Lachnummer Lance Stroll: Neue Kritik von Timo Glock

Lance Stroll
Der Grosse Preis von São Paulo 2024 forderte den Formel-1-Piloten alles ab. Auch GP-Sieger und Weltmeister rutschten hüben wie drüben von der glitschigen Bahn, und ein Fahrer schaffte das sogar während der Aufwärmrunde vor dem Start – Lance Stroll (26).
Mit der Erfahrung von 163 WM-Läufen vor Brasilien dürfte dem Aston Martin-Fahrer ein solcher Patzer nicht passieren. Der WM-Zehnte von 2023 erklärte nachher: «Als ich die Bremse berührt habe, hatte ich sofort starkes Untersteuern, und war von da an nur noch Beifahrer. Ich habe das so noch nie im Auto gespürt, ich vermute Bremsversagen.»
Das mag sein, aber das erklärt nicht, wieso Stroll nach dem ersten Dreher sein Auto ausgerechnet durch ein Kiesbett zurück auf die Strecke steuern wollte. Wo es doch ums Kiesbett herum gleich zwei asphaltierte Schlaufen gab, die er leicht hätte benutzen können. Es kam, wie es kommen musste: Lance grub seinen Wagen ein, die Formel 1 musste das Startprozedere abbrechen.
Der frühere GP-Fahrer Timo Glock (43) hat sich das damals alles angeschaut und monierte: «Da gibt es für mich einige Dinge, die nicht stimmen. Das Auto auf dem Weg zur Startaufstellung aus der Kontrolle verloren, okay, aber es dann auf diese Weise im Kiesbett zu versenken, also wirklich!»
«Mich stört auch diese Teilnahmslosigkeit, wenn Stroll vor die Kameras und Mikrofone der Reporter tritt, da gibt es das eine oder andere Video aus Pressekonferenzen, da kannst du nur noch den Kopf schütteln. Ein solches Gebaren macht mich sprachlos, dieser Fahrer ist echt eine Lachnummer. Für mich gibt es viele Talente da draussen, die ein Formel-1-Cockpit mehr verdient hätten als er.»
Den Spanien-GP 2025 musste Stroll sausen lassen – zu stark waren die Schmerzen in Händen und Handgelenken, eine Folge der Brüche, die sich der Québecois Anfang 2023 zugezogen hatte, nach einem Sturz vom Rennrad.
Zum Heimrennen von Montreal ist Stroll wieder fit, aber Timo Glock findet – der Kanadier gehört endlich aussortiert.
Glock sagt bei den Kollegen von Sky: «Wenn man sich die Bilanz von Stroll anschaut, was Qualifying-Duelle angeht, dann hat er nicht die Oberhand gehabt. Das waren meist relativ klare Niederlagen, und er kann auch dieses Jahr nicht mit Konstanz überzeugen.»
«Es gibt zwischendurch immer wieder mal ein Wochenende, wo es den Anschein macht, als komme er an Fernando Alonso heran, aber über ein ganzes Jahr gesehen ist er einfach zu weit weg.»
«Letztlich ist Stroll definitiv nicht dort, wo er nach seiner langen Zeit in der Königsklasse sein müsste. Würde ich ihn für 2026 behalten, wenn ich das Sagen hätte bei Aston Martin? Nein. Man sollte sich neu aufstellen bei Aston Martin, um mehr Erfolg zu haben. Und dazu brauchst du zwei konstant liefernde Fahrer.»