Renault-Turbo-V6: Ab Januar 2014 auf dem Prüfstand

Renault präsentierte heute Freitag auf der Luftfahrtmesse Paris Air Show im Vorort Le Bourget seinen neuen 1,6-Liter-V6-Turbo-Motor, der ab 2014 in der Formel 1 zum Einsatz kommen wird. Er wurde auf den Namen «Energy F1-2014» getauft. Wobei – die Bezeichnung «Motor» wird bei den Technikern des französischen Autoherstellers vermieden. Rob White, der Technische Direktor von Renault Sport F1, erklärt: «Da in der kommenden Fahrzeuggeneration ein rund 600 PS starker Verbrennungsmotor und ein 160 PS starkes Energierückgewinnungssystem zusammenarbeitet, ist beim Energy F1-2014 von einem Antriebssystem statt nur von einem Motor zu sprechen.»

In der Gesamtsystemleistung ist die neue Antriebseinheit stärker als die aktuellen 2,4-Liter-V8-Saugmotoren, während gleichzeitig bei den 2014er Modellen der Kraftstoffverbrauch reglementarisch bedingt um 35 Prozent sinken musste.

Jean-Michel Jalinier ist Präsident von Renault Sport F1 und erklärte den Spagat, den die automobile Königsklasse eingehen wird: «Unsere grosse Aufgabe wird darin bestehen, die Energieeffizienz zu steigern und gleichzeitig das hohe Leistungsvermögen zu erhalten; das von Formel-1-Fahrzeugen erwartet wird. Renault hat hier mit seinen ENERGY-Motoren in der Serie bereits wichtige Pionierarbeit geleistet.»

Im Januar 2012 war nach sieben Monaten Design-Arbeit erstmals einer der neu entwickelten V6-Zylinder auf dem Prüfstand gelaufen. White erklärt: «Unser erstes grosses Problem war, die Prüfstände an die neuen Anforderungen der Turbos anzupassen. Das war auch der erste grosse Ausgabeposten.» Der Technische Direktor vermeidet es, über Geld zu sprechen. «Ich kann mich nicht mehr genau an die Zahlen erinnern. Sehr gut erinnere ich mich aber noch an das Loch im Boden in der Grösse eines Swimmingpools, als wir die Anlage auf die Turbo-Anforderungen umgebaut haben.»

Im Juni 2012 lief dann nach vielen Versuchen auf der Einzylinder-Testanlage erstmals ein kompletter Motor auf dem Prüfstand. Bis zum Februar 2013 Energierückgewinnungssystem zusammengebaut und getestet. Diesen Juni schliesslich wurde das gesamte Antriebssystem zusammengefügt und zum ersten Mal komplett einem Prüfstandversuch unterzogen.

White sagt über das den Pressevertretern gezeigte Modell: «Vor einer Woche wurde diese erste Rennversion fertig zusammengebaut. Vorher wurde noch mit Prototypen gearbeitet.»