand Prix des Landes im Rahmen der Formel-1-WM!), zwei in Nordamerika (Straßen-GP in Detroit sowie Montreal) und eines in Südafrika. Gemessen an 2015 hat sich der Anteil der Rennen in Nordamerika gehalten, Asien/Ozeanien jedoch ist von 6,25% der Rennen auf 30 geschnellt! 1985 gab es noch einen Holland-GP, der Kurs in der Steiermark hieß noch Österreichring, und der Europa-GP fand in Brands Hatch statt – weil sich die Pläne für Straßen-GP in Rom und New York (!) zerschlagen hatten.

1975: Asien, wo bist du?
14 Rennen der WM, zehn davon in Europa (= 71,43 Prozent Anteil). Dazu zwei Rennen in Südamerika, eines in Südafrika und eines in den USA. Von einem Rennen in Asien ist noch nichts zu sehen: Der erste Japan-GP kam erst ein Jahr später (mit dem dramatischen Finale von Fuji zwischen Niki Lauda und James Hunt).

1965: Nur zehn Rennen
Die Fans erhielten vor 50 Jahren eben mal die Hälfte der Rennen von 2015 serviert, also ganze zehn Grands Prix. Europa dominierte mit 70 Prozent, dazu gab es je einen Lauf in Südafrika, den USA und Mexiko.

1955: Der Witz Indy-GP
Das Indy 500 gehörte damals zum WM-Programm, aber kaum ein europäisches Team reiste nach Amerika. Das Rennen hieß auch nicht USA-GP. Im Grunde könnten wir die Veranstaltung aus Sicht der Formel 1 glatt ignorieren. Abgesehen vom Argentinien-GP fanden die restlichen fünf Grands Prix alle in Europa statt. Genau: eine Saison, nur sieben Läufe (wenn wir Indy nicht rechnen, sogar nur sechs). Noch wilder: Die WM begann zwar schon am 16. Januar in Buenos Aires, dann aber mussten sich die Fans bis zum 22. Mai gedulden, um in Monaco einen weiteren Lauf zu erleben. Mit dem Monza-GP am 11. September war die Herrlichkeit schon vorbei.

2024 dauert die Saison von Bahrain (2. März) bis Abu Dhabi (8. Dezember) mehr als neun Monate.

Formel-1-Präsentationen

05. Februar: Sauber
05. Februar: Williams
07. Februar: Alpine
12. Februar: Aston Martin
13. Februar: Ferrari
14. Februar: Mercedes
15. Februar: Red Bull Racing

Formel-1-Wintertests

21.02. bis 23.2. in Bahrain

Formel-1-WM 2024

02.03. Bahrain-GP, Bahrain International Circuit, Sakhir
09.03. Saudi-Arabien-GP, Jeddah Corniche Circuit, Dschidda
24.03. Australien-GP, Albert Park Circuit, Melbourne
07.04. Japan-GP, Suzuka International Racing Course, Suzuka
21.04. China-GP, Shanghai International Circuit, Shanghai
05.05. Miami-GP, Miami International Autodrome, Miami
19.05. Emilia Romagna-GP, Autodromo Enzo e Dino Ferrari, Imola
26.05. Monaco-GP, Circuit de Monaco, Monte Carlo
09.06. Kanada-GP, Circuit Gilles Villeneuve, Montreal
23.06. Spanien-GP, Circuit de Barcelona-Catalunya, Montmeló
30.06. Österreich-GP, Red Bull Ring, Spielberg
07.07. Grossbritannien-GP, Silverstone Circuit, Silverstone
21.07. Ungarn-GP, Hungaroring, Budapest
28.07. Belgien-GP, Circuit de Spa-Francorchamps, Spa
25.08. Niederlande-GP, Circuit Zandvoort, Zandvoort
01.09. Italien-GP, Autodromo Nazionale di Monza, Monza
15.09. Aserbaidschan-GP, Baku City Circuit, Baku
22.09. Singapur-GP, Marina Bay Street Circuit, Singapur
20.10. Austin-GP, Circuit of the Americas, Austin
27.10. Mexiko-GP, Autódromo Hermann Rodríguez, Mexiko-Stadt
03.11. Brasilien-GP, Autódromo José Carlos Pace, Interlagos
23.11. Las Vegas-GP, Las Vegas Street Circuit, Las Vegas
01.12. Katar-GP, Losail International Circuit, Doha
08.12. Abu Dhabi-GP, Yas Marina Circuit, Yas Island

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