Williams präsentiert Zwischenlösung
Der Williams FW31
Williams-Toyota enthüllte am Montagmorgen auf dem Autodromo International Algarve bei Portimao (Portugal) und leichtem Nieselregen den FW 31. Das Team geht seit der Trennung von BMW Ende 2005 mit Motorenpartner Toyota durch schwierige Zeiten, ist seit 2004 sieglos und wurde 2008 nur Achter der Konstrukteurswertung. Der britische Bolide wirkt aerodynamisch ausgereift und kompakt. Die tief nach vorne gezogene Nase deutet einen eigenwilligen Weg an. Ferrari und Toyota hatten zuvor Fahrzeuge mit hohen Nasen präsentiert. Auch unter der Hülle bietet Williams eine Sonderlösung, denn als einziges Team setzt man beim kinetischen Energie-Rückgewinnungssystem (KERS) auf eine mechanische Lösung ohne Batterie. Stattdessen wird die beim Bremsen gespeicherte Energie in ein Schwungrad übertragen und dort auf Knopfdruck des Fahrers wieder freigesetzt und an Motor und Getriebe abgegeben.
Williams folgte mit der Präsentation dem allgemeinen Trend, keine Zeit zu verlieren, stellte das Auto kurz zum Fotografieren bereit und begann pünktlich mit den Testfahrten. Allerdings vorerst noch ohne das Hybridsystem KERS. Wie wenig Wert auf die mediale Wirkung der Zeremonie seitens des Teams eingeräumt wird, belegt der Umstand, dass lediglich Testfahrer Nico Hülkenberg (Emmerich) als Garnierung zum Neuwagen positioniert wurde.
Der soll sich bis zum Saisonstart am 29.März in Melbourne hauptsächlich im äußeren Erscheinungsbild noch ändern. Dort hat Philips (Elektronikkonzern) nach dem Verlust von Lenovo (Computer, an McLaren-Mercedes) den Platz auf dem Heckflügel eingenommen. Offenbar werden noch neue Geldgeber erwartet.