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Singapurs technische Seiten

Von Peter Hesseler
Williams lag 2008 bei Nacht gut auf der Strasse

Williams lag 2008 bei Nacht gut auf der Strasse

Das Williams-Team gewährt vor dem zweiten Rennen in Singapur Einblicke in seine Datenbank aus dem Vorjahres-Rennen gleicher Stelle.

Das Williams-Team hat seine Telemetriedaten vom Singapur-GP 2008 studiert und öffnet seine Datenbank vor dem zweiten GP in Singapur einen Spalt breit.

Hinsichtlich Fahrdynamik wird mitgeteilt, dass der Kurs von seinem durchschnittlichen Kurvenradius (94 Grad) her unter dem Durchnittswert aller Rennstrecken liegt. Das bedeutet: Auf den meisten anderen Strecken gibt es mehr schnellere Kurven, die die Tendenz zum Untersteuern der Autos steigern. In Singapur dürften also eher Übersteuer-Probleme zu erwarten sein.

Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 291 km/h. Das ist vergleichsweise wenig und ein Hinweis auf die Flügeleinstellungen. Je weniger die Höchstgeschwindigkeit gefordert ist, desto steiler können die Flügel in der Regel eingestellt werden. Der Kurs-Charakter bedeutet damit auch, dass Autos, die zuletzt in Spa und Monza Vorteile hatten (Force India, BMW-Sauber), in Singapur tendenziell leicht zurückfallen dürften.

Singapur ist von der Durchschnittgeschwindigkeit her der zweitlangsamste Kurs im gesamten WM-Programm, nach Monaco.

Pro Boxenstopp verliert man hier bei der betreffenden Runde 19,5 Sekunden im Schnitt. Auf 12 der 16 anderen Strecken der laufenden WM kostet ein Boxenstopp mehr Zeit.

Für fünf Kilometer rechnet Williams (Toyota-Motor) mit einem Verbrauch von 2,50 Kilo Treibstoff. Auf das Rennen hochgerechnet macht das einen Gesamtverbrauch von knapp 150 Kilo. Das entspricht etwas mehr als 200 Litern (mit Einführungs- und Auslaufrunde) und dem dritthöchsten Benzinverbrauch aller Kurse, was sich durch 23 Beschleunigungsvorgänge aus der entsprechenden Anzahl von Kurven ergibt.

Die Wahrscheinlichkeit eines Safetycar-Einsatzes wird aufgrund der erhöhten Unfallgefahr wegen der sehr nahestehenden Streckenbegrenzungen und gering bemessenen Auslaufzonen und Räumungs-Möglichkeiten als sehr hoch angesiedelt. Im Vorjahr gab es zwei Safetycarphasen, wobei eine davon offenbar willkürlich herbeigeführt wurde (Piquets absichtlicher Crash im Renault).

Die Bremsenverschleiss ist hoch, weil die Bremsen im Dauereinsatz sind und kaum Zeit zum Abkühlen haben.

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