Force India-Boss happy
Mallyas Markenzeichen bleiben dunkle Gläser
Force India will endlich sein Dasein als Farce Nulla beenden. Nach neun GP ohne Punktegewinn allein in diesem Jahr näherte sich das Team des Tabellenletzten seinem Ziel zuletzt dramatisch, allerdings in allen Facetten.
Nach abgewehrtem Polizeieinsatz im Fahrerlager auf dem Nürburgring, wo ungebetene Zulieferer Aussenstände einfordern wollten, sagte Teamchef Vijay Mallya gegenüber SPEEDWEEK: «Man kann nicht mit leeren Händen kommen und Forderungen stellen. Wir haben uns die Hände geschüttelt und das war’s. Der Vorfall ist bereinigt.»
Nach der Aufregung auf der Rückseite der Boxen folgte der sportliche Gau auf der Strecke. [* Person Adrian Sutil *] rollte als Zweiter zum Tankstopp, er hatte sich als Siebter qualifiziert und das mit dem schwersten Tank der ersten Zehn, er lag auf Kurs Rang vier bis acht, als jeder Meter zählte. Doch bei der Boxenausfahrt kam ihm Kimi Räikkönen nicht sehr elegant in die Quere und Sutil musste sich eine neue Nase abholen. Damit war der Traum der Punktpremiere erneut ausgeträumt.
Doch Teamchef Vijay Mallya will nicht aufgeben: «Ich denke wir werden am kommenden Wochenende in Budapest zeigen, dass unsere Leistung vom Nürburgring keine Eintagsfliege war. Wir wussten immer, dass die ersten Rennen schwierig werden würden, weil wir den neuen Vertrag mit McLaren-Mercedes so spät fertig hatten und dadurch zeitlich im Fahrplan in Rückstand gerieten. Aber wir haben zuletzt einige aerodynamische Schritte am Auto realisiert und jeder wirkte sich positiv aus.»
Besonders die neuen Front- und Heckflügel, Radabdeckungen und der Unterboden, die vor vier Wochen am VJM02 in England debütierten, schlugen auf Anhieb an. Fisichella fuhr plötzlich auf dem Niveau des Toyota mit Jarno Trulli.
Und Sutils Qualifikation als Siebter vor beiden Ferrari sah schon nach Routine aus. Neben Sutil rückt auch der zweite Force-India-Pilot, Giancarlo Fisichella den Punkterängen immer näher: Er sah zuletzt die Zielflagge einmal Neunter, einmal als Zehnter und einmal als Elfter. Er fuhr damit auf konstant höherem Niveau als Renault mit Nelson Piquet jr.
Mallya freut sich: «Im bisherigen Saisonverlauf haben wir uns um 1,7 Sekunden verbessert. Ich glaube, damit haben wir den grössten Fortschritt aller Teams hingelegt. Es war harte Arbeit. Glück war nicht dabei.»