Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Motorenchef Hywel Thomas: So arbeitet Mercedes

Von Mathias Brunner
​Der Brite Hywel Thomas arbeitet als Geschäftsleiter bei High Performance Powertrains (HPP) in Brixworth. Er sagt, was bei Mercedes derzeit in Sachen Motoren und Kraftübertragung los ist.

Die Entwicklung der Formel-1-Motoren ist derzeit eingefroren, aber wer nun glaubt, bei High Performance Powertrains (HPP) in Brixworth werden Däumchen gedreht, der irrt gewaltig.

HPP-Geschäftsleiter Hywel Thomas sagt: «In diesem Stadium des Reglementzyklus gibt es für uns nur begrenzte Möglichkeiten, die Antriebseinheit weiterzuentwickeln, das ist wahr. Wir dürfen jedoch die Zuverlässigkeit bei Bedarf verbessern und jedes Jahr eine neue Software-Version herausbringen, also haben wir daran gearbeitet. Wir haben die Gelegenheit genutzt, um die Power-Unit in diesen beiden Bereichen zu aktualisieren.»

«Trotz des eingefrorenen Reglements ist die Zuverlässigkeit eine große Herausforderung für alle Hersteller. Wenn man ein Rennen nicht beendet, wirkt sich das in der WM sehr nachteilig aus, daher ist die Zuverlässigkeit immer ein wichtiges Thema. Und natürlich suchen wir nach Millisekunden, die innerhalb des Reglements noch zu finden sind.»

«Ein weiterer Aspekt, der die Sache erschwert, ist die Tatsache, dass die Anzahl der Prüfstand-Stunden von Jahr zu Jahr geringer wird, da wir uns nun stärker auf die Regeln für 2026 konzentrieren.»

Was den neuen Mercedes W15 betrifft, so sagt Hywel Thomas: «Die Antriebsstrang-Mannschaft arbeitet sehr eng mit unseren Teamkollegen in Brackley zusammen, um sicherzustellen, dass wir alle Änderungen am Auto von unserer Seite aus berücksichtigen. Damit soll sichergestellt werden, dass die Teile nicht plötzlich aneinander stoßen und die Kühlsysteme weiterhin korrekt funktionieren.»

«Wir haben den Prüfstand in Brackley ständig in Betrieb, was uns hilft, uns auf den Shakedown und den Wintertest vorzubereiten. Wir wollen bereit sein, sobald die Garagentore geöffnet werden, denn während der drei Tage in Bahrain steht uns nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung. Jede Runde ist entscheidend, also wollen wir unsere Laufleistung maximieren.»

«Wir müssen offen dafür sein, unsere eigenen Grenzen zu verschieben. Es gibt ein gutes Sprichwort, das besagt: ‚Wenn du nicht Teil der Lösung bist, bist du Teil des Problems.‘ Das ist es, was wir zu tun versuchen – Teil der Lösung zu sein. Das bedeutet, dass jeder mit dem Gedanken spielt, dass er Teil der Reise gewesen ist, wenn das Auto dort ankommt, wo wir es haben wollen. Bis dahin werden wir bei jedem Schritt genauso viel lernen wie alle anderen. Das ist es, was es bedeutet, Teil des Teams zu sein.»

2026 wird eine neue Motorgeneration kommen, mit einem erhöhten Anteil elektrischer Energie auf rund 475 PS.

Hywel Thomas über den Stand der Entwicklung bei HPP: «Die Regeln der nächsten Jahre schränken uns bewusst ein, da immer mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem technischen und operativen Bereich in das 2026er Projekt eingebunden werden. Es ist eine spannende Zeit. Diese Regeländerungen kommen etwa alle zehn Jahre vor. Es wird viele Leute geben, die das noch nie erlebt haben. Es gibt aber auch diejenigen unter uns, die bereits Erfahrung damit haben. Wie auch immer man es betrachtet, diese neuen Regeln geben allen einen Schub.»

«Es ist eine echte Chance zu sehen, was man aus technischer Sicht zu leisten imstande ist. Es ist eine wunderbare Zeit. Es ist harte Arbeit und es gibt viele Rückschläge, aber auch Fortschritte. Aber letztlich treibt es einen an, an einem neuen Produkt zu arbeiten, einige der Ideen, die wir im Laufe der Jahre hatten, umzusetzen und zu sehen, wie sie Früchte tragen.»

«Ich finde es hervorragend, Regeln zu haben, die neue Hersteller angezogen haben und einen klaren Bezug zur Praxis besitzen. Sie sind anwendbar auf das, was bei Mercedes-Benz und in unseren Forschungs- und Entwicklungsbereichen passiert. Wir haben zum Beispiel eine 50:50 Aufteilung zwischen dem Verbrennungsmotor und der Elektrofahrzeugseite, und das ist eine faszinierende Aussicht. Es ist eine Chance, unser Talent, unsere Innovation und die Möglichkeiten zu präsentieren, die der Sport bietet.»

Formel-1-Präsentationen

15. Februar: Red Bull Racing

Formel-1-Wintertests

21.02. bis 23.2. in Bahrain

Formel-1-WM 2024

02.03. Bahrain-GP, Bahrain International Circuit, Sakhir
09.03. Saudi-Arabien-GP, Jeddah Corniche Circuit, Dschidda
24.03. Australien-GP, Albert Park Circuit, Melbourne
07.04. Japan-GP, Suzuka International Racing Course, Suzuka
21.04. China-GP, Shanghai International Circuit, Shanghai *
05.05. Miami-GP, Miami International Autodrome, Miami *
19.05. Emilia Romagna-GP, Autodromo Enzo e Dino Ferrari, Imola
26.05. Monaco-GP, Circuit de Monaco, Monte Carlo
09.06. Kanada-GP, Circuit Gilles Villeneuve, Montreal
23.06. Spanien-GP, Circuit de Barcelona-Catalunya, Montmeló
30.06. Österreich-GP, Red Bull Ring, Spielberg *
07.07. Großbritannien-GP, Silverstone Circuit, Silverstone
21.07. Ungarn-GP, Hungaroring, Budapest
28.07. Belgien-GP, Circuit de Spa-Francorchamps, Spa
25.08. Niederlande-GP, Circuit Zandvoort, Zandvoort
01.09. Italien-GP, Autodromo Nazionale di Monza, Monza
15.09. Aserbaidschan-GP, Baku City Circuit, Baku
22.09. Singapur-GP, Marina Bay Street Circuit, Singapur
20.10. Austin-GP, Circuit of the Americas, Austin *
27.10. Mexiko-GP, Autódromo Hermann Rodríguez, Mexiko-Stadt
03.11. Brasilien-GP, Autódromo José Carlos Pace, Interlagos *
23.11. Las Vegas-GP, Las Vegas Street Circuit, Las Vegas
01.12. Katar-GP, Losail International Circuit, Doha *
08.12. Abu Dhabi-GP, Yas Marina Circuit, Yas Island

* im Sprint-Format

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