Mercedes-Klatsche Russell (10.): Falsche Reifenwahl?

George Russell
Mercedes-Teamchef Toto Wolff war sichtlich bedient. Das Gesicht des 53-jährigen Österreichers sagte alles, als er mit ansehen musste, wie George Russell neben die Bahn rodelte, der sonst so verlässliche Engländer mit harten Pirelli-Reifen auf seifiger Bahn nur noch Passagier. Am Ende wurde der Kanada-GP-Sieger beim Heimrennen von Silverstone lediglich Zehnter.
George Russell sagt: «Da ist so ziemlich alles schiefgelaufen, was nur schiefgehen kann. Es war sicher keine schlechte Idee, früh auf Slicks zu wechseln, aber wir konnten zu wenig daraus machen, weil wir dann eine ganze Weile lang unter Gelb herumfahren mussten.»
«Eine Weile waren wir dann richtig schnell, aber dann fing es leider wieder an zu regnen, also Wechsel zurück auf Intermediates. Vielleicht bin ich in der Folge zu früh an die Box, um Slicks abzuholen, aber ich hatte nicht mit den harten Pirelli gerechnet, eigentlich wollte ich weiche Walzen! Bei diesen Bedingungen habe ich den harten Reifen nicht zum Arbeiten gebracht.»
«Ich hatte wirklich daran geglaubt, dass ich von Startplatz 4 aus ein Wörtchen mitreden kann bei der Vergabe der Podestplätze, und wenn du dann am Ende beim Heimrennen nur Zehnter wirst, dann tut das schon weh.»
«An diesem Tag wäre es vielleicht gescheiter gewesen, konservativ vorzugehen, das hätte uns möglicherweise den dritten Platz eingebracht. Aber hinterher bist du immer der Superschlaue. Ohne virtuelle Safety Car-Phase zu Beginn wäre dieser Grand Prix für uns ganz anders verlaufen. Ich schätze, das war heute einfach nicht unser Tag.»
Apropos chancenlos: Kimi Antonelli wurde von Racing Bulls-Fahrer Isack Hadjar abgeräumt, der Diffusor am Mercedes des italienischen Teenagers war so stark beschädigt, dass der Rennstall des 18-Jährigen aus dem Rennen nehmen musste.
Kimi: «Der ganze Diffusor war zerschlagen, das Auto wurde dadurch unfahrbar. Die ganze Situation ist jammerschade, denn ich konnte nichts tun, aber Hadjar war genauso hilflos.»
Antonelli ist in den vergangenen sechs WM-Läufen nur einmal in die Punkte gefahren, als Dritter in Kanada. Kimi meint: «An einem solchen Tag wie heute ist es ganz schwierig, einen positiven Aspekt zu finden.»
Grossbritannien-GP, Silverstone
01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:37:15,735 h
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +6,812 sec
03. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +34,742
04. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +39,812
05. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +56,781
06. Pierre Gasly (F), Alpine, +59,857
07. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:00,603 min
08. Alex Albon (T), Williams, +1:04,135
09. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:05,858
10. George Russell (GB), Mercedes, +1:10,674
11. Oliver Bearman (GB), Haas, +1:12,095
12. Carlos Sainz (E), Williams, +1:16,592
13. Esteban Ocon (F), Haas, +1:17,301
14. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1:24,477
15. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1 Runde
Out
Kimi Antonelli (I), Mercedes, Unfallschäden
Isack Hadjar (F), Racing Bulls, Kollision mit Antonelli
Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, Dreher
Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, Kollision mit Ocon
Franco Colapinto (RA), Alpine, Motorproblem
WM-Stand (nach 12 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Piastri 234 Punkte
02. Norris 226
03. Verstappen 165
04. Russell 147
05. Leclerc 119
06. Hamilton 103
07. Antonelli 63
08. Albon 46
09. Hülkenberg 37
10. Ocon 23
11. Hadjar 21
12. Stroll 20
13. Gasly 19
14. Alonso 16
15. Sainz 13
16. Lawson 12
17. Tsunoda 10
18. Bearman 6
19. Bortoleto 4
20. Colapinto 0
21. Doohan 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 460 Punkte
02. Ferrari 222
03. Mercedes 210
04. Red Bull Racing 172
05. Williams 59
06. Sauber 41
07. Racing Bulls 36
08. Aston Martin 36
09. Haas 29
10. Alpine 19