Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Sergey Sirotkin nach Sauber-Fahrt: «Ich wäre bereit»

Von Mathias Brunner
Der Russe Sergey Sirotkin hat für Sauber das erste freie Training bestritten. Wie es mit ihm und dem Schweizer Rennstall über 2014 hinaus weitergeht, ist nicht nicht bestimmt.

Bei der Zusammenarbeit zwischen Sauber und dem jungen Piloten Sergey Sirotkin ist vieles nicht gelaufen wie geplant. Dinge, so lässt Sauber wissen, über welche der Rennstall keine Kontrolle hatte. Einzelheiten des Handels sind bis heute nicht bekannt. Der Einsatz des 19-Jährigen vor eigenem Publikum im ersten freien Training zum Russland-GP soll aber Anlass sein, die ins Stocken geratenen Verhandlungen neu anzufachen.

Sergey, was kannst du über dein Training sagen?

Wir hatten erwartet, dass die Pistenoberfläche staubiger sein würde. Und dass es Schwierigkeiten geben würde, die Reifen aufzuwärmen und die notwendige Haftung zu erhalten. Aber das war überhaupt kein Problem! Die Piste hat viel mehr Haftung aufgebaut als erwartet. Das Aufwärmen der Reifen war keine Sache. Das Pistenlayout finde ich recht hübsch. Gut, einige Kurven sind sich in ihrem 90-Grad-Charakter sehr ähnlich, aber es gibt auch einige coole Stellen – wie etwa der letzte Pistensektor mit kniffligen Passagen oder die langgezogene Links im ersten Sektor.

Wie schwierig war es, das alles unter einen Hut zu bringen – ungewohntes Auto, neue Piste, Druck wegen des eigenen Publikums?

Ich hatte ja einen Testtag in Bahrain im Frühling, aber das ist ein halbes Jahr her. Also fühlte es sich heute an wie der erste Tag. Ich war nicht auf Rekordjagd, ich war sehr vorsichtig. Leider hatte im zum Schluss, während meiner besten Runde, viel Verkehr vor mir. Zudem waren die Reifen schon am Überhitzen. Ich hätte also leicht erheblich schneller sein können. Aber darum ging es heute nicht. Ich sollte Informationen über das Verhalten der Reifen sammeln, und das habe ich getan. Ich bin zufrieden mit unserer Arbeit.

Viele Fahrer sind in der zweiten Kurve von der Bahn gerutscht – wieso?

An der Piste kann es nicht liegen, denn die Haftung ist dort so gut oder so schlecht wie an allen anderen Stellen auch. Aber das ist eine erhebliche Bremszone, also sehen wir dort halt mehr Fahrfehler.

Was war heute am schwierigsten?

Das Bremsen. Die elektronisch gesteuerte Hinterradbremse ist wirklich gewöhnungsbedürftig. Ich fand es schwierig, ein Gefühl für die Bremse aufzubauen, und ich wollte mir keinen Fehler erlauben. Das ist alles eine Frage der Zeit: ich müsste einfach mehr Zeit im Wagen haben. Aber die Bremse ist erheblich besser als damals in Bahrain.

Was ist der nächste Schritt für dich?

Darüber verhandeln wir derzeit, wir reden über die kommenden Monate, übers nächste Jahr. Da kann ich noch nichts sagen.

Wärst du bereit für den Sprung zum Vollzeitpiloten?

Ja, das wäre ich.

Spürst du, dass das Interesse am Rennsport in Russland steigt?

Ja, das entwickelt sich sehr schön. Dieses Wochenende wird für die Entwicklung ein ganz wichtiger Schritt sein. Der Einsatz von Daniil Kvyat dieses Jahr hilft ebenfalls.

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