Dr. Helmut Marko: «Eine richtig grosse Watsche»

Max Verstappen
Die Ausgangslage der Red Bull Racing-Piloten Max Verstappen und Yuki Tsunoda auf dem Red Bull Ring ist ganz schwierig: Der Niederländer musste seinen besten Versuch abbrechen, wegen gelber Flaggen nach Dreher von Pierre Gasly, so wurde der Niederländer statt Dritter oder gar Zweiter lediglich Siebter. Und der Japaner Yuki Tsunoda schied schon im ersten Quali-Segment aus und wird das Rennen von Startplatz 18 in Angriff nehmen müssen.
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt so zurück: «Die Verhältnisse waren ganz anders als im dritten Training. Das hat allen Teams Probleme bereitet – bis auf McLaren», so Marko beim ORF.
«Klar kam der siebte Platz von Max nur durch diese für uns unglücklich getimte gelbe Flagge zustande, aber dennoch – ein solcher Abstand zum führenden Norris, auf einer so kurzen Runde, das ist eine richtig grosse Watsche, die wir da gekriegt haben.»
«Wenn sich die Temperaturen so verändern wie vom dritten Training zum Qualifying, dann zeigen die Formel-1-Reifen auf einmal ein ganz anderes Haftverhalten. Auch der Unterschied zwischen benutzten und neuen Walzen wird ganz anders. Und das bedeutet eben auch, dass sich das Fahrverhalten des Autos ändert.»
«Wir haben versucht, uns den veränderten Bedingungen anzupassen, das macht man vorwiegend mit Feineinstellungen des Reifendrucks. Wir glauben, dass wir da in die richtige Richtung gegangen sind, weil er im zweiten Pistenteil deutlich zulegen konnte, dort also, wo zuvor die McLaren sehr viel schneller waren.»
«Im Rennen wird es nochmals wärmer sein als in der Quali, und von unseren Startplätzen aus müssen wir uns eine aggressive Strategie einfallen lassen. Leicht wird das bestimmt nicht. Eine Podestplatzierung sehe ich bei einem normalen Rennverlauf nicht.»
Zu Yuki Tsunoda sagt Marko: «Mit dem ersten Reifensatz war das halbwegs noch im Rahmen, das hätte vom Speed her sogar für Q3 gereicht, aber mit veränderten Verhältnissen kommt Yuki viel schwieriger zurecht, Max kann das kaschieren.»
«Aber das Hauptproblem bleibt, dass unser Auto ein zu schmales Arbeitsfenster hat und zudem im Grenzbereich sehr giftig ist. Wir sehen, wie leicht die McLaren-Fahrer ihr Auto bei einem Schlenker korrigieren können, bei uns ist das immer eine Gratwanderung zwischen Abfliegen und Nichtabfliegen.»
«Die Rennen in der Formel 3 und in der Formel 2 haben relativ viele Safety Car-Phasen gebracht. Je mehr Unruhe im Feld oder im Rennen, desto mehr kann Max seine Routine ausspielen – aber aus eigener Kraft schaffen wir keinen Podestplatz.»
Qualifying, Österreich
01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:03,971 min
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:04,492
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:04,554
04. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:04,582
05. George Russell (GB), Mercedes, 1:04,763
06. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:04,926
07. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:04,929
08. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:05,132
09. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:05,276
10. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:05,649
11. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:05,128
12. Alex Albon (T), Williams, 1:05,205
13. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:05,226
14. Franco Colapinto (RA), Alpine, 1:05,288
15. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:05,312
16. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:05,329
17. Esteban Ocon (F), Haas, 1:05,364
18. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, 1:05,369
19. Carlos Sainz (E), Williams, 1:05,582
20. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:05,606