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Flavio Briatore: «Die Fahrer sind nun wie Buchhalter»

Von Mathias Brunner
Flavio und Elisabetta Briatore

Flavio und Elisabetta Briatore

Flavio Briatore, der frühere Benetton-Weltmeistermacher von Michael Schumacher, kritisiert die neue Formel 1: «Fahrer, die wegen Spritsparens nicht angreifen, und Technik, die keiner versteht.»

Mit seiner Meinung ist Flavio Briatore noch nie haushälterisch umgegangen. Der heute 63-Jährige war einer der Pfeiler der ersten beiden WM-Titel von Michael Schumacher 1994 und 1995 mit Benetton, später musste der Italiener als Renault-Teamchef die Formel 1 in Schimpf und Schande verlassen. Ihm wurde vorgeworfen, seinen jungen Piloten Nelson Piquet jr. befohlen zu haben, in Singapur absichtlich in die Mauer zu fahren. Was dem anderen Renault-Piloten, Fernando Alonso, den Weg zum Sieg ebnete.

Heute kümmert sich Briatore um seine Gattin Elisabetta und das gemeinsame Kind sowie um zahlreiche Geschäfte. Die Formel 1 verfolgt er genau und mit pointierter Kritik.

Flavio Briatore gegenüber den Kollegen der «Gazzatta dello Sport»: «Ich verstehe eine Formel 1 nicht, in welcher die Fahrer wegen Spritsparens nicht attackieren, und mit einer Technik, die unergründlich ist. Die Vorschriften kommen mir vor, als würde man einem Fussballspieler vorschreiben – du darfst im Spiel nur zehn Ballberührungen haben.»

Kein Zweifel: Briatore ist von der neuen Formel 1 bitter enttäuscht. «Man kann die Formel 1 doch nicht so präsentieren wie am vergangenen Sonntag. Ich finde das den Fans gegenüber respektlos, die ein teures Ticket gekauft haben oder sich vor den Fernseher setzen. Ich verstehe eine Formel 1 nicht, in welcher Fahrer sich vorwiegend verteidigen statt anzugreifen. Ich finde eine Formel 1 auch deprimierend, in welcher die Technik so komplex ist, dass sie unentschlüsselbar wird. Und Schuld daran haben die Teams – sie wollten diese Technik, aber die Details haben sie ihren Ingenieuren überlassen, und die interessieren sich nicht für die Zuschauer. Sie haben ein Regelwerk entworfen, das verrückter nicht sein könnte. Das Ergebnis ist für mich ein Desaster.»

Das Prinzip an sich stimmt für Flavio – dass nämlich die Formel 1 zeitgemässer werden muss, ökologischer, wegweisender wieder für die Serie. «Aber deswegen kann man doch nicht vergessen, dass dies eine Fahrer-WM sein soll. Nun werden die Stars dazu gezwungen, sich auf der Strecke wie Buchhalter zu verhalten. Es ist doch widersprüchlich, einem Rennfahrer zu sagen, er solle langsam fahren.»

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