Carlos Sainz: «Was Hadjar denkt, spielt keine Rolle»

Carlos Sainz
Nachdem die beiden Williams-Piloten Alex Albon und Carlos Sainz in den freien Trainings ein gutes Tempo an den Tag gelegt hatten, erlebte Letzterer ein sehr enttäuschendes Qualifying auf dem Circuit Gilles Villeneuve. Denn ein Missverständnis auf der Strecke führte zum Q1-Aus des Spaniers, der auf der 17. Position landete.
Nur zwei Hundertstelsekunden fehlten dem 30-Jährigen am Ende zum Q2-Aufstieg. Umso frustrierender war die Tatsache, dass ihm Isack Hadjar im Weg stand, als er seinen letzten schnellen Q1-Versuch unternahm. Der Racing Bulls-Pilot erklärte hinterher, dass er fälschlicherweise davon ausgegangen war, Sainz hätte seinen schnellen Versuch bereits abgebrochen.
Sainz reagierte frustriert, als er gleich nach der Zeitenjagd darauf angesprochen wurde. «Was Hadjar denkt, spielt keine Rolle. Und ich weiss nicht, warum er davon ausgegangen ist. Es war meine letzte Qualifying-Runde und jeder, der hinter ihm fuhr, war dabei, den letzten schnellen Versuch zu unternehmen.»
Der Rennfahrer aus Madrid rechnete vor: «Isack war mir in den Kurven 3, 4, 6 und 7 im Weg. Ich dachte, er lässt mich in den Kurven 3 und 4 absichtlich etwas in der verwirbelten Luft fahren, das kostete mich bereits ein, zwei Zehntel. Doch als ich in die fünfte Kehre einbog, realisierte ich, dass er nicht aus dem Weg gehen würde. Ich musste vom Gas und ihn in Kurve 6 auf der Innenseite überholen. Dabei habe ich zwei oder drei weitere Zehntel verloren.»
Übers Rennen wollte Sainz noch nicht nachdenken: «Der Frust ist zu gross, denn ich habe den Q2-Einzug nur um zwei Hundertstel verpasst. Statt im Q3 mitzukämpfen bin ich auf Position 17 gelandet. Da hilft es mir nicht, dass ich das ganze Wochenende stark gewesen war und unser Tempo gut aussieht.» Dass er wegen der Strafversetzung von Red Bull Racing-Pilot Yuki Tsunoda zurückversetzt wird, ist nur ein schwacher Trost.
Hadjar, der fürs Blockieren eine Strafversetzung um drei Startpositionen kassierte, erklärte dazu: «Es ist ganz einfach, mir wurde gesagt, dass er seinen schnellen Versuch abgebrochen hatte. Und weil ich selbst auf einer schnellen Runde unterwegs gewesen war, rückte ich nicht zur Seite. Das war ein Missverständnis, ganz ehrlich, ich konnte nichts tun. Es tut mir aber leid für ihn.»
Qualifying, Kanada
01. George Russell (GB), Mercedes, 1:10,899 min
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:11,059
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:11,120
04. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:11,391
05. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:11,526
06. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:11,586
07. Lando Norris (GB), McLaren, 1:11,625
08. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:11,682
09. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:11,867
10. Alex Albon (T), Williams, 1:11,907
11. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, 1:12,102
12. Franco Colapinto (RA), Alpine, 1:12,142
13. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:12,183
14. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:12,340
15. Esteban Ocon (F), Haas, 1:12,634
16. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:12,385
17. Carlos Sainz (E), Williams, 1:12,398
18. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:12,517
19. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:12,525
20. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:12,667