Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Alpine-Berührung bremst Ocon und Gasly aus

Von Silja Rulle
Esteban Ocon (v.) war in Suzuka nicht begeistert über die Pace seines Autos. Dazu kam Schaden aus einer Berührung mit seinem Teamkollegen Gasly (dahinter)

Esteban Ocon (v.) war in Suzuka nicht begeistert über die Pace seines Autos. Dazu kam Schaden aus einer Berührung mit seinem Teamkollegen Gasly (dahinter)

Die Alpines von Esteban Ocon und Pierre Gasly berühren einander nach dem Neustart. Beide Autos erleiden Schäden, die Geschwindigkeit kosten. Aber auch ohne den Zwischenfall wäre der Sonntag wohl enttäuschend gelaufen.

Viertes Rennen, vierte Enttäuschung für Alpine. Der französische Rennstall verlässt auch Suzuka punktlos und auf den Plätzen 15 und 16. Neben der mangelnden Pace ist diesmal auch eine Berührung der beiden Autos ein Störfaktor.

Direkt nach dem Neustart nach der Roten Flagge (Crash von Albon und Ricciardo gleich nach dem ersten Start in Kurve 3) kommen sich die beiden Alpine in der ersten Kurve in die Quere: Gasly von rechts, Ocon von links, die beiden Franzosen berühren einander – und beschädigen beide ihre Autos.

Ocon funkt sofort angefressen: «Pierre hat mich von der Seite getroffen. Lasst mich wissen, ob alles in Ordnung ist.» Später erklärt der Franzose: «Ich habe beim Start ein bisschen Schaden davongetragen. Ich glaube aber, es hat insgesamt nicht so viel Zeit gekostet.»

Sein Teamkollege und Landsmann Gasly später: «Ich wurde in einem Rennzwischenfall gesandwicht und hatte ordentlich Schaden am Unterboden, der rund 30 Punkte Downforce und dadurch Zeit gekostet hat. Von da an war es schwierig zu fahren.»

Ausgerechnet die beiden Teamkollegen kommen sich gegenseitig ins Gehege. Nicht hilfreich für das französische Team, das zu Saisonbeginn ohnehin ein enttäuschendes Auto auf die Strecke gestellt hatte. Dazu kommt: Ocon und Gasly sind sowieso nicht die besten Freunde, sondern Rivalen seit der Kindheit.

Teamchef Bruno Famin fasst zusammen: «Unser Rennen wurde durch die Schäden beeinträchtigt, die beide Autos beim zweiten Start erlitten haben. Beide Autos haben erheblich an Abtrieb verloren, was uns Leistung und Rundenzeit gekostet hat. Trotzdem fehlt es uns an Pace, und wir müssen uns in allen Bereichen weiter verbessern und Upgrades ans Auto bringen.»

Das französische Werksteam ist das Schlusslicht der Formel 1, bringt teilweise schlechtere Zeiten als noch im Vorjahr auf die Strecke.

Auch Ocon zieht zur Sonntags-Performance ein enttäuschendes Fazit, schöpft allerdings für den Samstag Hoffnung: «In Bezug aufs Qualifying haben wir uns gesteigert, aber in Bezug aufs Rennen stehen wir da, wo wir in Bahrain standen.» Also ganz hinten.

Wie schwierig es für die Alpines im Rennen in Suzuka gewesen ist, veranschaulicht ein Funk-Austausch von Ocon mit seinem Team: Der Franzose bekommt von seinem Renningenieur den Befehl: «Esteban, wir müssen pushen. Mach bitte Druck!» Ocon erwidert erstaunt: «Ich mache schon Druck, wovon redet ihr».

Japan-GP, Suzuka Circuit

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:54:23,566 h
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +12,535 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, +20,866
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +26,522
05. Lando Norris (GB), McLaren, +29,700
06. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +44,272
07. George Russell (GB), Mercedes, +45,951
08. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +47,525
09. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +48,626
10. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1 Runde
11. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1 Runde
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
13. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
14. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1 Runde
15. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
16. Pierre Gasly (F), Alpine, +1 Runde
17. Logan Sargeant (USA), Williams, +1 Runde

Out
Guanyu Zhou (RCH), Sauber, Elektrik
Alex Albon (T), Williams, Crash
Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, Crash

WM-Stand (nach 4 von 24 Grands Prix)

Fahrer
01. Verstappen 77 Punkte
02. Pérez 64
03. Leclerc 59
04. Sainz 55
05. Norris 37
06. Piastri 32
07. Russell 24
08. Alonso 24
09. Hamilton 10
10. Stroll 7
11. Tsunoda 7
12. Oliver Bearman (GB) 6
13. Hülkenberg 3
14. Magnussen 1
15. Albon 0
16. Zhou 0
17. Ricciardo 0
18. Ocon 0
19. Gasly 0
20. Bottas 0
21. Sargeant 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 141 Punkte
02. Ferrari 120
03. McLaren 69
04. Mercedes 34
05. Aston Martin 33
06. Racing Bulls 7
07. Haas 4
08. Williams 0
09. Sauber 0
10. Alpine 0

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