Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Kimi Räikkönen: «Ferrari ist mein letztes F1-Team»

Von Mathias Brunner
Räikkönen und Alonso: Eine gesunde Rivalität, auch abseits der Strecke

Räikkönen und Alonso: Eine gesunde Rivalität, auch abseits der Strecke

So langsam kommt Kimi Räikkönen in Schwung: In Malaysia hat der Finne bisher in jedem Training Fernando Alonso hinter sich gelassen. Woran liegt die aufsteigende Form?

Der Brasilianer Bruno Senna arbeitet hier in Malaysia für die britischen Kollegen von Sky als Formel-1-Experte. Auch dem Neffen des unvergessenen Ayrton Senna ist nicht entgangen: Kimi Räikkönen zeigt eine deutlich stärkere Darbietung als noch vor zwei Wochen in Australien. Woran liegt das?

Senna weiss: «Kimi ist einer, der extrem an der Abstimmung seines Autos tüftelt. Wenn alles stimmt, dann ist er unglaublich schnell. In Melbourne schmeckte ihm das Fahrverhalten seines Ferrari nicht, die elektronisch gesteuerte Hinterradbremse war nur ein Teil davon. Das alles geht hier in Sepang sichtlich besser, und daher erleben wir auch einen stärkeren Räikkönen.»

Die neue Modellgeneration kommt Kimi entgegen, selbst wenn er selber das mit seiner Standard-Antwort herunterspielt: «Ach was, die Autos sind gar nicht so anders zu fahren als die 2013er Boliden.»

In Wahrheit beherrscht der Formel-1-Champion des Jahres 2007 die feine Balance aus Schnellfahren, Spritsparen und Reifenhaushalten wie kein Zweiter im Feld, und das ist 2014 ein noch grösseres Plus als mit den früheren Saugmotorrennern.

Der 20fache GP-Sieger bestätigt: «In Australien schmeckte mir das Handling des Wagens nicht, ich erhielt einfach nicht das notwendige Gefühl, was das Auto macht. Aber ich hielt schon in Melbourne fest – das ist eine Frage der Abstimmung, das ist nicht etwa ein grundsätzliches Problem des Fahrzeugs. Es gab ziemlich viele Probleme, aber wir sind weiter daran, eines um das andere zu lösen.»

Ferrari hat sich für den 34-Jährigen seit seinem ersten Einsatz bei den Italienern 2007 und 2008 «nicht verändert, nur die Autos haben sich verändert». Kimi liebt zwar die Formel 1, aber sentimental ist er bei seiner Rückkehr zu Ferrari nicht geworden, und auch Malaysia weckt bei ihm jetzt keine grossen Emotionen – obschon er hier 2003 seinen ersten Grand Prix gewinnen konnte: «Sepang ist für mich ein Rennen wie jedes andere auch.»

Aber Kimi enthüllt gegenüber der «SportBild»: «Ich denke zwar heute nicht an Rücktritt, aber für mich steht fest, dass Ferrari mein letztes Formel-1-Team ist.»

Zu seinem Stallgefährten Fernando Alonso sagt Räikkönen: «Es war immer mein Ziel, den Teamgefährten hinter mir zu lassen, das ist bei Fernando nicht anders. Ich wäre enttäuscht, wenn ich am Ende der Saison in der WM nicht vor Alonso liege.»

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