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Hamilton und Rosberg: Ihre Tricks für den Spanien-GP

Von Rob La Salle
Wenn eine GP-Strecke den Piloten so vertraut ist wie der Circuit de Barcelona-Catalunya, müssen selbst Grand-Prix-Sieger wie Nico Rosberg und Lewis Hamilton in die Trickkiste greifen. So fahren die Mercedes-Stars in Span

Obschon der Circuit de Barcelona-Catalunya den Formel-1-Assen wohlvertraut ist, gibt es einiges zu beachten. Die Streckenoberfläche in Barcelona ist in den Kurven 1 und 10 beispielsweise sichtbar gerillt. Dies sind die Bremszonen für die beiden langen Geraden. Eine solche Charakteristik gibt es im aktuellen Rennkalender nur selten, was auf das Alter der Strecke zurückgeführt werden kann. Der Asphalt wurde im Laufe der Zeit aufgeraut, was sowohl die Fahrer im Cockpit spüren als auch Filmaufnahmen bestimmter Autos zeigen.

Kurve 3 ähnelt Kurve 8 auf der ehemaligen Formel 1-Strecke in Istanbul. Sie ist, wenn auch in geringerer Ausprägung, eine fantastische, langgezogene Highspeed-Kurve, die von den Fahrern als eine der grössten Herausforderungen des Jahres angesehen wird. Hier zeigt sich die Leistungsfähigkeit eines Autos. Um schnell zu sein, sind hier eine gute Balance, ein starkes Aerodynamik-Paket und ein guter Umgang mit den Reifen wichtig. Kurve 3 dominiert den Anfang des ersten Sektors, da es keine besonderen mechanischen Unterscheidungsmerkmale auf der Geraden oder in den ersten beiden Kurven gibt.

Überholen war in Barcelona schon immer schwierig und dies hat sich auch durch die Einführung von zwei DRS-Zonen nicht viel geändert. Obwohl es in der Saison 2013 eine beachtliche Anzahl an Überholmanövern gegeben hat, muss angemerkt werden, dass diese durch den starken Reifenabbau und eine Vielzahl an Strategien während des Rennens ausgelöst wurden. Es gibt zwei lange Geraden auf der Strecke, aber diese sind nicht so lang wie auf den letzten beiden Strecken in dieser Saison.

Um ein erfolgreiches Überholmanöver zu vollführen, muss der Fahrer am Ausgang der vorhergehenden Kurve so nah wie möglich an seinem Vordermann dran sein. Die Charakteristik der Kurven 9 und 16, die beiden Kurven vor den Geraden, machen dies zu einer schwierigen Aufgabe. Beide sind knifflige, schnelle Kurven, in denen die Fahrer am Limit sind. Aus diesem Grund kann die Vorderachse in der aufgewirbelten Luft des vorausfahrenden Autos leicht wegrutschen. Dies führt oftmals zu Fehlern, wenn die Fahrer versuchen, über das Limit hinauszugehen, um den Abstand vor Kurve 9 zu verringern und so vielleicht ein Überholmanöver auf dem Weg zu Kurve 10 zu probieren.

Lewis Hamilton: Jagd auf den ersten Spanien-Sieg

«Nach drei grossartigen Wochenenden in Malaysia, Bahrain und China bin ich heiss aufs nächste Rennen, bei dem ich unseren Schwung in den nächsten Abschnitt der Saison mitnehmen möchte. Barcelona ist ein grossartiger Ort für das erste Europawochenende der Saison. Wir kennen die Strecke alle sehr gut – obwohl ich in diesem Jahr zum ersten Mal in meiner Formel 1-Karriere ein Rennen in Barcelona fahre, ohne zuvor dort im Winter getestet zu haben. Die spanischen Zuschauer sind sehr leidenschaftlich, und es ist grossartig, im Laufe des Wochenendes so viele Menschen auf den Tribünen zu sehen. Ich habe auf dieser Strecke noch nie gewonnen, aber ich habe gerade einen Lauf und hoffe, dass es in diesem Jahr klappen wird.»

Und so fährt der englische GP-Star in Spanien ...

«Die Runde beginnt mit einer langen Geraden, die auch eine DRS-Zone aufweist. Es ist sehr wichtig, den richtigen Bremspunkt für die erste Kurve zu finden und viel Geschwindigkeit durch den Scheitelpunkt mitzunehmen, ohne dabei zu weit in Kurve zwei hineingetragen zu werden. Von dort geht es direkt weiter in Kurve 3, die einfach super ist: Dort wirken hohe Fliehkräfte und sie wird im Qualifying beinahe mit Vollgas durchfahren. Es ist entscheidend, den Schwung durch die ersten drei Kurven mitzunehmen.»

«In Kurve 4 kann man je nach Windrichtung und Abstimmung der Vorderachse deines Autos recht einfach Untersteuern haben. Dann wird man in der Kurve zu weit rausgetragen. Kurve 5 ist eine recht lange Kurve, in der man den Scheitelpunkt etwas schneidet. Es ist wichtig, eine gute Geschwindigkeit auf die Gerade in Richtung der Kurven 6 und 7 mitzunehmen. Dort beginnt die Strecke bis Kurve 8 anzusteigen. Die schnelle Kurve 9 und die Gegengerade verlaufen dann wieder gerade.»

«Auf eine weitere DRS-Zone folgt eine starke Bremszone für die enge Linkskurve 10, in welcher die Hinterreifen stark belastet werden. Dann geht es schnell links herum durch Kurve 11 und direkt in die Rechtskurve 12. Diese Kurve mit doppeltem Scheitelpunkt muss man wie ein "v" fahren. Danach geht es in den letzten Streckenabschnitt.»

«Die letzten Kurven sind recht knifflig, weil die Hinterreifen nun schon sehr heiss sind. Es ist schwierig, in Kurve 14 und 15 einzulenken, ohne zu viel Übersteuern zu haben. Der Kurvenausgang ist hier wieder entscheidend. Man gibt im letzten Teil Vollgas und kommt erneut auf die lange DRS-Gerade, um eine weitere Runde zu beginnen. Dies ist die beste Überholstelle der Strecke.»

Nico Rosberg: Was ändern die Turbo-Rennwagen?

Nico Rosberg will nach drei Siegen von Hamilton endlich den Spiess umdrehen: «Es gibt keine andere Strecke, die ich so gut kenne wie den Circuit de Barcelona-Catalunya. Ich habe einige gute Erinnerungen an Rennwochenenden in Barcelona. Im vergangenen Jahr startete ich zum Beispiel von der Pole-Position, also freue ich mich sehr darauf, wieder dorthin zu kommen, um dieses Ergebnis vielleicht zu wiederholen. So langsam können wir erkennen, wie die Wettbewerbsfähigkeit der verschiedenen Autos aussieht. Jedes Team hat in der Pause seit dem letzten Rennen hart gearbeitet, um mit neuen Teilen zusätzliche Performance herauszuholen. Es wird garantiert ein interessantes und hoffentlich auch spannendes Wochenende für die Fans.»

Und so fährt der deutsche GP-Star in Spanien ...

«Die erste Kurve ist eine der Schlüsselstellen der Strecke, denn sie bietet eine gute Überholchance. Kurve 1 folgt auf die längste Gerade der Strecke, die ausserdem eine DRS-Zone beinhaltet, und ist damit definitiv ein guter Ort für Überholmanöver.»

«Aus Fahrersicht ist Kurve 3 aber noch aufregender: Eine lang gezogene Kurve, die in der Vergangenheit beinahe mit Vollgas durchfahren wurde. Wir müssen aber abwarten, wie schnell wir dort in diesem Jahr fahren können, da wir durch die neuen Regeln zwar mehr Leistung, aber auch viel weniger Abtrieb haben. So oder so ist es für mich eine der besten Kurven des Jahres und es wird eine richtig spannende Erfahrung, mit den neuen Autos hindurchzufahren – hier kann man sicher Zeit gewinnen.»

«Beim Grossen Preis von Spanien erreichen wir einen entscheidenden Punkt in der Saison, ab dem man die Performance des eigenen Autos so langsam mit jener der anderen Fahrzeuge vergleichen kann. Das ist ein wichtiger Moment für alle Teams.»

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