Monisha Kaltenborn: «Budgetgrenze ja, aber...»

Von Petra Wiesmayer
Monisha Kaltenborn möchte mehr Chancengleichjeit in der Formel 1

Monisha Kaltenborn möchte mehr Chancengleichjeit in der Formel 1

Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn findet, dass die momentane finanzielle Struktur der Formel 1 «furchtbar fehlerhaft» sei und die Glaubhaftigkeit des Sports schwächen würde.

Völlige Gleichheit aller Teams wird es in der Formel 1 sicher nie geben und die sei auch gar nicht angestrebt, sagt Monisha Kaltenborn. So, wie es jetzt ist, werde die Königsklasse aber viel zu sehr von den unterschiedlichen Budgets bestimmt, findet sie. Dabei könnten die großen Team unendlich aus dem Vollen schöpfen und sämtliche Anstrengungen der kleineren zunichte machen. Das würde sowohl das Spektakel als auch den Wert des Sports ruinieren, weshalb fundamentale Änderungen unbedingt nötig seien.

Am Montag hat die FIA bestätigt, dass ab 2015 eine Budgetgrenze eingeführt wird. Wie diese aussehen wird und, wie sie durchgesetzt werden soll, ist aber noch offen. «Das System ist furchtbar fehlerhaft», sagte Kaltenborn bezüglich der Summen, die nötig sind, um in der Formel 1 anzutreten. «In meinen Augen fängt es mit dem System und dem an, worum es in dem Sport geht: um verschiedene Teams, nicht nur die großen Teams und die großen Budgets.»

Es gebe keine Chancengleichheit und das sei das Hauptproblem, findet die Österreicherin. «Wir wollen keine Gleichheit in allen Punkten, ganz und gar nicht. Das ist ein Wettbewerb und die Besten gewinnen. Wenn diese Besten aber nur durch ihre finanziellen Ressourcen bestimmt werden, dann stimmt irgendetwas nicht, denn es geht nicht um Finanzen, sondern um Sport.»

Auch, wenn man finanzielle Parameter bestimmen würde, «wird es immer noch die Teams mit den besseren Ingenieuren geben, die das beste Auto bauen, mit den besten Fahrern, die die besten Resultate bringen. Zumindest würden sie aber Teams in die Lage versetzen, dass sie um etwas kämpfen können und die Dinge interessanter machen.»

Große Teams könnten es sich leisten zu experimentieren, kleine nicht, betonte die 42-Jährige bei Autosport. «Die großen Teams können alle möglichen Dinge versuchen, egal, ob sie gut oder schlecht sind und so mehr aus dem Sport herausholen als die anderen. Das kann nicht richtig sein.»

Die einzige Option sei es, die Kosten zu reduzieren, sagte Kaltenborn weiter und eine Budgetgrenze sei die bestmögliche Lösung. «Man muss die Kosten reduzieren, denn beim Einkommen sind wir schon auf einem gigantisch hohen Level und bald wird der Punkt erreicht sein, an dem wir es nicht mehr steigern können.» Um den Sport gesunden zu lassen, sei eine Kostenreduzierung unerlässlich, fordert die gebürtige Inderin. «Auch, um ihn in Ländern zu etablieren, in denen wir, wie gesehen, nach zwei oder drei Jahren keine Fans mehr haben. »

Ihrer Meinung nach sei eine Budgetgrenze sehr wichtig, aber damit alleine sei es nicht getan. «Es geht nicht nur darum, eine Zahl festzusetzen, es geht darum, wie man sie kontrolliert.»

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