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Nico Hülkenberg: «Bin in der F1 wirklich angekommen»

Von Rob La Salle
Nico Hülkenberg über seine Winterpause, seine Lehren aus der vergangenen Saison und die Ambitionen mit Force India im neuen Jahr.
Nico, die neue Saison 2015 steht vor der Tür. Fühlst du dich ausgeruht, nachdem du Zeit zuhause verbracht hast?

Ich habe auf jeden Fall meine Batterien aufgeladen. Ich habe Weihnachten mit meiner Familie und mit meinen Freunden verbracht. Ich konnte dabei abschalten und entspannen. Die restliche Zeit habe ich mich wie üblich vorbereitet und meine Fitness trainiert, denn der Winter ist die beste Gelegenheit, um vor dem Saisonstart eine gute Basis aufzubauen.

Du fühlst dich also bereit, um wieder ins Auto einzusteigen?

Ja klar. Es war gut, ein bisschen Zeit abseits der Strecke zu verbringen. Aber ab Januar freut man sich dann schon wieder auf die neue Saison und den Start der Restfahrten. Der erste Tag mit einem neuen Auto ist immer speziell: Da fühlt man sich wie ein Kind an Weihnachten, das es gar nicht erwarten kann, das neue Spielzeug endlich in die Finger zu kriegen.

Was hast du von der Saison 2014 gelernt?

Ich glaube, dass 2014 mein bislang bestes Jahr in der Formel 1 war. Ich hatte das Gefühl, dass ich wirklich angekommen bin und mich mit all dem wohlfühle, was zu dem Job gehört. Was ich am meisten gelernt habe: Auch wenn man im Qualifying Probleme hat, kann man immer noch ein starkes Rennen haben. Es ist wichtiger, ein konstantes Renntempo zu fahren und am Sonntag die richtige Strategie zu haben. Das haben wir im Vorjahr bei mehreren Gelegenheiten bewiesen.

Du kennst das Team inzwischen sehr gut. Wie wichtig ist diese Stabilität?

Es macht einen großen Unterschied, wenn man sich nicht an eine neue Umgebung gewöhnen muss. Man spart sich also die Eingewöhnungszeit, in der man die Leute kennenlernen und sich an die neuen Abläufe des Teams gewöhnen muss. Ich denke, dass das den Druck etwas verringert. Man kann all seine Energie auf das Fahren verwenden und in die Verbesserung des Autos investieren.

Erzähle uns von der Atmosphäre im Team.

Sie ist sehr positiv, und das ist mit Sicherheit eine große Stärke des Teams. Es ist eine besondere und einzigartige Atmosphäre, es fühlt sich wie in einer großen Familie an. Ob ich nun an der Rennstrecke oder in der Fabrik bin - das Umfeld ist stets großartig. Das hilft, wenn man als Fahrer das Bestmögliche herausholen will. Alle geben Vollgas, damit wir täglich und Jahr für Jahr besser werden. Ich freue mich darauf, erneut Teil dieses Prozesses zu sein.

Das Technische Reglement bleibt im Vergleich zum Vorjahr ziemlich stabil. Ist das aus Fahrersicht eine gute Sache?

Das macht es natürlich einfacher. Es gibt keine Überraschungen, und man fühlt sich zum Saisonbeginn wohler, weil man weiß, was einen erwartet. Natürlich gibt es kleine Änderungen – vor allem an Teilen wie dem Lenkrad. Deshalb wird es immer Dinge geben, die man lernen muss. Ich finde diese Stabilität aber gut, denn für die Fans ist es sehr verwirrend, wenn die Regeln jedes Jahr dramatisch geändert werden.

Was ist für einen Fahrer die größte Herausforderung?

Beim aktuellen Reglement benötigt man mehr freie Kapazitäten, um alles in den Griff zu bekommen. Es gibt mehr Einstellungen, die verändert werden können. Und man benötigt im Vergleich zu den vergangenen Jahren einen besseren Überblick. Konstanz ist auch sehr wichtig, denn bereits der kleinste Fehler kann teuer werden. Die Herausforderung liegt darin, dieses hohe Niveau über die Saison hinweg zu halten. Das ist nicht einfach.

Du fährst einmal mehr an der Seite von Sergio Perez. Wie würdest du eure Arbeitsbeziehung bezeichnen?

Wir verstehen uns sehr gut. Wir kennen uns schon lange, weil wir bereits 2005 in der Formel BMW gegeneinander gefahren sind. Ich glaube, dass wir in unserem ersten Rennen auf dem Podium standen. Jetzt sind wir Teamkollegen, und die Konkurrenzsituation wird immer da sein. Aber wir sind beide professionell genug, um zu wissen, dass wir gut zusammenarbeiten müssen, um das Team nach vorne zu bringen.

Was dürfen wir uns 2015 von Nico Hülkenberg erwarten?

Hoffentlich spektakuläre Dinge! Das heißt viele Punkte zu sammeln, großartiges Racing zu bieten und viel Spaß zu haben. Ich bin Teil eines wachsenden Teams, das hungrig nach mehr ist. 2014 war unsere bislang beste Saison. Deshalb muss es unser Ziel sein, in diesem Jahr den nächsten Schritt zu machen, um den Teams vor uns noch mehr das Leben schwer zu machen.

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