Adderly Fong: «Fernando Alonso fuhr hinter mir!»

Von Vanessa Georgoulas
Adderly Fong: «Es war ziemlich schwierig, alles im Griff zu haben und die Reifen ins Arbeitsfenster zu bringen»

Adderly Fong: «Es war ziemlich schwierig, alles im Griff zu haben und die Reifen ins Arbeitsfenster zu bringen»

Formel 1 im Visier: Der Chinese Adderly Fong durfte in Abu Dhabi erstmals im aktuellen F1-Renner von Sauber zum Training ausrücken und war begeistert. Caterham-Söldner Will Stevens hatte weniger Glück.

Sauber-Pilot Adrian Sutil war während des ersten freien Trainings zum Abu Dhabi-GP zum Zuschauen verdammt. Der Gräfelfinger musste seinen Dienstwagen Adderly Fong überlassen, der sich erstmals ans Steuer eines aktuellen Formel-1-Autos setzte. Der Chinese schaffte es in seinem ersten Trainingseinsatz zwar nur, den vom Technik-Pech verfolgten Caterham-Söldner Will Stevens hinter sich zu lassen, trotzdem war er hinterher sichtlich begeistert, als er vor die Kamera des TV-Senders Sky Sports F1 trat.

«Das war eine überwältigende Erfahrung», erklärte der in Vancouver geborene 24-Jährige aus Hong Kong. «Schon in der ersten Runde war Fernando Alonso hinter mir, und das Team funkte mir das durch. Da dachte ich mir: Okay, stimmt, ich bin jetzt in der Formel 1! Das war so etwas wie ein glücklicher Schock.» Lange durfte er sich aber nicht darüber freuen: «Es war ziemlich schwierig, alles im Griff zu haben und die Reifen ins Arbeitsfenster zu bringen.»

Fong gestand unumwunden: «Die Reifenarbeit ist sehr knifflig, aber auch die Fahrzeugabstimmung ist eine Herausforderung. Das Auto war ganz anders als alles, was ich zuvor gefahren bin, deshalb musste ich mich erst einmal zurecht finden. Die Strecke selbst ist nicht so schlecht, der Reifenabbau ist minimal und man hat grosse Auslaufzonen. Deswegen gehen auch viele Piloten ans Limit, das macht das Ganze dann wieder etwas schwieriger.»

Leistungsnachweis steht noch aus

Das Ziel des jungen Chinesen, der in diesem Jahr beim 24h-Klassiker in Le Mans mit dem elften Gesamtrang und Platz 7 in der LMP2-Wertung auf sich aufmerksam gemacht hatte, hat ein klares Ziel vor Augen: «Natürlich will ich in die Formel 1 aufsteigen und der erste Chinese sein, der an einem GP teilnimmt. Die Gespräche dazu laufen und ich hoffe natürlich, dass ich diese Chance bekomme.»

Ex-GP-Pilot Martin Brundle weiss aber: «Natürlich wäre es gut, einen Fahrer aus China in der Formel 1 zu haben. Aber Fakt ist, dass Fong wegen seines Geldes hier mitfahren durfte, und nicht wegen seiner Leistungen. Denn bisher hat er sich noch nicht durch Ergebnisse für die Formel 1 empfohlen, diesen Beweis muss er erst noch erbringen.»

Caterham: Will Stevens im Pech

Auch Caterham-Rückkehrer Will Stevens, der das ganze Wochenende im grünen Renner bestreiten darf, hofft auf ein Formel-1-Cockpit: «Natürlich will ich im nächsten Jahr in der Startaufstellung stehen, sonst wäre ich nicht hier. Meine Unterstützer und mein Management verhandeln derzeit darüber und ich denke, es macht einen grossen Unterschied, dass ich hier schon fahren durfte und nun mit der Formel 1 in Verbindung gebracht werde.»

Dies, obwohl Stevens' erster Einsatz im ersten freien Training in Abu Dhabi gar nicht nach Plan lief: Nach der ersten Installationsrunde musste der 23-Jährige die Box ansteuern, weil ein Motorproblem aufgetaucht war. «Das war natürlich enttäuschend, vor allem, weil wir die letzten beiden Rennwochenenden verpasst haben», räumte der Gesamtsechste der diesjährigen Formel Renault 3.5-Meisterschaft ein. «Aber wir haben die Probleme in den Griff bekommen und ich schaue nun nach vorne. Ich will einen guten Job machen und mein erstes Ziel ist es, überhaupt ins Ziel zu kommen. Aber selbstverständlich will ich auch so gut wie möglich abschneiden.»

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