Speedway: Trauer um Andrey Kudryashov

Hohe Zuverlässigkeit im Feld – aber bei wem?

Von Peter Hesseler
Force India - ein höchst standfestes Modell

Force India - ein höchst standfestes Modell

Maximale Standfestigkeit bei Ferrari und Force India – Vettel, Alonso, Rosberg, Räikkönen, Senna und Hülk glänzen.

Bevor wir in Abu Dhabi ins nächste GP-Abenteuer eintauchen, das 18. dieser Saison, ist eine kurze Bestandsaufnahme nötig. Und bietet interessante Rückschlüsse.

In den vergangenen sechs Rennen kam Sebastian Vettel fünf Mal ins Ziel, vier Mal als Sieger, ein Mal als Zweiter. Er holte damit in diesen fünf Rennen 94 Prozent der möglichen Punkte ... Vettel wurde 16 von 18 Mal gewertet, hat sich wie Alonso noch keinen selbstverschuldeten Ausfall zu Schulden kommen lassen. Eine Traumquote.

Von den letzten acht Rennen, die er beendete, schaffte es Fernando Alonso im Ferrari sieben Mal auf das Podest, aber sein letzter Sieg datiert von Ende Juli (Hockenheim).

Kimi Räikkönen hat seinen Lotus E20 im Jahr seiner Rückkehr nach zwei Jahren F1-Pause jedes Mal ins Ziel gebracht. Der einzige Fahrer, dem das ebenfalls gelang, ist Mark Webber (Red Bull Racing), allerdings drei Mal ausserhalb der Punkteränge. Jenson Button (McLaren-Mercedes) wurde in 17 Rennen 15 Mal gewertet, und das vier Mal ausserhalb der ersten zehn.

Räikkönen beendete 16 Rennen in den Punkten. «Eine beeindruckende Leistung», befindet der Wiesbadener Weltbürger Nico Rosberg (viersprachig, lebt in Monaco), der aufgrund seines Vaters Keke (Finne, schwedischer Abstammung) eine besondere Beziehung zu den Finnen pflegt. «Kimi macht nie Fehler», hat Rosberg zur Kenntnis genommen.

Konsequenz: Räikkönen ist mit 67 Zählern Rückstand auf Vettel immer noch Titelkandidat, wenn auch nur rechnerisch (75 Punkte sind noch maximal zu vergeben). Tatsächlich liefert sich Räikkönen einen Heldenkampf mit Mark Webber (sechs Punkte weniger und ein schnelleres Auto) um Rang 4. «Das wird ein enges Match», sagt Nico voraus, wohl wissend, wie schwer es Räikkönen in diesem Duell der Routiniers gegen den Red Bull Racing-Aussie hat.

Der finnische Weltmeister von 2007 hat nicht mal Platz 5 sicher, da Hamilton im McLaren-Mercedes mit acht Punkten weniger ebenfalls noch eine handfeste Bedrohung darstellt.

Rosberg selbst ist, beinahe unbemerkt, in den ersten vierzehn Rennen ununterbrochen in die Wertung gefahren und wurde dann zwei Mal unverschuldet abgeräumt. Was Fehler angeht, sucht man also nicht nur bei Kimi vergeblich, sondern auch bei Nico.

Die Sauber-Piloten fuhren dieses Jahr insgesamt 14 Mal in die Punkte, vier Mal sogar gemeinsam, aber zuletzt eben zwei Mal nicht. Der Rückstand auf den WM-Fünften Mercedes lässt sich so, auch mit einem schnelleren Auto, nicht verkürzen – und beträgt immer noch 20 Zähler. Und die Gelegenheiten zum Aufholen werden immer weniger.

Bruno Senna fuhr nun 12 Mal in Folge in die Wertung und nur ein Mal in dieser Saison nicht. In Indien steuerte er den Williams-Renault zum achten Mal unter die ersten zehn, fuhr die zweitschnellste Rennrunde. Nicht übel ...

Auch Paul Di Resta fuhr im Force India 16 von 17 Mal in die Wertung, zuletzt aber drei Mal in Folge nicht in die Punkte. Jedes Mal in diesen Rennen sicherte sich dafür Teampartner Nico Hülkenberg Punkte und distanzierte den Schotten teamintern und in der WM-Wertung (49:44) auf eindrucksvolle Art und Weise. Hülkenberg brachte sein Auto seit dem Australien-GP 16 Mal in Serie ins Ziel. «Diese Zuverlässigkeit bei seinem Tempo ist für einen Fahrer, der ein Jahr aussetzen musste und in der Saison nur eine Testgelegenheit hatte, extrem beeindruckend», sagt der österreichische Fernseh-Experte und ehemalige F1-Fahrer Karl Wendlinger.

Nebenbei bemerkt: Der Force-India-Mercedes beweist diese Saison abermals maximale Standfestigkeit (noch kein Defekt im Rennen). Di Restas einziger Ausfall (Silverstone) basierte ebenfalls auf einer Kollision. Das ist Ferrari-Niveau.

Genau wie Di Resta wurde Michael Schumacher zuletzt zwar drei Mal gewertet, aber ebenso jeweils ohne Punkt. Schumi wurde 2013 schon sechs Mal nicht gewertet. In Indien rollte er nach Start-Schubser von Vergne (Toro Rosso) – vorsichtshalber – in aussichtsloser Position gegen Rennende an die Box, um keinen Defekt am Silberpfeil zu riskieren.

Für Toro Rosso fuhr Daniel Ricciardo in den vergangenen elf Rennen ausnahmslos ins Ziel. Insgesamt 16 von 17 Mal 2012. Das zeugt – in der ersten vollen Saison – durchaus von der Umsicht des sympathischen Australiers. Doch in Indien leisteten sich beide Toro-Rosso-Fahrer nach langer Zeit kleine Fehler und gingen nach drei Punktefahrten von Ricciardo in Serie dieses Mal leer aus.

Pedro de la Rosa schaffte es im HRT nach acht Zielankünften in Serie zuletzt zwei Mal nicht in die Wertung. Petrov kann im Caterham acht Zielankünfte in Folge vorweisen. Drei Mal wurde er 2012 nicht gewertet. Die letzten beiden Male platzierte er sich jeweils vor Teampartner Kovalainen, acht Mal bei 14 gemeinsamen Zielankünften insgesamt. Kovalainens Reputation als Nummer 1 von Caterham hat 2012 gelitten.

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