Formel 1: Aus für Perez bei Red Bull Racing

Martin Brundle: Mercedes von Hamilton kaum zu zähmen

Von Mathias Brunner
​McLaren hat in Australien mit Lando Norris ein Auto aufs Siegerpodest gebracht, Oscar Piastri wurde toller Vierter. Mercedes hingegen ging leer aus. Ex-GP-Fahrer Martin Brundle ordnet das alles ein.

Grand Prix von Australien 2023: Nach einem überaus turbulenten Rennen gewinnt Max Verstappen (Red Bull Racing) vor Mercedes-Star Lewis Hamilton und Fernando Alonso im Aston Martin. McLaren zeigt Zeichen der Hoffnung nach einem ganz schwierigen Saisonstart mit zwei Rennen ohne Punkte.

Grand Prix von Australien 2024: McLaren fährt die Ränge 3 (Lando Norris) und 4 (Oscar Piastri) ein, Mercedes geht leer aus – Unfall von George Russell kurz vor Schluss, Motorschaden bei Lewis Hamilton.

An rohem Speed hatte Ferrari in Melbourne die Nase vorn, dann kam Red Bull Racing. Sky-GP-Experte Martin Brundle (64) betont in seiner Nachbetrachtung des dritten WM-Laufs: «Norris sagte mir nach dem Rennen, er hätte Zweiter werden müssen – so viel Vertrauen hatte er in den Speed seines McLaren.»

«Aber Ferrari holte Leclerc früh an die Box, um ihm harte Reifen auf den Weg zu geben. Die ersten Runden mit den frischen Reifen reichten, damit der Monegasse nach dem Stopp von Norris in Runde 14 die Nase vorn hatte. Der so genannte Undercut hatte sich für die Italiener bezahlt gemacht. Es war ein toller Schachzug, um Ferrari den Doppelsieg zu ermöglichen.»

«Ich fand es bemerkenswert, dass Lando wegen eines dritten Platzes ein langes Gesicht machte. McLaren hat einen starken ersten Saisonteil gezeigt, und wenn sie die Abstimmung des Autos noch ein wenig verfeinern, dann bringt sie das hoffentlich in die Nähe von Ferrari und Red Bull Racing. Norris und Piastri scheinen mir beide bereit zu sein, den nächsten Schritt zu tun.»

Der da wäre: erster neuer GP-Sieger seit George Russell 2022 zu werden, als 114. Fahrer seit Beginn der Formel-1-WM in Silverstone 1950.

Sportwagen-Weltmeister Martin Brundle führt weiter aus: «Ganz anders Mercedes-Benz. Als ich am Freitag entlang der Strecke das Geschehen beobachtete, da kam es mir so vor, als sei der Mercedes von Lewis Hamilton das am schwierigsten zu zähmende Auto von allen.»

«In der ersten Kurvenkombination nach Start und Ziel hatte Lewis wirklich alle Hände voll zu tun. Wir haben nun das dritte Jahr in Folge, in welchem Mercedes es nicht geschafft hat, einen Rennwagen auf die Bahn zu bringen, mit welchem die Piloten leicht ins beste Arbeitsfenster kommen. Die Leistungsfähigkeit der Autos ist unberechenbar.»

«Mercedes-Teamchef Toto Wolff findet immer elegante Worte, um den Schwerpunkt aufs nächste Rennen oder die folgende Saison zu verlegen, aber auch seine Geduld muss langsam durchgescheuert sein wegen dieses Mangels an Fortschritt.»

«Und wie wir es in solchen Momenten oft erlebt haben, geht jetzt auch noch die Standfestigkeit verloren – die Antriebseinheit von Lewis verabschiedete sich mit einem Paukenschlag.»

Australien-GP, Albert Park Circuit

01. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:20:26,843 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +2,366 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren, +5,904
04. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +35,770
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +56,309
06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:33,222
07. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1:35,601
08. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:40,992*
09. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1:44,553
10. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
11. Alex Albon (T), Williams, +1
12. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +1
13. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
14. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1
15. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1
16. Esteban Ocon (F), Alpine, +1
Out
George Russell (GB), Mercedes, Unfall
Lewis Hamilton (GB), Mercedes, Motorschaden
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Bremsdefekt

*20-sec-Zeitstrafe wegen Bremsmanöver im Duell mit George Russell
Nennung zurückgezogen: Logan Sargeant (USA), Williams
(Unfall von Alex Albon im freien Training, kein Ersatz-Chassis in Australien)

WM-Stand (nach 3 von 24 Grands Prix)

Fahrer
01. Verstappen 51 Punkte
02. Leclerc 47
03. Pérez 46
04. Sainz 40
05. Piastri 28
06. Norris 27
07. Russell 18
08. Alonso 16
09. Stroll 9
10. Hamilton 8
11. Tsunoda 6
12. Oliver Bearman (GB) 6
13. Hülkenberg 3
14. Magnussen 1
15. Albon 0
16. Zhou 0
17. Ricciardo 0
18. Ocon 0
19. Gasly 0
20. Bottas 0
21. Sargeant 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 97 Punkte
02. Ferrari 93
03. McLaren 55
04. Mercedes 26
05. Aston Martin 25
06. Racing Bulls 6
07. Haas 4
08. Williams 0
09. Sauber 0
10. Alpine 0

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