Toto Wolff: «Das ist der Preis für den Erfolg»

Von Vanessa Georgoulas
Champagner-Dusche und Siegesjubel: Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff und Schützling Lewis Hamilton im WM-T-Shirt

Champagner-Dusche und Siegesjubel: Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff und Schützling Lewis Hamilton im WM-T-Shirt

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff sprach nach dem Sieg in der Team-Wertung in Sotschi über seinen Stolz, die Überlegenheit von Mercedes und die Krux, der Stärkste im Feld zu sein.

Das erste GP-Wochenende in Russland hätte für Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff nicht besser laufen können. Am Samstag sicherten sich seine Schützlinge Lewis Hamilton und Nico Rosberg im Qualifying zum GP-Debüt die erste Startreihe, Tags darauf sorgte Hamilton mit seinem Sieg vor Rosberg für eine vorzeitige Entscheidung in der Team-Wertung.

«Das fühlt sich wirklich gut an, aber wir dürfen nicht vergessen, was vergangene Woche in Japan passiert ist und das Jules Bianchi auch in diesem Augenblick noch um sein Leben kämpft. Das trübt die Freude natürlich, auch wenn die Jungs jetzt den Konstrukteurpokal-Sieg feiern», mahnte der 42-jährige Wiener.

Danach erklärte Wolff: «Natürlich leiden wir mit Jules und seinen Liebsten, aber wir freuen uns auch über unseren Erfolg, denn wir haben so hart dafür gearbeitet. Ich muss mich selbst kneifen, wir sind nun Teil der Mercedes-Benz-Geschichte, wir haben den allerersten Konstrukteurstitel für die Sternmarke errungen. Das fühlt sich schon eigenartig an. Aber ich bin auch sehr stolz, eine so wichtige Rolle in diesem Team einzunehmen. Die Weichen zu diesem Erfolg wurden schon 2012 gestellt. Wir haben die richtigen Entscheidungen getroffen und die richtigen Ressourcen gefunden. Die grossen Jungs wissen, wie viel es zu einem solchen Erfolg braucht, und von diesem Zeitpunkt an hatten wir auch die richtigen Mittel.»

Natürlich kam in der Presserunde von Sotschi auch die Dominanz der Silberpfeile zur Sprache. Wolff verteidigte sich: «Wir haben gerade erst eine Meisterschaft gewonnen und schon werden wir von allen Seiten bedrängt, eine Änderung in der Rangordnung zuzulassen. Wir wollen natürlich so weitermachen, mit den richtigen Leuten, den richtigen Mitteln und zwei grossartigen Fahrern. Das sind die Zutaten für den heutigen Erfolg. Wir wissen aber auch, dass sich das Blatt wieder wenden wird, wir hoffen einfach, das kommt noch nicht so bald.»

Wolff betont auch: «Wir wollen nicht über die Lücke zu den Gegnern reden, möchten heute nicht über Politik reden, das wäre der falsche Zeitpunkt. Die ganzen Diskussionen um das Einfrieren der Motorenentwicklung und so weiter… Die Situation ist nicht ganz so, wie sie dargestellt wird. Wir können auf das nächste Jahr hin rund 50 Prozent am Motor verändern. Unser Vorteil besteht im Übrigen nicht nur beim Antrieb, wir haben auch einen Vorsprung beim Chassis. Dass wir nun die Bösen sind, weil wir uns an die Regeln halten, ist nicht schön. Aber das ist wohl der Preis, den man für den Erfolg zu zahlen hat.»

Der Russland-GP hat gezeigt: Die einzigen Gegner, die den Silberpfeilen auch nur nahe kommen, sind selbst mit Mercedes-Power unterwegs. Wolff kommentiert lachend: «Wir nehmen die Herausforderung an. Aber wir glauben, dass eine Änderung der Motorenregeln nicht richtig ist. Denn wir wollen die Kosten nicht hochschrauben und wer weiss, ob sich dann am Kräfteverhältnis wirklich etwas ändert. Ausserdem ergeben sich auch andere Probleme, denn wir haben unseren Kunden zugesichert, die Motoren zu einem vorab vereinbarten Preis gleichzeitig zu den gleichen Konditionen zu beliefern. Das ist nicht möglich, wenn man wie wir drei Kundenteams hat und gleichzeitig auch noch während der Saison weiterentwickelt. Bei Honda, das nur ein Team beliefert, oder Ferrari mit zwei Kundenteams sieht die Lage wieder ganz anders aus. Es ist sehr kompliziert. Man darf nicht vergessen: Die Regeln wurden von einigen sehr intelligenten Leuten aufgestellt, die sich ihre Gedanken dazu gemacht haben.»

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