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FIA-Gericht, Mercedes, Pirelli: Test war unerlaubt

Von Mathias Brunner
Heute Donnerstag tagt in Paris das Tribunal des Autoverbands FIA. Angeklagt sind Mercedes-Benz und Pirelli. Erste Aussagen von Rechtsvertretern des Autoverbands sollen darlegen: Der Test war nicht erlaubt.

Der Formel-1-Prozess des Jahres läuft. Heute muss das so genannte Internationale Tribunal des Autoverbands FIA in Paris darüber urteilen – war der Pirelli-Test von Mercedes-Benz in Barcelona rechtswidrig? Und falls ja: welche Strafe zieht das nach sich?

Als Erster spricht der Rechts-Vertreter der FIA, die vor dem Tribunal als Ankläger auftritt. Die FIA wird dabei von Mark Howard vertreten.

Howard hat dem Gericht dargelegt, dass es am Grundsätzlichen nichts zu rütteln gebe – der Test habe stattgefunden, es sei klar, mit welchem Auto gefahren worden sei und wer am Lenkrad sass.

Howard hat dann unterstrichen, dass kein anderes Team zum Test eingeladen sei oder davon gewusst habe. Er sagt auch, mit Charlie Whiting von der FIA habe es bezüglich des Tests nur informellen Kontakt (ein Telefon-Anruf) gegeben über die theoretische Möglichkeit, einen 2013er Wagen zu testen. Diesen Anruf vom 2. Mai tätigte Mercedes-Team-Manager Ron Meadows. Im späteren Verlauf des Tages habe es ein Telefongespräch mit Mercedes-Teamchef Ross Brawn gegeben. Whiting sei aber nie davon in Kenntnis gesetzt worden, dass der Test tatsächlich stattfände.

Whiting habe daraufhin am nächsten Tag, also am 3. Mai, die Rechts-Abteilung der FIA konsultiert, genauer: Anwalt Sebastian Bernard. Der habe ihm erklärt, der Test sei nur dann erlaubt, wenn alle anderen Teams davon informiert würden und die gleiche Testmöglichkeit erhielten. Das ist aber nicht passiert. Also selbst wenn Whiting eine Erlaubnis gegeben hätte, sei der Test ohne Information und Offerte an die anderen Rennställe nicht rechtens. Whiting habe das so Ross Brawn weitergegeben, was jedoch nicht mit einer Test-Erlaubnis gleichzusetzen sei.

Howard hat ferner gesagt, die FIA fände, dass Mercedes durch den Test sehr wohl einen unerlaubten Vorteil gewonnen habe. Bei drei Tagen Tests läge es nahe, dass man Schwachstellen entdecke, und niemand könne ernsthaft erwarten, dass Mercedes nicht an einer solchen Schwachstelle arbeiten würde. Zudem sagt Howard: «Selbst wenn man sagt, man habe nichts gelernt, so bedeutet das automatisch, dass man etwas gelernt hat.»

Howard kommt daher zum Schluss: Der Test war nicht im Rahmen der Bedingungen, die Whiting am Telefon erklärt habe, und sei daher illegal.

Als Nächster wird für Mercedes Anwalt Paul Harris sprechen, der Ross Brawn 2009 am gleichen Ort zur Seite stand. Damals ging es um den Doppel-Diffusor im Rennwagen von BrawnGP.

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