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Gerhard Berger: Karriere in zwei Teilen

Von Peter Hesseler
Berger in der Flammenhölle von Imola (TV-Bild)

Berger in der Flammenhölle von Imola (TV-Bild)

Der Österreicher gibt Einblicke über seine Einstellung vor seinem schweren Crash von Imola 1989 und danach.

In der aktuellen Ausgabe des britischen Fachmagazins F1 Racing gibt Gerhard Berger, lange nach seiner aktiven Karriere (1997 beendet), Einblicke in sein Wirken als Fahrer.

Vornehmlich lässt sich demzufolge seine Schaffensperiode (zehn Siege, zwölf Pole-Positionen) in zwei Phasen einteilen: die vor seinem schweren Unfall in der Tamburello-Kurve von Imola (1989) und die danach.

Am interessantesten an Bergers Bekenntnissen ist die Art, wie er über die erste Phase als junger Draufgänger spricht: «Alles musste bei mir immer am Limit sein, sonst wurde es mir fad», erklärt der 52-jährige Tiroler.

So habe er einmal auf der sehr engen Geraden von Hockenheim (alter Kursverlauf) herausgefunden, dass man dort auch bei Topspeed mit zwei Rädern neben der Strecke noch prima überholen konnte – er zumindest…

Als er aber bei einer Gelegenheit auf dem langen Ende in den Hockenheimer Forst hinein – bei knapp 350 km/h – zwei Gegner störend vor sich ortete, habe er eben komplett neben der Strecke versucht, vorbei zu kommen. Also mit vier Rädern im Gras.

«Dabei habe ich mich gedreht und bin zwischen den Kollegen hindurch gekreiselt, aber ohne anzuschlagen. Die kamen danach ziemlich erbost auf mich zu, aber ich fühlte mich super», sagt Gerhard.

So war er. Bis zum Feuercrash 1989, als er 14 Sekunden in den Flammen sass und wie durch ein Wunder lebend da herauskam.

Danach sei er nie wieder so unbeschwert Rennen gefahren. «Da habe ich gedacht: Willst du dich umbringen?»

Sicher habe er danach als Rennfahrer permanent Risiken auf sich genommen, «aber mit dem Blödsinn war Schluss», sagt Gerhard.

Die Mauer von Tamburello hat ihm als Fahrer die Schärfe genommen – und wenn man so will: seine Natur. Die gleiche Mauer hat seinen Freund Ayrton Senna fünf Jahre später das Leben gekostet.

Berger berichtet von der tragischen Kuriosität, dass er zuvor mit dem Brasilianer in der Tamburello-Kurve überlegt habe, wie man sie entschärfen könne. Man habe die Idee aber verworfen, weil man die Todesmauer wegen eines dahinter befindlichen Bachlaufs nicht rückversetzen konnte. Auf die Idee, die 280 km/h-Biegung durch eine Schikane zu entschärfen, sei man einfach nicht gekommen.

Das geschah erst nach Sennas Tod 1994.

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