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Mark Webber: «Sorry, ich sass auch in Scheisskisten»

Von Adam Cooper
Der GP-Star von Red Bull Racing kann die Vorkommnisse im Kanada-GP nicht vergessen. Teamchef Christian Horner glaubt sogar, ein Doppelsieg lag drin.

Ein vierter Platz und die beste Rennrunde sind nichts, wofür sich ein Formel-1-Star schämen müsste. Dennoch ist Mark Webber enttäuscht. Denn er weiss: Ohne die Unachtsamkeit von Giedo van der Garde wäre im Kanada-GP mehr möglich gewesen. So aber: beschädigter Frontflügel am Wagen des Australiers, Durchfahrts-Strafe für den Holländer und später weitere Strafe der Rennleitung (fünf Ränge zurück in der Startaufstellung von Silverstone für die Kollision mit Nico Hülkenberg).

«Van der Garde hat mein Rennen ruiniert», findet der neunfache GP-Sieger Webber. Mein Start war sensationell. Später lag ich hinter Rosberg, es wurde mir schnell klar, dass er auf seine Reifen aufpassen musste. Meine Fahrzeug-Temperaturen waren kritisch, also liess ich etwas Raum zwischen ihm und mir. Ich war dann ziemlich glücklich, als er sich einen Reifensatz der weicheren Mischung abholte, denn ich wusste, das würde ihm auf den Kopf fallen. So kam ich endlich vorbei.»

«Leider traf ich dann auf einen Bezahlfahrer, der offenbar keine Rückspiegel am Wagen hat. Das Auto war am Frontflügel übel beschädigt. Wir wollten unbedingt einen Podiumplatz erringen, aber wehr dich mal mit einem ramponierten Auto gegen einen Alonso.»

«Bevor ich für meine Kritik an Van der Garde selber kritisiert werde: Ich weiss, wie das Leben als Hinterbänkler ist, ich war selber einer, damals bei Minardi. Ich weiss also, wie es ist, in einer Scheisskiste zu sitzen. Aber das hindert einen schliesslich nicht, seine Rückspiegel zu gebrauchen. Ich meine, da wurden vier Kurven lang blaue Flaggen gezeigt. Als die Lücke offen war, stach ich hinein. Ich war überzeugt davon, dass er mich gesehen hatte.»

Webber bekommt Rückendeckung von Teamchef Christian Horner: «Es liegt in der Verantwortung der Nachzügler, die Spitzengruppe passieren zu lassen. Es war einfach eine Blödheit. Die Strafe dafür geht in Ordnung, aber das nützt Mark jetzt auch nichts mehr.»

Hätte man Webber nicht einen neuen Frontflügel geben müssen? Horner: «Wir haben uns angeschaut, wie die Rundenzeiten aussehen. Basierend darauf fanden wir – der Zeitverlust an der Box durch den Nasenwechsel ist grosser als der Zeitverlust auf der Bahn.»

Wo wäre Webber mit einem reibungslosen Rennen gelandet?

Christian Horner: «Alonso wäre hinter ihm geblieben, und Mark hätte die Chance gehabt, Hamilton vor ihm zu attackieren.»

Das hätte dann einen Doppelsieg für Red Bull Racing bedeutet.

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