Kult-Reporter Kai Ebel (RTL): Lungen-Entzündung

Kai Ebel mit Benedict Cumberbatch
Er ist seit vielen Jahren im Formel-1-Fahrerlager kaum zu übersehen: Kai Ebel (60), der Mann mit den bunten Hemden, der als RTL-Reporter in der Formel 1 Kult-Status geniesst.
Am Circuit Gilles Villeneuve fehlt der Deutsche jedoch: Er hat sich eine Lungen-Entzündung zugezogen, ist zum Glück auf dem Weg der Besserung, aber die Ärzte verordneten ihm ein Flugverbot.
Kai Ebel arbeitet seit 1992 als RTL-Reporter bei der Formel 1. In all den Jahren hat sich in der Motorsport-Königsklasse eine Menge verändert.
«Zwischendurch ist sie ja recht deutsch geworden. Das hat wieder sehr abgenommen. Dafür haben wir heute mehr Rennen. Die Fahrer sind im Durchschnitt jünger geworden. Ich halte es für eine erfreuliche Renaissance, dass auch ältere Kollegen wieder zurückgekommen sind. Wie Nico Hülkenberg, das ist schon witzig, dass man ihn schon zu den Älteren zählen muss.»
Hülkenberg zählt auch zu Ebels Lieblingsgesprächspartnern, wie Kai gegenüber web.de verraten hat. Mit dem Sauber-Piloten sei es «immer lustig. So wie auch mit Weltmeister Max Verstappen, immer gut, immer authentisch. Der Niederländer sagt, was er denkt.»
Wer war bislang der lustigste Interview-Partner? «Kimi Räikkönen. Weil er manchmal wortkarg war, manchmal hat er aber gar nicht aufgehört zu reden. Aber er hat alles mit dem gleichen Gesichtsausdruck erzählt. Egal ob er Weltmeister wurde oder gerade ausgeschieden war. Das war überragend. Der war ein echtes Original, manchmal schwierig zu knacken, aber stets sich selber treu.»
Lewis Hamilton ist hingegen gemäss Ebel bisweilen kompliziert, «der kann eine Diva sein. Er ist ein brillanter Entertainer, wenn er gut drauf ist. Aber wenn er schlecht drauf ist, dann wird er ganz schnell sehr einsilbig oder bricht das Gespräch ab.»
Welche Veränderung in der Formel 1 nervt Kai am meisten? «Dass man so viel herumexperimentiert. Man versucht, die Sendezeiten auseinanderzuziehen, um eine künstliche Spannung zu erzeugen. Vielleicht wird manchmal ein bisschen zu viel getan. Liberty Media hat eine Menge bewegt. Aber es wird irgendwo der Formel 1 ein bisschen die DNA genommen, das geht mehr hin zum Popcorn-Kino.»
Man müsse auch schauen, dass man nicht zu viele Dinge verändere: «Die Regeln sind schon kompliziert genug. Der Zuschauer bekommt das oft gar nicht mit. Ihm muss man das peu à peu beibringen. Das geht aber auch nur dann gut, wenn man nicht ständig wieder etwas ändert.»