Spanien: Todt-Gefährte Gracia wiedergewählt
Carlos Gracia.
Der machtvollste Motorsport-Funktionär Spaniens ist für vier Jahre wiedergewählt: in Madrid ist Carlos Gracia für eine siebte Amtszeit als Präsident des Königlich Spanischen Automobilklubs bestätigt worden. Unumstritten war Gracia nicht: 39 Stimmen der 70 Stimmen entfielen auf ihn, 31 auf Manuel Aviñó, den Chef des Automobilverbands von Valencia. Diese 31 Stimmen sind ein starkes Zeichen, dass nicht alle mit Gracias Arbeit zufrieden sind.
Carlos Gracia ist 2011 über die Grenzen seines Landes hinaus bekannt geworden: als Vizepräsident des Automobil-Weltverbands (FIA) reiste er nach Bahrain. Seine Aufgabe bestand darin herauszufinden, ob der WM-Lauf in Arabien noch im laufenden Jahr wieder in den Kalender aufgenommen werden könne oder ob eines Austragung des Rennens wegen der anhaltenden Proteste zu gefährlich sei. Sein Bericht sickerte damals durch und zeichnete ein naiv-begeistertes Bild eines wunderbar friedlichen Kleinstaats. Worauf Gracias Siebenseiten-Machwerk von Menschenrechtlern als «katastrophal unausgewogen» bezeichnet und weltweit kritisiert bis ausgelacht wurde.
Gracia gilt als enger Vertrauer des FIA-Präsidenten Jean Todt. Der Franzose will 2013 als Präsident des Autoverbands wiedergewählt werden.