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Nico Hülkenberg: Ein Grand Prix im Hotel

Von Mathias Brunner
Nico Hülkenberg kann wieder lachen

Nico Hülkenberg kann wieder lachen

Der Sauber-Fahrer über die Enttäuschung von Australien. «In Malaysia kann es nur besser werden.»
Die Bilanz von Nico Hülkenberg in Australien ist einzigartig. Einzigartig schlecht, um genau zu sein: An drei GP-Wochenenden ist der Deutsche nun nicht mal eine Runde weit gekommen, am vergangenen Sonntag stand er wegen des Tank-Defekts (siehe Story «Sauber: Ursache für Hülkenberg-Defekt») nicht mal in der Startaufstellung!

Aber Rennfahrer sind Menschen, die selten lange in der Vergangenheit verweilen. Racer blicken nach vorne, ganz besonders Ausnahmekönner wie Hülkenberg. Trotzdem sehen wir in einer Medienrunde mit dem Sauber-Fahrer nochmals in den Rückspiegel ...

Nico, in Australien nicht mal am Start – ist dir das in deiner Karriere überhaupt schon einmal passiert?

Nein, das war das erste Mal.

Wie geht man mit so etwas um? Wie lange dauert da die Enttäuschung?

Es handelt sich ja um nichts, was mich mir selber vorwerfen müsste. Dann ist es einfacher, eine solche Enttäuschung abzuhaken. Für mich ist wichtig, dass wir das Problem analysieren und abstellen konnten. Jetzt blicken wir nach vorne. Wenn überhaupt, dann bin ich gerade wegen Australien hier noch erfolgshungriger.

Hast du dir das Rennen zu Ende angeguckt?

Nein, ich bin relativ früh abgehauen und habe mir den Grand Prix im Hotel zu Ende angeschaut.

Was hat dich dabei überrascht?

Ich hätte nicht erwartet, dass Sebastian Vettel während des Rennens solche Probleme haben würde. Aber wenn man nicht selber am Rennen teilnimmt, ist es immer schwierig, das Geschehen einzuordnen. Ich war erstaunt, dass es so viele Dreistopp-Taktiken gegeben hat, mehr als erwartet.

Gab es den Plan, wie Adrian Sutil mit der härteren Mischung loszufahren und dann ähnlich lange draussen zu bleiben? Das hätte doch die Führung oder Rang 2 bedeutet.

Wir haben darüber diskutiert, aber eigentlich wollten wir auf den weicheren Reifen losfahren.

Warum?

Weil wir glaubten, das sei über die Renndistanz die erfolgverheissendere Strategie.

Mit welchem Gefühl bist du nach Malaysia gekommen?

Mit einem positiven – hier sieht meine Bilanz etwas besser aus: Zwei Mal gefahren, zwei Mal auf Punkterängen ins Ziel gekommen. (Zehnter 2010 mit Williams, Neunter 2012 mit Force India, M.B.) Diese Statistik will ich natürlich am kommenden Sonntag fortsetzen. Top-Ten muss immer unser Ziel sein.

Hitze ist hier immer ein Leitthema. Was machst du hier anders als bei klimatisch normaleren Rennen?

Ich trinke etwas mehr. Ich spiele über Mittag Tennis, um den Körper besser der Hitze anzupassen. Und ich lege das Oberteil meiner feuerfesten Unterwäsche jeweils ins Wasser und dann eine Weile ins Gefrierfach.

Wie schwer wiegt es, dass dir 58 Runden Erfahrung aus Australien fehlen?

Natürlich ist das kein Vorteil, aber das ist nach nicht ein Nachteil, der die ganze Saison über hält. Gewiss hätte ich gerne ein Rennen lang Erfahrung mit den Reifen gesammelt, das ging halt nicht, ich kann es nicht ändern. Was mich mehr wurmt: Eigentlich ist Melbourne einer meiner Lieblings-GP, und ausgerechnet in diesem Rennen komme ich nicht vom Fleck.

Wie schmeckt der Kurs von Malaysia eurem Auto?

Generell könnte die Strecke dem Wagen besser liegen als Australien. Bei den Testfahrten war ich besonders mit dem Fahrverhalten in schnellen Kurven zufrieden. Aber wo wir uns da gemessen an der Konkurrenz einsortieren, ist schwierig abzuschätzen.

Wo stehst du bei der Diskussion um die teils unberechenbar abbauenden Reifen?

Gibt es wirklich eine so laute Diskussion? Ich bin bei dem Thema relativ entspannt. Jedes Jahr gibt es Herausforderungen, dieses Jahr sind es halt wieder die Reifen. Aber ich fand jetzt nicht, dass das Australien-Wochenende von den Walzen her so ein Drama gewesen ist wie viele es erwartet hatten. Es lief besser als erwartet.

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