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Symonds: «Marsch nach vorne»

Von Peter Hesseler
Pat Symonds rechtfertigt sein Schaffen

Pat Symonds rechtfertigt sein Schaffen

Der F1-Techniker und Marussia-Berater beschreibt die Fortschritte seines Teams als exakt wie erwartet.

Das Marussia F1-Team gibt uns seit mehr als zwei Jahren Rätsel auf. Zuerst scheiterte das Team mit der Konzentration auf ein Fahrzeugdesign, das ausschliesslich am Computer stattfand. Dann, 2012, fruchtete auch der Wechsel auf herkömmlichen Fahrzeugbau mittels Windkanal und McLaren-Unterstützung nicht. Marussia betont zwar, man sei der Spitze eineinhalb Sekunden näher gekommen, aber dieser Durchschnittswert und die dazugehörige Folge (Plätze um Rang 20 bis 22) können eigentlich immer noch niemanden zufrieden stellen. Pilot Timo Glock spricht von dreieinhalb Sekunden Rundenrückstand auf die Spitze – im Schnitt.

Technik-Berater Pat Symonds (früher Benetton und Renault), der dem Hinterbänkler-Team seit einem Jahr helfen soll, sieht dennoch Fortschritte und Hoffnung: «Unsere Saison wird von konstanter Verbesserung gekennzeichnet.» Die Fortschritte, die er dann benennt, finden überwiegend abseits der Strecke statt: «Aufbau eines Windkanalprogramms, Fahrzeugverbesserung in kosteneffizienter Form, Optimierung interner Abläufe.» Man sehe, behauptet Symonds, derzeit einen langsamen Marsch vorwärts in Richtung der Führenden und der direkten Gegner.»

Den sehen allerdings nicht alle.

Symonds führt dann aus, dass er keinen Bereich benennen könne, in dem das Team 2012 enttäuscht hätte, ausser – vielleicht – «auf schnellen Strecken ein wenig». Man habe sich aufgrund der bestehenden Möglichkeiten eben darauf konzentriert, das Auto auf mehr Abtrieb auszulegen. Aerodynamische Effizienz bedingt aber auch einen guten Luftwiderstand…

Dabei gibt es zu bedenken: Marussia fährt mit dem gegenüber Ferrari, Renault und besonders Mercedes schwächeren V8-Motor. Und ohne KERS, was sich 2013 ändern soll.

Symonds erklärt dann die Verzögerungen bzw. die Langsamkeit der Fortschritte: «Wir waren in der dritten Maiwoche mit neuer Nase und Seitenkästen im Windkanal, in Silverstone Anfang Juli kamen die Neuteile zum Einsatz. Diese haben genau so funktioniert wie erwartet.»

Symonds, der 2009 in den Renault-Skandal verwickelt war (manipuliertes Rennen in Singapur), verweist dann auf die Zukunft. In Spa und Singapur kämen weitere Neuerungen an das Auto. Und dies sei nicht das Ende der Fahnenstange. Ausserdem sei Marussia glücklich darüber, dass sich das Reglement in punkto Aerodynamik 2013 nicht gross ändern werde. «Dadurch können wir alle Teile, die wir dieses Jahr noch fertigen, auch 2013 noch gebrauchen.»

Das dürfte Timo Glock freuen. Der Odenwälder fährt in seiner dritten Saison für Marussia (früher Virgin). Platz 14 in Monaco ist sein Topresultat 2012. In der Fahrerwertung liegt er auf Position 21.

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