Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Jeddah: Verstappen 1., Bearman/Ferrari gut, Zhou out

Von Mathias Brunner
​Drittes freies Training zum Saudi-Arabien-GP auf dem Jeddah Corniche Circuit: Max Verstasppen erzielt Bestzeit, Ferrari-Neuling Oliver Bearman zeigt eine gute Leistung, Crash von Sauber-Fahrer Zhou.

Nach gut 45 Minuten musste da dritte freie Training zum Saudi-Arabien-GP unterbrochen werden – in Kurve 8 verlor der Chinese Guanyu Zhou seinen Sauber, der Wagen krachte heftig in die TecPro-Barrieren. Zhou meldete sich sofort am Funk: «Ich bin okay.»

Wie im Reglement vorgesehen, lief die Uhr gnadenlos weiter. Sehr zum Ärger der Wettbewerber mit Ferrari-Neuling Oliver Bearman, die jede Runde brauchen. Das Training musste für fast eine Viertelstunde unterbrochen werden.

Der Sauber-Rennwagen ist schwer beschädigt worden, dieses Auto wird im Qualifying kaum auf der Bahn zu sehen sein.

Der Jeddah Corniche Circuit am Roten Meer gehört zu den Zauberwürfeln der Formel 1: Beim Rubik’s Cube gilt es, mit viel Hirnschmalz und Drehen und Wenden gleichfarbene Seiten zu erhalten.

Auf der saudi-arabischen Rennstrecke müssen die Piloten im freien Training – wenn Luft und vor allem Rennstrecke viel wärmer sind als am Abend – die Abstimmung so verfeinern, dass ihr Auto in den entscheidenden Stunden am besten liegt. Und die beginnen am zweiten GP-Wochenende lokal 20.00 Uhr (Europa 18.00), wenn die Rennwagen unter gleißendem Flutlicht strahlen wie Edelsteine.

Aus Zauberwürfel-Perspektive daher schon mal die Warnung: Die Ergebnisse des dritten freien Trainings sind mit einer tüchtigen Prise Vorsicht zu genießen.

Um 16.30 Uhr (Europa 14.30) gingen die ersten Renner auf die Bahn, bei 26 Grad Luft- und 42 Grad Pistentemperatur.

Unter besonderer Beobachtung natürlich: der Engländer Oliver Bearman als Ersatzmann für Carlos Sainz, der am Blinddarm operiert wird. Debüt ohne eine Runde am ersten Trainingstag. In einem Ferrari. Auf dem schnellsten Straßenkurs der Welt. Kein Druck also.

Klar ging der Rookie sofort auf die Bahn und merkte nach seiner ersten Runde: Aha, im GP-Renner geht das neun Sekunden flotter als mit dem F2-Auto.

Oliver erhielt ins Auto gefunkt: «Nimm dir Zeit, bau in Ruhe einen Rhythmus auf.» Bearman, cool wie Maverick aus Top Gun: «Copy.»

Schnapp-Atmung bei den britischen Kollegen nach 13 Minuten: Bearman mit Bestzeit. Ganz ruhig, Jungs, da waren erst vier Fahrer auf der Bahn.

Gut für Oliver: Reifenverschleiß ist in Jeddah kein großes Thema, da fällt Erfahrungs-Manko gegen seine 19 Gegner nicht so ins Gewicht.

Bearman fuhr einen tadellosen Lauf von sieben Runden, brachte seinen Dienstwagen in einem Stück an die Box zurück und fuhr eine anständige Zeit. Bei seinem Ingenieur beklagte er sich über eine nicht ideal sitzende Kopfstütze. Der Engländer ist übrigens nur einen Zentimeter größer als Carlos Sainz (1,77 m und 1,76 m).

Stand nach 20 Minuten: Pérez, Russell, Leclerc, Hamilton und Bearman. Yuki Tsunoda schimpfte über seinen Racing Bull-Rennwagen, der zu stark aufsetzte. Bearman zwei Zehntel hinter Leclerc, Respekt!

Nach knapp einer halben Stunde übernahm Charles Leclerc die Führung, vor Pérez und Verstappen. Dann stellte der Weltmeister die gegenwärtige Hackordnung in der Königsklasse wieder her – Bestzeit, drei Zehntel vor Ferrari-Fahrer Leclerc.

Erster Mann an der Mauer: Logan Sargeant berührte links vorne die Mauer und brachte seinen Williams zum kleinen Service an die Box. Die Williams-Truppe hatte viel Arbeit: Im Wagen von Alex Albon musste eine neue Batterie eingebaut werden.

Verstappen senkte seine Zeit auf eine 1:28,412 min, fast auf dem Niveau der Pole-Zeit von Sergio Pérez von 2023. Dann bretterte der Niederländer in Kurve 10 mit dem rechten Vorderrad über ein Objekt auf der Strecke. «Ich bin mir nicht sicher, was das war, vielleicht eine Plastikflasche.»

Es ist auch heute sehr windig in Jeddah, aber böiger als am Donnerstag, schon am ersten Trainingstag wurde Müll auf die Rennstrecke geweht.

Fünf Minuten vor Schluß nach dem Zhou-Crash wurde die Bahn wieder freigegeben, mit einer Riesenschlange Autos bei der Ausfahrt der Boxengasse.

Dichter Feierabendverkehr auf dem Jeddah Corniche Circuit, aber kein weiterer Unfall, Fortsetzung in der Quali, mit unserem Live-Ticker ab 17.40 Uhr.

3. Training, Saudi-Arabien

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:28,412 min
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:28,608
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:28,906
04. George Russell (GB), Mercedes, 1:28,964
05. Lando Norris (GB), McLaren, 1:28,971
06. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:29,038
07. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:29,127
08. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:29,213
09. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:29,268
10. Oliver Bearman (GB), Ferrari, 1:29,306
11. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:29,485
12. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:29,546
13. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:29,572
14. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:29,575
15. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:29,675
16. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, 1:29,740
17. Alex Albon (T), Williams, 1:29,808
18. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:30,083
19. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:30,739
20. Logan Sargeant (USA), Williams, ohne Zeit

2. Training, Saudi-Arabien

01. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:28,827 min
02. George Russell (GB), Mercedes, 1:29,057
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:29,158
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:29,180
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:29,300
06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:29,336
07. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:29,455
08. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:29,504
09. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:29,528
10. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:29,594
11. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:29,666
12. Lando Norris (GB), McLaren, 1:29,758
13. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:29,777
14. Alex Albon (T), Williams, 1:29,789
15. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:29,901
16. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:29,934
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:29,985
18. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:30,077
19. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, 1:30,088
20. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:30,153

1. Training, Saudi-Arabien

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:29,659 min
02. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:29,845
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:29,868
04. George Russell (GB), Mercedes, 1:29,939
05. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:30,030
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:30,164
07. Lando Norris (GB), McLaren, 1:30,231
08. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:30,236
09. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:30,580
10. Alex Albon (T), Williams, 1:30,747
11. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:30,783
12. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, 1:30,917
13. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:30,945
14. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:30,966
15. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:30,977
16. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:31,036
17. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:31,046
18. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:31,131
19. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:31,411
20. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:31,577

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Die zehn besten Fahrer der MotoGP-Saison 2024

Von Michael Scott
Am Ende der Saison 2024 gilt es wieder, die Top-10 der Fahrer aus den Klassen MotoGP, Moto2 und Moto3 zu wählen. Alle zeigten Leidenschaft, einige von ihnen stachen heraus.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mi. 11.12., 11:05, Motorvision TV
    On Tour
  • Mi. 11.12., 12:30, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Mi. 11.12., 12:55, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Mi. 11.12., 15:45, Motorvision TV
    Australian Drag Racing Championship
  • Mi. 11.12., 16:40, Motorvision TV
    FastZone
  • Mi. 11.12., 17:00, ORF 1
    SOKO Kitzbühel
  • Mi. 11.12., 17:10, Motorvision TV
    Motocross: FIM-Weltmeisterschaft
  • Mi. 11.12., 17:35, Motorvision TV
    Bike World
  • Mi. 11.12., 18:00, ZDF
    SOKO Wismar
  • Mi. 11.12., 18:05, Motorvision TV
    Gearing Up
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C1112054515 | 11