Luca di Montezemolo: «Die FIA war zu schwach»

Von Petra Wiesmayer
Luca di Montezemolo verabschiedet sich wortreich in den Sommerurlaub

Luca di Montezemolo verabschiedet sich wortreich in den Sommerurlaub

Luca di Montezemolo ist noch immer nicht über den illegalen Reifentest und die in seinen Augen zu milde Strafe für Mercedes hinweg.

Nach dem Grand Prix von Monaco gab es ein beherrschendes Thema in der Formel 1: Der geheime Reifentest von Pirelli und Mercedes in Barcelona. Zwar wurde Mercedes zur Strafe vom Nachwuchsfahrertest in Silverstone ausgeschlossen, eine Strafe, die nach Meinung der Konkurrenz aber viel zu milde war. Ferrari-Chef Luca di Montezemolo regt sich noch immer darüber auf, dass die Silberpfeile viel zu glimpflich davon gekommen seien.

«Nächstes Jahr werden wir endlich wieder Tests haben und keine Farce wie die, die wir in diesem Jahr gesehen haben, als ein Team einen illegalen Test durchführte ohne die richtige Strafe dafür zu bezahlen», schimpfte der Italiener gegenüber heimischen Medien. «Ich hätte in diesem Fall mehr Klarheit und Courage von der FIA erwartet. Alle konnten den Vorteil sehen, den sich das Team durch den geheimen Test verschafft hat: Davor haben sie kein einziges Rennen gewonnen, nach dem Test gewannen sie drei von fünf Grands Prix.»

Dinge dieser Art würden der Formel 1 Schaden zufügen und ihre Glaubwürdigkeit infrage stellen, sagte der 65-Jährige weiter und holte gleichzeitig auch gegen Formel-1-Chef Bernie Ecclestone aus. «Früher oder später werden wir einen Generationswechsel haben. In nicht allzu ferner Zukunft wird die Nach-Ecclestone-Ära beginnen», gab Di Montezemolo zu bedenken und hat auch schon ein klares Bild, wie diese Zukunft aussehen sollte.

«Ich finde, die Verwaltung dieses Sports, der ja nicht nur Show ist, sollte einer Gruppe von Menschen anvertraut werden, die offen für neue Ideen sind, die sich im Rennsport auskennen und die die Forderungen berücksichtigen, jener, die an die Rennstrecken kommen und für ihre Tickets bezahlen und im TV zuschauen. Zugleich sollten sie auch die Sponsoren mit einbeziehen und sie nicht verschrecken.» Man bräuchte absolute Klarheit, fordert der Ferrari-Chef, «denn es kann doch nicht sein, dass mitten in der Saison die Reifen geändert werden, für die diese Autos entwickelt wurden. So etwas darf auf keinen Fall noch einmal vorkommen.»

Mit Bernie Ecclestone wolle er sich aber nicht anlegen, gab er zu. «Ich hatte kürzlich einige Diskussionen mit ihm, da er sich zu sehr über das Thema Ferrari ausgelassen hatte, sich aber zum Thema illegale Reifentests von Mercedes überraschend ruhig verhalten hat.» Er kenne die Stärken und Schwächen des 82-Jährigen und es werde auch niemand mehr geben, der das für die Formel 1 tun werde, was Ecclestone getan hat, räumte er ein.

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