Wieso Hamilton Schnellster ist
Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes)
Das haben wir schön länger nicht mehr gesehen: Weltmeister Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes Schnellster.
«Vorstandszeit», ätzten viele Insider sofort, aber Mercedes-Rennchef Norbert Haug widerspricht: «Das sah heute deutlich besser aus als gedacht, und wir sind sicher keine Show-Zeiten gefahren. Wir könnten wider Erwarten ganz ordentlich dabei sein morgen und übermorgen.»
Die Wahrheit liegt – wie meist im Leben – zwischen den Zynikern und dem Rennchef.
Tatsache ist: Bei McLaren wurde Tag und Nacht geschuftet, um einige Teile, die erst für den Ungarn-GP geplant waren, schon für den Nürburgring fertig zu stellen. Paddy Lowe, leitender Ingenieur bei McLaren: «Ein Mann stand 36 Stunden ohne Unterbruch an seiner Maschine, um neue Teile zu bauen.»
Viele der Verbesserungen wurden jedoch in so kleiner Stückzahl gebaut, dass das meiste davon am Wagen von Hamilton steckte. Heikki Kovalainen hatte das Nachsehen.
Lewis nach seiner Bestzeit: «Wir haben zweifellos einen Schritt nach vorne gemacht, aber wir haben noch immer zu wenig Abtrieb.»
Ohne es zu sagen, bestätigte Hamilton damit die – gemessen an der Konkurrenz – geringe Spritmenge im Tank.
Kovalainen verglich Evo-Stufe 5 des Frontflügels mit der Version 3C, den verbesserten Diffusor erhält er aber erst in Budapest. Als es zu regnen begann, wurde Heikki an die Box geholt – man fürchtete, dass Evo-Version 5 bei einem Ausrutscher beschädigt werden könnten.