Miami: Erster Grand Prix in Florida schon 1926!
Die Team-Häuschen im Hard Rock Stadium
Die Teams bereiten sich auf den sechsten WM-Lauf der Saison vor – im neuen Miami International Autodrome am Hard Rock-Stadion in der Gemeinde Miami Gardens. Wir haben zum neuen WM-Lauf einige Fakten zusammengetragen, die zeigen – dieses Rennen ist unvergleichlich.
Und das beginnt gleich beim Hard Rock Stadium: Denn Miami ist der einzige WM-Lauf, bei welchem die Team-Häuschen in einer solchen Arena zu finden sind.
Der Große Preis von Miami 2022 war eine Formel-1-Premiere, aber keine GP-Premiere: Der erste Grand Prix von Miami geht auf das Jahr 1926 zurück, als im Fulford-Miami Speedway im Holz-Oval gefahren wurde, in der Region North Beach.
Die Strecke wurde vor fast 100 Jahren von jenem Carl Fisher gebaut, der bekannter ist als Mitbegründer des Indianapolis Motor Speedway und Vater von Miami Beach. Fulford wurde im September 1926 von einem Hurricane zerstört, das herumliegende Holz für den Bau von Häusern verwendet.
1983 fand ein Grand Prix von Miami in Downtown statt, hinter dem Rennen stand der Kubaner Ralph Sanchez, der später den Homestead-Miami Speedway baute, wo IndyCar- und NASCAR-Rennen stattfinden. Gefahren wurde der erste Miami-GP von 1983 bis 1993 nach IMSA-Reglement, also für Sportwagen.
Es war auch Sanchez, der Mitte der 1980er Jahre Emerson Fittipaldi aus der Renn-Rente lockte. Der zweifache Formel-1-Champion begann mit einem Sportwagenrennen seine zweite, überaus erfolgreiche Karriere in den USA. Heute ist er zusammen mit Mario Andretti und Juan Pablo Montoya einer der Botschafter des Miami-GP.
Wieso heißt Miami eigentlich Miami? Der Name der Stadt kommt vom Namen des Flusses und der wiederum wurde vom Stamm der Tequesta so genannt, in ihrer Sprache bedeutet Miami «großes Wasser».
Der Formel 1-Grand Prix von Miami 2022 war der erste in Florida seit dem WM-Finale 1959 auf dem Sebring International Raceway.
Hätten Sie’s gewusst? Die Bezeichnung Florida geht zurück auf den spanischen Entdecker Juan Ponce de Leon, der zur Osterzeit 1513 an der Ostküste ankam und den Landstrich spontan «La Florida» (sinngemäß: die Blühende). In Spanien wird die Osterzeit noch heute als «pascua florida» bezeichnet, als Blumenfest.
Der Miami-GP dürfte der einzige Formel-1-WM-Lauf sein, bei welchem Streckenposten Netze bei ihrem Material haben, um den einen oder anderen Iguana zu fangen und in Sicherheit zu bringen (nein, wirklich!).
Miami 2024 ist der 77. WM-Lauf in den USA. Kurios: Von 1950 bis 1960 war das Indy 500 Bestandteil der Formel-1-WM, hieß aber nicht Großer Preis der USA.
Das Miami International Autodrome war die 76. Rennstrecke im Rahmen der Formel-1-WM seit 1950. Seither ist der Straßenkurs von Las Vegas hinzugekommen.
Die Formel 1 ist bisher in den USA an zehn verschiedenen Orten gefahren: in Indianapolis (1950–1960 im Rahmen des Indy 500) und später von 2000–2007 (Kombination aus Oval und Infield), in Sebring (1959), Riverside (1960), Watkins Glen (1961–1980), Long Beach (1976–1983), Las Vegas (1981/1982), Detroit (1982–1988), Dallas (1984), Phoenix (1989–1991) und Austin (seit 2012). 2022 kam Miami hinzu, 2023 kehrte die Königsklasse nach Las Vegas zurück.
Mit Miami und Austin fanden 2022 erstmals seit 1984 wieder zwei WM-Läufe pro Saison in den USA statt. Damals wurde in Detroit und Dallas gefahren. Drei Rennen waren es 2023, mit Miami, Austin und Las Vegas, das hatten wir in den USA letztmals 1982, mit Long Beach, Detroit und Las Vegas.
Gefahren wird der Miami-GP also auf dem Gelände des Hard Rock-Stadions, das 1987 als Joe Robbie-Stadion eröffnet wurde (Joe Robbie war der Gründer des American Football-Klubs Miami Dolphins).
Im August 2016 wurden die Namensrechte für 250 Millionen Dollar an die Hard Rock Café Inc. verkauft, für eine Laufzeit bis Ende 2034.
Das Miami International Autodrome ist die erste Formel-1-Strecke mit Gondelbahn: Im Februar 2020 wurde die Bahn eröffnet, gebaut von der österreichischen Firma Doppelmayr. Eine Fahrt dauert rund zehn Minuten vom VIP-Parkplatz zum VIP-Eingang des Stadions, führt über eine Distanz von rund 495 Metern und erlaubt ungewöhnliche Blickwinkel auf eine GP-Rennstrecke.