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Alpine A524 von Gasly und Ocon: Das blaue Wunder

Von Mathias Brunner
​Alpine, Formel-1-Aushängeschild des Renault-Konzerns, war 2023 aus den falschen Gründen in den Schlagzeilen. Das soll sich mit dem Rennwagen des Typs A524 für Pierre Gasly und Esteban Ocon ändern.

Alpine gehörte 2023 zu den Enttäuschungen der Saison: nur sechster Schlussrang, hohe Ausfallquote, das Auto eine Wundertüte, die Personalsituation unruhig, die Fahrer immer wieder im Konflikt – mon dieu!

Die Blauen erlebten ihr blaues Wunder und mussten sich mit dem sechsten Schlussrang im Konstrukteurs-Pokal begnügen, Pierre Gasly und Esteban Ocon fuhren 120 Punkte ein, Gasly wurde WM-Elfter, Ocon -Zwölfter. Im Jahr davor hatten die Franzosen mit Fernando Alonso und Ocon den stattlichen vierten Rang unter den Rennställen eingefahren und 173 Punkte erobert.

Ein Grund für die schwache Leistung: Alpine bleibt unruhiges Fahrwasser. Im Sommer 2023 wurde Alpine-CEO Laurent Rossi zur Seite versetzt, dann bestätigte die Renault-Tochter: Formel-1-Teamchef Otmar Szafnauer in Belgien zum letzten Mal für die Blauen an der Boxenmauer, danach verlässt er den Rennstall. Der in Rumänien geborene US-Amerikaner war im Februar 2022 von Aston Martin zu Alpine gekommen, um die Blauen nach vorne zu bringen.

Der Formel-1-Rennstall aus Enstone – 2005 und 2006 als Renault Weltmeister mit Fernando Alonso – trennte sich zudem von Alan Permane, der 34 Jahre lang für den GP-Rennstall tätig war. Auch für ihn war Belgien das letzte Rennen. Am Sonntag nach dem Grand Prix gab es bei Alpine Tränen, als Permane das Fahrerlager verließ.

Gleichzeitig bestätigte Alpine, dass der erfahrene Formel-1-Techniker Pat Fry weggeht. Er zog zu Williams und sagte danach: «Ich habe das Engagement bei Alpine vermisst, zur Weltspitze aufzusteigen.»

Die Leitung des GP-Rennstalls hat Bruno Famin übernommen, Vizepräsident von Alpine Motorsports. Übergangsmäßiger Sportchef wurde Julian Rouse (Leiter der Fahrer-Akademie von Alpine), leitender Techniker Matt Harman.

Im Rahmen des WM-Finales von Abu Dhabi 2023 bilanzierte Bruno Famin: «Natürlich sind wir nicht dort, wo wir gerne sein würden. Aber die ganzen Änderungen zur Saisonmitte wurden eingeleitet, um mehr aus den Menschen zu holen. Die Leute sind freier, Vorschläge einzubringen. Ich erkannte sofort eine andere Einstellung der Fachkräfte an der Rennstrecke.»

«Wir waren in der ersten Saisonhälfte in vielen Belangen nicht mutig genug, das musste sich ändern. Und das zeigte sich auch bei der Punktebeute.»

«Wenn wir uns ansehen, wie enorm die Leistungsdichte in der Formel 1 ist, dann musst du an jedem GP-Wochenende das Beste aus den Menschen und dem Material holen. Und das haben wir nicht getan. Ich weiß, dass wir bezüglich Infrastruktur und Fachwissen alle Grundlagen haben, um deutlich erfolgreicher zu sein. Das Talent ist da. Wir müssen es nur schaffen, dieses hohe Niveau an Begabung in ein besseres Rennauto umzusetzen.»

Dieses Rennauto soll der Wagen vom Typ A524 sein, der am 7. Februar im Formel-1-Rennwagenwerk von Enstone präsentiert worden ist.

Alpine geht nach den WM-Rängen 5 (2021), 4 (2022) und 6 (2023) nun in die vierte F1-Saison, und Bruno Famin sagt: «Wir haben hier alles in Frage gestellt, kein Stein blieb auf dem anderem um herauszufinden, was wir besser machen können. Meine Priorität wird darin bestehen, uns besser aufzustellen.»

«Was die Menschen hier sehen, ist das richtige Auto, nicht einfach die 2024er Lackierung. Es handelt sich um ein komplett neues Fahrzeug, nur das Lenkrad ist noch gleich.»

Wie 2023 wird Alpine bei ausgesuchten Rennen mit einem überwiegend rosa lackierten Wagen antreten. Bei welchen Grands Prix der Auftritt so aussehen wird, ist noch nicht definiert.

Alpine-Technikchef Matt Harmon zum neuen Wagen: «Wir haben sehr früh begonnen uns anzusehen, was wir für 2024er anders machen können. Wir wollten ein Auto, das uns mehr Entwicklungspotenzial bietet. Die Fahrzeugnase ist komplett anders, wir streben hier hohe aerodynamische Effizienz und Stabilität an, auf jeder Art von Rennstrecke.»

«Wir haben viel über Bremseffizienz nachgedacht und darüber, wie wir die Aufhängung so optimieren können, dass wir uns jeder Piste besser anpassen. In Sachen Chassis wurde alles kompakter verpackt, um mehr aerodynamischen Spielraum zu haben. Das gilt auch für den Einbau des Motors. Das Batteriepaket ist nach hinten gewandet, um die Gewichtsverteilung zu optimieren.»

«Wir haben optimierte Seitenkästen und eine komplett neue Hinterradaufhängung. In Sachen Heckflügel werden wir verschiedene Modelle haben, um uns den Anforderungen der unterschiedlichen Strecken anzupassen.»

«Wir haben das Auto so gebaut, dass wir auch in Sachen Boden mehr aerodynamischen Spielraum erhalten. Die interne Luftführung ist erheblich verbessert, für bessere Kühlung trotz kleinerer Kühlöffnungen. Wir haben ein aggressives Entwicklungsprogramm angeschoben, und den ersten Teil davon werden die Fans schon in Bahrain entdecken können.»

Formel-1-Präsentationen

08. Februar: Visa Cash App RB
12. Februar: Aston Martin
13. Februar: Ferrari
14. Februar: Mercedes
14. Februar: McLaren
15. Februar: Red Bull Racing

Formel-1-Wintertests

21.02. bis 23.2. in Bahrain

Formel-1-WM 2024

02.03. Bahrain-GP, Bahrain International Circuit, Sakhir
09.03. Saudi-Arabien-GP, Jeddah Corniche Circuit, Dschidda
24.03. Australien-GP, Albert Park Circuit, Melbourne
07.04. Japan-GP, Suzuka International Racing Course, Suzuka
21.04. China-GP, Shanghai International Circuit, Shanghai *
05.05. Miami-GP, Miami International Autodrome, Miami *
19.05. Emilia Romagna-GP, Autodromo Enzo e Dino Ferrari, Imola
26.05. Monaco-GP, Circuit de Monaco, Monte Carlo
09.06. Kanada-GP, Circuit Gilles Villeneuve, Montreal
23.06. Spanien-GP, Circuit de Barcelona-Catalunya, Montmeló
30.06. Österreich-GP, Red Bull Ring, Spielberg *
07.07. Großbritannien-GP, Silverstone Circuit, Silverstone
21.07. Ungarn-GP, Hungaroring, Budapest
28.07. Belgien-GP, Circuit de Spa-Francorchamps, Spa
25.08. Niederlande-GP, Circuit Zandvoort, Zandvoort
01.09. Italien-GP, Autodromo Nazionale di Monza, Monza
15.09. Aserbaidschan-GP, Baku City Circuit, Baku
22.09. Singapur-GP, Marina Bay Street Circuit, Singapur
20.10. Austin-GP, Circuit of the Americas, Austin *
27.10. Mexiko-GP, Autódromo Hermann Rodríguez, Mexiko-Stadt
03.11. Brasilien-GP, Autódromo José Carlos Pace, Interlagos *
23.11. Las Vegas-GP, Las Vegas Street Circuit, Las Vegas
01.12. Katar-GP, Losail International Circuit, Doha *
08.12. Abu Dhabi-GP, Yas Marina Circuit, Yas Island

* im Sprint-Format

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