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Nach Honda mit McLaren 2015: Kommt 2016 Cosworth?

Von Joe Saward
Die renommierte britische Motorenfirma will in die Formel 1 zurückkehren. Das ist kein Geheimnis. Nun wird hinter den Kulissen an der Finanzierung der Rückkehr gearbeitet.

Cosworth, einer der klingendsten Namen der Formel 1, hätte den Schritt in die Turbo-Ära liebend gerne mitgemacht: Doch für die Entwicklung einer neuen Antriebseinheit war schlicht zu wenig Geld in der Kasse. Möglicherweise hat der Verzicht auf die Formel 1 ab 2014 Cosworth einige Fachkräfte gekostet, aber das Know-how in der Firma ist noch immer da, einen tollen Rennmotor zu bauen. Alles läuft auf die Frage hinaus, wie eine Finanzierung auf die Beine gestellt werden kann.

Cosworth gehört seit zehn Jahren den US-amerikanischen Geschäftsmännern Kevin Kalkhoven und Gerry Forsythe. Sie kauften die britische Firma damals als Partner in der so genannten ChampCar-Serie und als Rückversicherung dagegen, dass die US-amerikanische Top-Monoposto-Kategorie nicht auf einmal ohne Motoren dasteht.

Es gibt seit Jahren Anzeichen dafür, dass die Amerikaner Cosworth abstossen wollen. Es kursierte sogar das Gerücht, Red Bull wolle Cosworth inhalieren und einen eigenen Motor bauen.

Kalkhoven und Forsythe haben versucht, die Firma an die Börse zu bringen, doch dieser Plan ist gescheitert. 2012 verkündeten sie, man suche neue Investoren. Einer davon war dem Vernehmen nach LDC, ein Unternehmen, das privates Beteiligungskapital verwaltet und der Bankgruppe Lloyds gehört. In der Formel 1 ist Lloyds als Teilhaber von Marussia und möglicher Käufer der Silverstone-Rennstrecke aufgetreten.

Entwicklung eines Turbo-Motors läuft

Aus England ist zu hören, dass Cosworth längst an einem Turbo arbeitet. Das Projekt wurde mit einer möglichen neuen Generation von Strassenautomotoren vernetzt und begann (wie von der FIA ursprüngelich geplant) als Vierzylinder-Reihenmotor, wurde dann aber auf V6-Konfiguration umgestellt.

Cosworth leistet Entwicklungsarbeit für eine ganze Reihe von Autoherstellern: Nissan, Subaru, Mitsubishi. Cosworth sollte den Hybridantrieb für jenen Jaguar C-X75 bauen, dessen Projektierung Ende 2012 scheiterte.

Seither hält sich hartnäckig das Gerücht, ein Autohersteller werde den Cosworth-Versuchsträger produzieren, aber Details (und der Name dieses Herstellers) liegen noch immer im Dunkeln.

Warum ist das alles wieder ein heisseres Thema geworden?

Weil sich Cosworth in Sachen Vorstand neu aufgestellt hat: Zak Brown ist an Bord gekommen – der 42jährige Amerikaner ist der dynamische Gründer der weltgrössten Rennmarketingfirma (Just Marketing International), fährt selber Rennen und lebt in England, ein Macher durch und durch. Forsythe hat erstmals seit fünf Jahren wieder eine aktivere Rolle übernommen. Cosworth hat dem entsprechenden Stadtrat Baupläne für ein neues Werk eingereicht, die Bauarbeiten sollen noch diesen Sommer beginnen.

Ich frage mich: Besitzt Cosworth bereits den Auftrag eines Autoherstellers oder soll mit einem solchen Projekt ein Hersteller angezogen werden?

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