Hard-Enduro-WM: Eklat in Spanien

Maulkorb für Vettel und Räikkönen

Kolumne von Mathias Brunner
Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel in Abu Dhabi.

Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel in Abu Dhabi.

Wegen zwei Schimpfwörtern von Abu-Dhabi-Sieger Räikkönen und WM-Leader Vettel setzt es eine Rüge der FIA. Muss das sein?

Im Anschluss an den Abu-Dhabi-GP war auf dem Siegerpodest von Abu Dhabi Handfestes zu hören: Kimi Räikkönen wurde da von Gast-Interviewer David Coulthard auf seine Emotionen angesprochen. «Letztes Mal musste ich mir einen Scheiss anhören, weil ich nicht genug gelächelt habe», meinte der Finne ohne mit der Wimper zu zucken. Dafür zuckte Musterknabe Coulthard zusammen.

Und WM-Leader Sebastian Vettel meinte: «Natürlich war die Chance nach der Strafe aus dem Qualifying gross, das Wochenende zu versauen.»

Seither sah sich der Autoverband FIA genötigt, den beiden Fahrern eine milde Rüge zukommen zu lassen, doch bitte in Zukunft auf ihre Sprache zu achten.

Angeblich haben 22 Menschen allein bei der BBC angerufen und sich über die Wortwahl beklagt, sie fanden das offenbar «very shocking».

Ich frage: Und wie viele Menschen haben vor den Fernseher geschmunzelt und zueinander gesagt – endlich mal einer, der ohne Blatt vor dem Mund redet?

Natürlich leben wir in Zeiten politischer Korrektheit. Natürlich gucken auch Kinder Formel-1-Rennen. Aber glaubt wirklich jemand, ein Achtjähriger lasse sich von solchen Begriffen schockieren? Haben Sie sich unlängst mal auf einem Pausenhof umgehört?

Klar sollen Sportler nicht nur in Fäkalsprache Antworten geben. Klar haben Formel-1-Racer auch Vorbild-Funktion.

Aber gleichzeitig wird den GP-Stars immer wieder vorgeworfen, sie seien langweilig, ihre Antworten nur Worthülsen.

Ich denke, die FIA hätte wirklich dringlichere Probleme als zwei Formel-1-Weltmeister, die – vollgepumpt von Adrenalin – zwei Fluchwörter fallen lassen.

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