Head pfeift auf Vorteile

Von Peter Hesseler
Man sieht was Head von Mosleys Plänen hält

Man sieht was Head von Mosleys Plänen hält

Der knorrige Williams-Teilhaber erteilt der Zweiklassen-Formel 1 der FIA eine bittere Absage. Mit Vorteilen zu fahren wäre für ihn kein Motorsport.

Jetzt ist die Runde fast komplett. Nach Ferrari, BMW, Red Bull Racing und McLaren-Mercedes haben sich nun auch Renault sowie Williams gegen die FIA-Pläne für 2010 gewandt.

Im kommenden Jahr sollen Teams, die mit 45 Milionen Euro Saisonbudget (ohne Motor-, Marketing- und Fahrerkosten) auskommen, spezielle Wettbewerbsfreiheiten zugestanden werden. Jenen, die sich nicht an den Richtwert halten, wären benachteiligt. Gegen die drohende Zweiklassengesellschaft läuft die gesamte F1-Gemeinde Sturm.

Renault-Teamchef Flavio Briatore maulte in der Gazetta dello Sport: «Die Formel 1 besteht aus Teams und die FIA sollte sich als Schiedsrichter dieser Teams verstehen.» FIA-Präsident Max Mosley könne keine Regeln erzwingen, seine Arbeitsweise sei nicht akzeptabel. Die FIA konfrontiert uns wöchentlich mit einer Neuerung, so geht es nicht weiter.»

Hierzu muss allerdings festgestellt werden, dass die FIA sehr wohl Regeln erzwingen kann, denn das Regelwerk unterliegt ganz allein ihrer Hoheit. Und zwar unabhängig davon, ob sie das sportliche oder das technische Reglement sinnvoll gestaltet oder nicht. Man kann auch sagen: Unabhängig davon, ob diese Regeln für eine Serie gelten, die dann im Bedarfsfalle noch existiert, sprich: Teilnehmer findet. Oder ob diese Serie mangels Sinnhaftigkeit ausrollt.

Und zu diesem Punkt meldet nun auch ein Mann, der immer aus tiefstem Herzen spricht. Williams-Mitbesitzer Patrick Head. Das F1-Urgestein sagt: «Alle erkennen, dass eine Zweiklassenserie nicht das ist, was die Formel 1 darstellen sollte. Jede Rennserie, in der die Sporthoheit den Teilnehmern Bonbons in Form eines Motorenupdates oder einer Gewichtsreduktion erlauben kann, ist zum Vergessen. Das ist meiner Meinung nach kein Motorsport.»

Man sieht: Der Mann redet Klartext. Dafür ist er bekannt.

Das Besondere daran ist, dass Head mit Williams ein Team vertritt, dass von Mosleys Plan noch am ehesten profitieren würde. Denn Williams kann die Budget-Obergrenze leichter für sich umsetzen als ein Hersteller-Team oder eines mit Werkspartner. Williams hat auch mit 550 Angestellten die wenigsten Mitarbeiter aus dem Kreis der acht besten Rennställe.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Einmaliger Erfolg: Das große Jahr der Marquez-Brüder

Von Michael Scott
Marc und Alex Marquez haben in der MotoGP-Saison 2025 etwas erreicht, das nur sehr wenigen Brüdern im Spitzensport gelungen ist. Dabei stand die Karriere von beiden bereits kurz vor dem Aus.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Fr. 07.11., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Fr. 07.11., 19:15, ORF 1
    Formel 1: Großer Preis von Brasilien
  • Fr. 07.11., 19:25, Schweiz 2
    Formel 1: Großer Preis von Brasilien
  • Fr. 07.11., 19:30, Eurosport 2
    Motorsport: FIA-Langstrecken-WM
  • Fr. 07.11., 20:00, Motorvision TV
    King of the Roads
  • Fr. 07.11., 20:50, Motorvision TV
    Australian Drag Racing Championship
  • Fr. 07.11., 21:40, Motorvision TV
    Monster Jam Championship Series
  • Fr. 07.11., 22:00, Eurosport
    Motorsport: FIA-Langstrecken-WM
  • Fr. 07.11., 22:05, Motorvision TV
    EMX Quad European Championship
  • Fr. 07.11., 22:35, Motorvision TV
    All Wheel Drive Safari Challenge
» zum TV-Programm
6.98 07100916 C0711054512 | 4