Rémi Taffin: «Alles steht auf dem Prüfstand»
Rémi Taffin
Hinter dem Titel «Head of Track Operations» verbirgt sich eine gewaltige Verantwortung: Rémi Taffin (38) ist für den Einsatz aller Renault-Formel-1-Motoren auf den 19 Grand-Prix-Schauplätzen zuständig. Im Interview spricht er über die kommende Saison.
Rémi, haben die Erfahrungen aus der Saison 2012 zu Änderungen bei der Arbeitsweise geführt?
Sagen wir, es handelt sich eher um einen evolutionären Prozess. Wir konnten 2012 den Einsatz an der Piste stabilisieren, wobei unsere Struktur es erlaubt hat, sich den Kulturen unserer vier Partner anzupassen – also Red Bull Racing, Lotus, Williams und Caterham.
Ein reiches Kapitel war dabei die Anpassung an den jeweiligen Partner, besonders in Bezug auf die Auspuff-Anlagen nach Coanda-Prinzip (Ausrichtung in einer Art und Weise, damit sich die Strömung nach Wunsch des Aerodynamikers an den Wagenkörper anschmiegt. Die Redaktion). Wir wollen diese Flexibilität im Umgang mit unseren Partnern behalten. Und dann möchten wir natürlich die Standfestigkeit verbessern.
Wir stehen vor dem letzten Jahr der Ära 2,4-Liter-V8-Motor. Welches Entwicklungs-Potential gibt es da noch?
Es stimmt schon, dieser Spielraum wird von Jahr zu Jahr kleiner. Im Grunde geht es nur noch um Detail-Verbesserungen sowie um Anpassungen an die Wünsche unserer Kunden. Im Rahmen dieser beiden Ziele stehen immer alle Teile auf dem Prüfstand, auch vor dem Hintergrund eines stabilen Motorenreglements.
2011 war es der angeblasene Diffusor, 2012 waren es die Motoren-Kennfelder und der Coanda-Auspuff, was kommt 2013?
Also Coanda wird ein Leitthema bleiben, selbst wenn die Fortschritte dank des Systems kleiner werden. Davon abgesehen arbeiten wir an der Optimierung des Verbrauchs.
Wir haben ein Rennen weniger als 2012. Was bedeutet das für euch?
Etwas mehr Flexibilität im Umgang mit den acht Motoren, die jeder Fahrer im Laufe einer Saison brauchen darf.