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Nico Hülkenberg (Haas): So echt ist Imola-Simulation

Von Mathias Brunner
Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg

​Verblüffend, aber wahr: Das 210. GP-Wochenende von Nico Hülkenberg ist sein erstes in Imola. Der heutige Haas- und künftige Sauber/Audi-Fahrer freut sich auf die Traditionsrennstrecke.

Bella Italia war bislang zu Nico Hülkenberg nett: fünf Mal in den Punkten, mit vier verschiedenen Rennställen. Richtig brilliert hat Nico 2013 mit Sauber (Fünfter) und 2019 mit Renault (ebenfalls Fünfter), 2010 mit Williams wurde Hülki Siebter sowie 2015 mit Force India ebenfalls Siebter – dies alles in Monza.

Denn Imola ist für Nico Neuland: Als die Formel 1 hier noch unter dem Prädikat Grand Prix von San Marino antrat, mischte Hülkenberg die Nachwuchsserien auf, und als Imola während der Corona-Pandemie einsprang für weggebrochene WM-Läufe, hatte der Emmericher keinen Stammplatz. 2023 war Hülkenberg endlich wieder fester Bestandteil der Startaufstellung, als Fahrer von Haas, aber da konnte der Emilia Romagna-GP wegen des verheerenden Hochwassers nicht stattfinden.

Das 210. GP-Wochenende von Nico ist als das erste auf der italienischen Traditionsbahn. Hülkenberg im Fahrerlager des Autodromo Enzo e Dino Ferrari. Viele Formel-1-Fans fragen sich immer wieder: Wie aussagekräftig, wie echt sind die Eindrücke aus dem Simulator, wenn es dann wirklich auf die Rennbahn geht?

Nico auf diese Frage von SPEEDWEEK.com: «Ist es echt? Ja und nein. Die Strecken werden via Leser vermessen, da spürst du im Simulator jede Welle und jeden Randstein, als wärst du wirklich auf der Bahn. Von der Streckenführung her kannst du sehr viel sehen und lernen. Was natürlich ganz fehlt, sind die ganzen Kräfte, die auf deinen Körper einwirken, also ist das Gefühl auch ein anderes. Ich würde sagen, die Simulation bringt dich zu 80 oder 90 Prozent an die Strecke heran, der Rest kommt dann im Rennauto.»

«Ich bin in Imola kein Rennen gefahren, in keiner Nachwuchsklasse, ich habe hier niemals getestet, ich bin wirklich wie ein weißes Blatt Papier. Mir schmeckt das ganz recht, denn ich mag frische Herausforderungen.»

«Ich habe nicht den Eindruck, dass Imola die schwierigste aller Strecken ist, aber die flüssigen, schnellen Passagen sehen interessant aus, und du merkst eben – das ist eine Strecke alter Schule, mit recht vielen Bodenwellen.»

«Strecken wie Imola haben einfach ihre eigenen Schwingungen, das merkst du, wenn du am Morgen zur Rennbahn kommst. Alleine schon wie die Piste in die Landschaft gebettet ist, das riecht förmlich nach Tradition, und ich mag das sehr.»

«Sorgen mache ich mir wegen meiner mangelnden Erfahrung im Autodromo keine. Wir fahren hier nach klassischem Wochenendformat, also habe ich viel Zeit zum Lernen.»

Die Formel 1 ist im ersten Saisonviertel auf ganz unterschiedlichen Rennstrecken zu Gast gewesen. Lässt sich nun mit Sicherheit sagen: Der 2024er Haas-Rennwagen ist auf jedem Streckentyp konkurrenzfähig? Nico meint: «Wir sind gewiss stärker als 2023, aber wir hatten ein paar Mal auch das Glück der Tüchtigen, als uns Umstände im Rennen in die Hände gespielt haben.»

«Wir müssen uns weiter verbessern. Im ersten Teil des Miami-Rennens etwa waren wir weder auf den harten noch auf den mittelharten Reifen konkurrenzfähig. Es bleibt derzeit so, dass der Wagen mit viel Kraftstoff an Bord nicht ganz so schnell ist, gemessen an unseren Gegnern, als mit wenig Benzin. Wir sind noch am Untersuchen, warum das so ist.»

Kevin Magnussen setzt in Imola im ersten freien Training aus, damit Ferrari-Zögling Oliver Bearman den Haas-Rennwagen fahren kann. Wann muss Nico aussetzen? «So wie ich das verstanden habe, am GP-Wochenende von Spanien.»

Und wie sehr wirkt sich das auf die Arbeit aus?

Hülkenberg: «Manchmal setzt du dich am Freitag ins Auto und fühlst dich sofort wohl. Manchmal setzt du dich rein, und das Fahrgefühl passt nicht. Wenn ich zurückblicke, so gab es Wochenenden, an welchen ich aussitzen musste, aber ich hatte den Eindruck – das hat mich null gekostet. Und dann gab es Wochenenden, da hatte ich eher das Gefühl, dass ich nach dem Aussetzen die ganze Zeit einem Rückstand hinterher renne. Es ist nie gleich.»

Miami-GP, Miami International Autodrome

01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:30:49,876 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +7,612 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +9,920
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +14,650
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, +16,407*
06. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +16,585
07. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +26,185
08. George Russell (GB), Mercedes, +34,789
09. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +37,107
10. Esteban Ocon (F), Alpine, +39,746
11. Nico Hülkenberg (D), Haas, +40,789
12. Pierre Gasly (F), Alpine, +44,958
13. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +49,756
14. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +49,979
15. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +50,956
16. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +52,356
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +55,173
18. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:04,683 min
19. Alex Albon (T), Williams, +1:16,091
Out
Logan Sargeant (USA), Williams, Crash
*5-sec-Zeitstrafe wegen Kollision mit Piastri

WM-Stand (nach 6 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 136 Punkte
02. Pérez 103
03. Leclerc 98
04. Norris 83
05. Sainz 83
06. Piastri 41
07. Russell 37
08. Alonso 33
09. Hamilton 27
10. Tsunoda 14
11. Stroll 9
12. Oliver Bearman (GB) 6
13. Hülkenberg 6
14. Ricciardo 5
15. Ocon 1
16. Magnussen 1
17. Albon 0
18. Zhou 0
19. Gasly 0
20. Bottas 0
21. Sargeant 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 239 Punkte
02. Ferrari 187
03. McLaren 124
04. Mercedes 64
05. Aston Martin 42
06. Racing Bulls 19
07. Haas 7
08. Alpine 1
09. Williams 0
10. Sauber 0

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