Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Lewis Hamilton – Schreck vor Monza-GP: Flügel kaputt

Von Andreas Reiners
Lewis Hamilton vs. Nico Rosberg: Was passiert in Monza?

Lewis Hamilton vs. Nico Rosberg: Was passiert in Monza?

Lewis Hamilton auf der Pole Position, direkt dahinter Nico Rosberg: Auch beim 13. Saisonrennen in Monza ist für möglichen Zündstoff gesorgt.

Vor dem Monza-GP gab es Aufregung bei Pole-Sitter Lewis Hamilton: an seinem Silberpfeil musste fast in letzter Minute der Frontflügel gewechselt werden!

Mercedes-Technikchef Paddy Lowe: «So wie es aussieht, ist die Endplatte auf dem Weg des Autos zum Startplatz aus Versehen beschädigt worden. Wir haben mit Erlaubnis der FIA einen identischen Frontflügel montiert.»

29 Punkte liegt der Brite in der WM-Wertung hinter dem Deutschen. Und nach der Kollision in Spa hat der 29-Jährige noch eine sportliche Rechnung offen. Auch wenn eine weitere Eskalation auf der Strecke weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen würde.

Die verschiedenen Strategien wurden bei Mercedes wie gehabt vor dem Rennen diskutiert. Nico Rosberg hatte sich schon vor dem Abschlusstraining mit seinen Ingenieuren etwas ausgedacht, was ihm morgen Sonntag in Monza den Sieg bringen könnte: Er fährt mit noch weniger Abtrieb als sein Mercedes-Stallgefährte Lewis Hamilton (Zum Bericht).

Hinzu kommt ein Fragezeichen bei Hamilton: Gemäß Reglement muss ein Pilot mit jenen Reifen ins Rennen gehen, mit welchen er im zweiten Quali-Segment seine schnellste Runde gedreht hat. Und das ist bei Lewis ein Satz, mit dem er sich in der ersten Schikane einen vielleicht entscheidenden Fehler erlaubt hatte – Rad rechts vorne stehen lassen, eine Bremsplatte eingehandelt (Zum Bericht).

Wolff mit wesentlich besserem Gefühl

Strategie hin, mögliche Probleme her: Bei der üblichen Besprechung wurden bei Mercedes wohl vor allem die ersten Runden etwas intensiver diskutiert. Trotzdem: «Ich habe hier in Monza mit Platz eins und zwei ein wesentlich besseres Gefühl als in den vergangenen Monaten», sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff bei «Sky».

«Wir sind in einer speziellen Situation, wir haben zwei Piloten die im den Titel kämpfen. Wir lernen an den Wochenenden immer wieder dazu. Es gibt zwei Lager und Emotionen. Wir behandeln aber beide gleich. Was macht ihr, wenn sich eure Mitarbeiter wiederholt nicht an die Anweisungen halten? Dann muss man sich von den Mitarbeitern trennen. Wir liegen mit unseren Fahrern aber überhaupt nicht im Clinch», so der Österreicher.

«Der Zeigefinger ist ja schon das ganze Jahr da. Es wird immer schwierige Phasen geben. Ich habe mich entschuldigt, und weiter geht’s mit Vollgas. Wir dürfen weiterhin gegeneinander fighten», sagte Rosberg. Die Buhrufe und Pfiffe nach der Kollision mit Hamilton in Spa hat der Wiesbadener abgehakt. «Ich freue mich einfach hier zu fahren und über die Unterstützung der italienischen Fans», sagte Rosberg.

«Nico wird nicht zu viel riskieren»

Mercedes-Aufsichtsratschef Niki Lauda glaubt, dass es in Monza nicht erneut knallen wird. Nicht nur aufgrund von disziplinarischen, sondern auch aus sportlichen Gründen. «Nico wird heute nicht zu viel riskieren, um seinen Vorsprung nicht zu gefährden. Beide Fahrer sind sich der Verantwortung bewusst», sagte Lauda. Kopfzerbrechen bereiten Lauda lediglich die ersten beiden Schikanen. Und die beiden Williams, die in der Startaufstellung hinter den beiden Silberpfeilen stehen,

Rosberg erhält nicht nur Kritik, sondern auch Unterstützung. «Ich hätte an Nicos Stelle nicht anders gehandelt. Und würde es auch weiterhin tun. Dann könnte er sich das erste Rennen der kommenden Saison vielleicht vor dem Fernseher ansehen. Aber dann auch mit dem WM-Pokal an der Wand», sagte der frühere Formel-1-Pilot Johnny Herbert, der heute als Experte für das britische Fernsehen arbeitet.

Und Eddie Jordan ergänzte: «Nico ist jetzt in einer komfortablen Situation. Die schmutzige Arbeit ist getan. Die Art und Weise der Kritik war nicht fair. Ich weiß nicht, wie das in Zukunft problemlos funktionieren kann. Er kann sich aber jetzt zurücklehnen und der nette Kerl sein», so der frühere F1-Teambesitzer Jordan.

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