Hamilton frustriert
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Weltmeister Lewis Hamilton ist frustriert von den permanenten Politpossen der Formel 1. Der McLaren-Mercedes-Pilot, der vor 25 Monaten voller Enthusiasmus im GP-Sport durchstartete und von Beginn an zu den Stars und Siegern zählte, sagt: «Ich fühle mich fast erschlagen von alledem. Ich habe ein Gefühl wie jemand, der ins Gefängnis geht, aber nicht im Mindesten glaubt, er gehöre hinter Gitter.»
In der Tat hat der Brite in kürzester Zeit eine Menge mit gemacht: Die Auseinandersetzung mit Fernando Alonso im eigenen Team 2007, die Spionageaffäre im gleichen Jahr und den Titelverlust im letzten Rennen. Dazu kam die Kritik an seinem Umzug in die Schweiz.
2008 dann folgte der Titelgewinn auf den letzten Metern, aber erst nach zahlreichen und nervenaufreibenden Anfeindungen der Kollegen wegen überaggressiver Fahrweise ud nach mehreren Bestrafungen. 2009 dann die Lügenaffäre gleich zum Auftakt, zu der er in Melbourne und Sepang vom inzwischen gefeuerten McLaren-Teammanger Dave Ryan verführt worden war. Hamilton räumt hier allerdings Mitverschulden ein.
Dazu kommt eine sportliche Talfahrt in einem McLaren-Mercedes, dem es an Abtrieb fehlt und der nur in Glückfällen für Podestplätze taugt.
Nebenbei ging allerdings fast unter, dass Hamilton in diesem problematischen Auto 2009 bislang glänzende Leistungen zeigt, dass er Geduld gelernt hat und nichts von seinen Fähigkeiten eingebüsst, auch wenn er auch kein Titelkandidat mehr ist.
Er liegt in der Fahrerwertung 32 Zähler hinten dem Ersten, Jenson Button, auf Rang 7.
Heute sagt Hamilton: «Ich will ein Fahrer sein, kein Politiker. Ein Teil der ursprünglichen Freude an diesem Sport wurde mir genommen.»
Er klingt ganz nach Opfer, obwohl er an vielen Rückschlägen und am Imageverlust seiner Person tatkräftig mitgedreht hat.